Im Berliner Ortsteil Schöneberg wird ein neues Bürogebäude mit öffentlichen Nutzungen geplant. Auf dem Grundstück einer Tankstelle soll ein bis zu zehn Geschosse hoher Neubau entstehen. Der Berliner Senat hat nun die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit für den Bebauungsplan eingeleitet.

Derzeit läuft die frühzeitige Bürgerbeteiligung für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan am Sachsendamm 90 auf der Schöneberger Linse. Das Grundstück liegt an der Spitze zwischen Sachsendamm und Ella-Barowsky-Straße, östlich des S-Bahnhofs Schöneberg. Aktuell wird die Fläche noch als Shell-Tankstelle genutzt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Am Standort Sachsendamm 90 im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist die Entwicklung eines Bürogebäudes mit gewerblicher und öffentlicher Nutzung vorgesehen. Die Grundlage dafür soll der vorhabenbezogene Bebauungsplan 7-105 VE schaffen. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit läuft seit dem 14. April bis zum 16. Mai 2025.
Das Plangebiet liegt am westlichen Rand der „Schöneberger Linse“, die sich zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Schöneberg zu einem urbanen Stadtquartier entwickeln soll. Aktuell befindet sich auf dem Grundstück noch eine Tankstelle. Aufgrund seiner Lage an zwei Hauptverkehrsstraßen sowie der Nähe zu Ringbahn, Stadtautobahn und mehreren Buslinien gilt der Standort als infrastrukturell gut angebunden.
Am Sachsendamm 90: Hier könnte ein Neubau mit bis zu zehn Geschossen entstehen
Das Bürogebäude soll auf dem rund 2.258 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. Vorgesehen ist ein Baukörper mit acht bis zehn Vollgeschossen und einer Bruttogeschossfläche von rund 18.600 Quadratmetern. Im Erdgeschoss sind öffentlich zugängliche Nutzungen wie Gastronomie, Einzelhandel oder Dienstleistungen möglich. Die Obergeschosse sollen vorwiegend gewerblich genutzt werden. Wohnnutzung ist nicht vorgesehen.
Das Bauvolumen orientiert sich an der umliegenden Bebauung entlang des Sachsendamms und der Ella-Barowsky-Straße. Städtebaulich schließt das Projekt an bestehende Hochpunkte wie den EUREF-Campus an. Eine Tiefgarage mit Zufahrt von der Ella-Barowsky-Straße soll die Erschließung sicherstellen.
Alte Tankstelle wird ersetzt — Umweltaspekte sollen laut Bezirk berücksichtigt werden
Da das Grundstück zuvor gewerblich genutzt wurde, wird mit Bodenverunreinigungen gerechnet. Vor dem Bau sollen daher detaillierte Bodenuntersuchungen stattfinden. Erforderliche Sanierungen werden in Abstimmung mit der zuständigen Bodenschutzbehörde umgesetzt.
Eine Umweltprüfung nach §2 Abs. 4 BauGB ist im beschleunigten Verfahren nicht vorgesehen. Dennoch fließen Belange des Umwelt- und Immissionsschutzes in die Planung ein. Eine Lärmuntersuchung soll die Belastung durch den Straßenverkehr bewerten. Die Fläche gilt aufgrund ihrer Versiegelung als naturschutzfachlich unbedenklich.
Der Standort markiert den westlichen Auftakt der „Schöneberger Linse“, einem Gebiet, das bereits in den 1990er-Jahren als Entwicklungsraum benannt wurde. Heute ist die Fläche Teil der gesamtstädtischen Entwicklungsstrategie „StEP Wirtschaft 2040“ sowie im Flächennutzungsplan als gewerbliche Baufläche verzeichnet. Das Projekt soll dazu beitragen, den steigenden Bedarf an wohnverträglichen Gewerbeflächen in gemischten Innenstadtlagen zu decken.
Quellen: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Architektur Urbanistik