Am nördlichen Ende der „Europacity“, in Berlin-Moabit, entsteht seit September 2021 das künftig 85 Meter hohe Bürogebäude “Upbeat Berlin”. Das Hochhausprojekt schreitet zügig voran, 17 der 19 geplanten Etagen sind bereits errichtet worden.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Wer sich derzeit im Umfeld des Nordhafens bewegt, am Grenzverlauf zwischen den Ortsteilen Moabit und Wedding, findet einen städtischen Raum vor, der sich derzeit wie wenige andere Orte in Berlin wandelt.
Südlich des Nordhafens entsteht das Großbauvorhaben “Europacity”, welches mittlerweile zu großen Teilen fertiggestellt ist und für die überwiegend arg nüchterne Architektur kritisiert wird. Am Nordhafen selbst entsteht derzeit mit dem Hochhausprojekt “Upbeat Berlin” einer der wenigen Hochpunkte der „Europacity“, am nördlichen Ende des Neubauquartiers.
Hochhausprojekt „Upbeat Berlin“ ist seit September 2021 im Bau
Seit September 2021 läuft der Bau des Büroprojekts. Entwickelt wird das Gebäude vom Immobilienunternehmen CA Immo in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Kreditbank (“DKB”), die Ende 2025 ihren neuen DKB-Campus am Standort in Berlin-Moabit eröffnen will.
Der architektonische Entwurf für das Gebäude stammt vom renommierten Architekturbüro Kleihues + Kleihues. Das geplante Gebäude staffelt sich auf drei Gebäudeteile und kommt derzeit zügig voran. Mittlerweile ist die 17. Etage im Bau, das Projekt hat beinahe seine volle Gebäudehöhe erreicht.
„Upbeat Berlin“: 35.000 Quadratmeter Mietfläche entstehen
Der kleinste Gebäudeteil wird fünf, der mittlere elf und der größte der drei Teile 19 Geschosse enthalten. Insgesamt werden rund 35.000 Quadratmeter Mietfläche geschaffen. Das Gebäude soll eine Höhe von 85 Metern erreichen.
Die Geschosse der drei Gebäudeteile werden jeweils auf der vertikalen Ebene miteinander verbunden und erlauben so unterschiedlichste Mietflächengrößen. Die Etagen fünf und elf sollen jeweils Zugang zu einer großen Dachterrasse mit Ausblick über das Quartier und das Hafenbecken verfügen.
Hoher Glasanteil an den Fassaden soll Licht ins Innere des Gebäudes bringen
Durch den hohen Glasanteil der Fassade und die bodentiefen Fenster soll, so die Idee der Architekten, viel natürliches Tageslicht in das Gebäude geleitet werden. Große Teile der neuen Fassade wurden mittlerweile verglast
Für Fußgänger und Fahrradfahrer werden Vorplätze zur Heidestraße und zur Perleberger Straße entstehen, die als direkter Bezug zum direkt benachbarten Nordhafenbecken an der Grenze zum Wedding wirken sollen.
„Upbeat Berlin“: Viereinhalb Jahre Bauzeit sind geplant
Außerdem ist eine geräumige Zufahrt für PKW und Taxen auf der Rückseite des Gebäudes geplant. Architekt Jan Kleihues, der das Projekt federführend betreut, äußerte sich im Interview mit ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN wie folgt dazu: “Durch die verknüpften, sternförmigen Volumina entsteht ein Gebäude, das sich von allen Seiten zeigen kann, attraktive Räume sowohl entlang der Heidestraße als auch zur Bahntrasse ausbildet und die Eingänge klar definiert.”
Die Bauzeit für das Gebäude soll etwa viereinhalb Jahre betragen. Die vorgesehene, zweigeschossige Tiefgarage – in der auch ein Großteil der Gebäudetechnik untergebracht wird – wird über insgesamt 140 PKW-Stellplätze verfügen, davon 10 mit E-Ladestation und 23 für Menschen mit Behinderung. Auch 310 Fahrradstellplätze sind vorgesehen.
Projekt „Port One Berlin“ entsteht in unmittelbarer Nähe
Wenige Meter weiter ist ein weiteres Gewerbeprojekt geplant. Die Rede ist vom Bauvorhaben “Port One Berlin”, welches nach Plänen des Architekturbüros Nöfer realisiert werden soll. Während der nördliche Bauteil des geplanten Bürogebäudes die Figur des bestehenden Nachbarhauses spiegeln und so mit ihm gemeinsame Höfe bilden soll, wird sich der Südteil an den Straßen- und Bahntrassen ausrichten und zu einem 55 Meter hohen Turm aufragen.
Auftraggeber des Projekts ist das Konsortium bestehend aus der Optima-Aegidius-Firmengruppe, der IKR Bauträger und Beteiligungsgesellschaft GmbH sowie Competo Capital Partners. Entstehen soll ein Gebäude mit einer Gesamtnutzungsfläche von insgesamt 32.200 Quadratmetern. Nur wenige hundert Meter weiter wächst mit dem Projekt „Berlin Decks“ ein weiteres Gewerbequartier empor.
Entstehen soll dabei ein neues, gewerblich nutzbares Areal, bei dem neben neuen Büros auch Flächen für industrielle Nutzungen, Handel und Gastronomie geplant sind. Das Gelände, auf dem sich das Vorhaben „Berlin Decks“ befindet, ist seit über einem Jahrhundert Schauplatz der Industrie: Bereits im Jahr 1912 errichtete der Konzern Thyssenkrupp einen Backsteinbau am Spreekanal für seine Verwaltung.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: BEOS AG, Berliner Woche, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, Berliner Immobilienmanagement GmbH, Deutsches Architektur Forum, Architektur Urbanistik Berlin