Am Bahnhof Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg wächst Deutschlands größter Holz-Hybrid-Bau. Genutzt wird das Gebäude ab 2022 als Deutschland-Zentrale des Energie-Unternehmens Vattenfall.

Zwei Drittel weniger Beton als bei konventionellen Bauprojekten: Das Projekt “EDGE Südkreuz” in Tempelhof-Schöneberg.

© Fotos: Celine Hellriegel

 

Die neue Deutschland-Zentrale am Berliner Bahnhof Südkreuz, die im südlichen Bezirk Tempelhof-Schöneberg errichtet wird, ist schon jetzt eines der bemerkenswertesten Bauprojekte der Hauptstadt.

Entwickelt wird das Projekt vom Unternehmen EDGE Technologies, die in Berlin bereits das Projekt “EDGE Grand Central” am Hauptbahnhof fertiggestellt haben. Ein weiteres Projekt, das “EDGE East Side” an der Warschauer Straße, ist derzeit im Bau.

Zwei Drittel weniger Beton als bei konventionellen Bauprojekten

Für den Bau, der derzeit direkt neben dem Bahnhof Südkreuz entsteht, wird zwei Drittel weniger Beton verbraucht als bei konventioneller Bauweise. Dies beschleunigt nach Aussage des Projektentwicklers auch die Montage der einzelnen Bauteile.

1.200 echte Kiefern-Stämme wurden in Stützen, Deckenbalken, Fenstern und Wandelementen verbaut. Das Projekt ist als modulare Holz-Hybrid-Konstruktion konzipiert und soll als offenes Ökosystem mit naturbasierten Architekturelementen funktionieren.

Ensemble aus zwei Gebäuden auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück

Durch die Kombination des nachwachsenden Rohstoffs Holz mit Beton reduzieren sollen sich die für die Herstellung des Rohbaus anfallenden CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Stahlbetonbauweise um bis zu 80 Prozent pro Quadratmeter Nutzfläche reduzieren.

Zum Ensemble, welches in den kommenden zehn Jahren vom Energiekonzern Vattenfall angemietet wird, gehören insgesamt zwei Baukörper. Beide Gebäude werden in der Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Für das Unternehmen EDGE Technologies ist insbesondere der Baustoff Holz das Kernstück des Bauvorhabens.

Das Atrium der neuen Vattenfall-Zentrale ist das Herzstück des Projekts

Denn, so äußert es das Unternehmen, die Verwendung von ökologisch unbedenklichen Baustoffen sei ein zentrales Element für die lange Lebensdauer von Gebäuden. Auch wenn die Holzgebäude nach vielen Jahrzehnten wieder abgebaut werden müssen, wird es keinen unbrauchbaren Schutt geben, sondern wieder verwendbares, recycelbares Material.

Unabhängig davon wird an die Ausgestaltung der Gebäude auch ein hoher, gestalterischer Anspruch gelegt. Allein das neue Atrium der Vattenfall-Zentrale wird aufsehenerregend. Baumartige Stahl-Stützen halten hier freischwebende Treppen, die zu gemütlichen Sitzecken in luftiger Höhe führen.

Umzug der Vattenfall-Mitarbeiter*innen ab 2022

Das Grundstück, auf dem die neuen Gebäude entstehen, hat eine Größe von rund 10.000 Quadratmetern. Insgesamt entstehen bei dem Bauvorhaben etwa 30.000 Quadratmeter Nutzfläche. Verantwortlich für den architektonischen Entwurf ist das Architekturbüro Tchoban Voss. Ab 2022 sollen die Mitarbeiter*innen von Vattenfall die neue Unternehmenszentrale beziehen können.

Über das großformatige Bauprojekt “Schönberger Linse” haben wir bereits im Juli 2020 berichtet. Am südlichen Rand des S-Bahnrings, direkt am Bahnhof Südkreuz, entsteht derzeit ein völlig neues Stadtviertel. Das Gebiet zwischen Bahnhof Südkreuz und S-Bahnhof Schöneberg soll ein attraktives und vielfältig genutztes, urbanes Quartier werden.

Hier ist das Projekt in einem kurzen Video zu sehen:

Eckart von Hirschhausen berichtet in seinem Bestseller “Mensch, Erde! Wir können es so schön haben” unter anderem über die Holz-Hybrid-Bauweisen am Südkreuz.

Ein weiteres Holzbauprojekt ist das 98 Meter hohe Gebäude “WOHO” in Kreuzberg
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4 Comments

  1. yeliz yildirim 30. Dezember 2021 at 23:39 - Reply

    Hallo,

    ab wann können wir die Wohnungen besichtigen/ mieten?

    LG
    Yildirim

  2. […] Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier […]

  3. […] von Tschoban Voss Architkten aus Prenzlauer Berg gewonnen werden. Das Team hat in Berlin auch die Vattenfall-Zentrale neu […]

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