Das österreichische Immobilienunternehmen Signa baut derzeit das ehemalige Hotel Ellington in der Nürnberger Straße in Berlin-Schöneberg aufwendig um. Bis 2024 sollen hier Flächen für Kultur, Büros, Einzelhandel und Gastronomie entstehen. Auch der legendäre Femina Tanzpalast soll wieder einziehen, denn der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ballsaal wird neu errichtet.

Eine legendäre Institution der 1920er Jahre soll wieder auferstehen: Der einstige Femina Tanzpalast, der dem ehemaligen Hotel Ellington zukünftig seinen Namen geben wird. / © Visualisierung: Signa Real Estate

© Visualisierungen: Signa Real Estate
Text: Björn Leffler

 

Lange wurde darüber spekuliert, welche künftige Nutzung das österreichische Immobilienunternehmen Signa in der denkmalgeschützten Immobilie in der Nürnberger Straße unterbringen würde, in der zuletzt das Hotel Ellington beheimatet war.

Zwischenzeitlich war sogar spekuliert worden, dass Signa gemeinsam mit dem benachbarten KaDeWe eines der größten Kaufhäuser der Welt erschaffen würde. Doch die Pläne des Unternehmens sind gänzlich andere.

Aus dem Hotel Ellington wird zukünftig wieder der Femina Palast

Zukünftig soll in dem langgezogenen Gebäude mit der charakteristischen Fassade eine Mischnutzung aus Büros, Gastronomie, Kultur und Eventflächen untergebracht werden. Im kommenden Jahr sollen die derzeit laufenden Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Das viergeschossige, denkmalgeschützte Gebäude in der Nürnberger Straße entstand in den Jahren 1928-31 als Femina Palast. Bauherr war der jüdische Geschäftsmann Heinrich Liemann, die Pläne stammten von den Architekten Richard Bielenberg und Josef Moser.

150 Meter langes Gebäude in Schöneberg: Architektur-Ikone der “Neuen Sachlichkeit”

Der 150 Meter lange Bau mit den markanten, runden Erkern und Vorsprüngen gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“ in Berlin.

Das Gebäude war als Bürohaus mit Ladenfront konzipiert. Aber vor allem der Ballsaal im Inneren galt als einer beliebtesten Tanzsäle der 1920er und 1930er Jahre. Nur dieser Saal wurde im Krieg zerstört, das Gebäude selbst diente in den Jahrzehnten nach dem Krieg verschiedenen Zwecken.

Das Gebäude hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich

Zunächst wurde das Gebäude als Notverkaufsstelle für das KaDeWe genutzt. Später wurde es durch die „Badewanne“ berühmt, den bekanntesten Jazz-Club der Stadt in den 50 und 60er Jahren. 1978 bis 1993 war die legendäre Diskothek „Dschungel“ hier untergebracht.

Eben jenen Ballsaal will das Unternehmen Signa nun wieder auferstehen lassen, er soll das Herzstück des neu konzipierten Gebäudes werden. Dort, wo in den “Goldenen Zwanzigern” Paul Godwin mit seinem Orchester dem Publikum den neuesten Jazz und Swing darbot und nach dem Krieg Musik-Legenden wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald oder Duke Ellington auftraten, soll auch künftig wieder gefeiert werden.

Signa will den im Krieg zerstörten Ballsaal wieder auferstehen lassen

Über 1.000 Quadratmeter groß und zwei Etagen umfassend soll der neue Ballsaal werden, bei einer Deckenhöhe von zehn Metern. Das Interior des Ballsaals, des Restaurants sowie der Office-Lobby wird von den Designexperten des David Collins Studio gestaltet. Das Architekturbüro mit Sitz in London ist auf Luxus-Innenarchitektur spezialisiert und hat vergleichbare Projekte in aller Welt umgesetzt.

Insgesamt umfasst das Projekt eine künftige Nutzfläche von rund 15.000 Quadratmetern. So sollen im zukünftig Femina Palast genannten Gebäude exklusive Office-Flächen, hochwertige Gastronomie-Angebote sowie Einzelhandels- und Eventflächen eingerichtet werden.

Femina Palast: Eventflächen, Büros, Kultur, Einzelhandel und Gastronomie

Durch einen separaten Eingang auf der Nürnberger Straße oder durch eine Passage zur benachbarten No. 1 Passauer – hier wird eine Tiefgarage mit Elektroladesäulen zur Verfügung stehen – sollen die künftigen Mieterinnen und Mieter und deren Gäste in ihre Büros gelangen.

Ein weiteres Highlight soll der reichlich bepflanzte Innenhof werden, der das Grundstück mit der Immobilie No. 1 Passauer, der Adresse Tauentzien 20 und der Passauer Straße verbinden wird.

Hochwertige Einzelhandelsangebote soll es künftig vor allem im Erdgeschoss des Gebäudes geben, dessen Lage unweit des Tauentzien natürlich prädestiniert dafür ist. Mit dem runderneuerten Femina Palast entsteht in Berlins City West rein aus architekturhistorischer Sicht eines der spannendsten Bauvorhaben der vergangenen Jahre.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Signa Real Estate

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Quellen: Signa Real Estate, Immobilien Zeitung, Berliner Morgenpost, Konii

 

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One Comment

  1. Dani 25. Februar 2023 at 20:18 - Reply

    Wann wird der Ex-Leiser-Flachbau Ecke Passauer/Tauentzien (endlich) “entfernt”?:)

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