Das Umfeld des Humboldt Forums wird für zwei Jahre zur Großbaustelle: Neue Uferzonen und Freitreppen auf der Ost- und Westseite des Kulturbaus entstehen als Teil ambitionierter Stadtentwicklungsprojekte. Die geplante Freitreppe vor dem rekonstruierten Eosanderportal war lange fraglich, soll nun aber ab dem Spätsommer 2025 realisiert werden.

Status Quo: Während die Außenanlagen rund um das Humboldt Forum fertiggestellt sind, klafft in der Ufermauer zur Spree noch eine große Lücke. Hier soll ab dem Spätsommer die geplante Freitreppe realisiert werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Rund um das Humboldt Forum werden in den kommenden Jahren gleich zwei neue, großformatige Ufergestaltungen umgesetzt. Auf der Ostseite des Kulturbaus läuft bereits seit Dezember 2024 der der „Rathausforum“ genannten Freifläche zwischen Alexanderplatz, Spree, Marienkirche und Rotem Rathaus. Teil des Projekts wird eine Neugestaltung des Uferbereichs gegenüber der modern gestalteten Fassade des Humboldt Forums sein.

Insgesamt knapp 34 Millionen Euro soll die Umgestaltung des „Rathausforum“-Geländes kosten. Das Geld wird aus dem Förderprogramm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“ sowie aus Investitionsmitteln des Landes Berlin in das Projekt fließen.

Projekt „Rathausforum“: Treppenanlage an der Spree soll neues Highlight werden

Die geplante Treppenanlage an der Spree soll zu einem Highlight des neuen Geländes werden. Eine Rampe wird künftig für einen barrierefreien Zugang zum Uferbereich sorgen. Neu gepflanzte Bäume sollen mehr Schatten bieten und gleichzeitig das Mikroklima verbessern. Sitzstufen in der Rasenböschung sollen zum Verweilen einladen, ein Wasserspiel mit Nebelwolken wird am Fuß der Treppe für Abkühlung sorgen.

Ein weiteres Thema war in den vergangenen Jahren der geplante Bau einer Freitreppe, der auf der Westseite des Humboldt Forums, direkt neben dem Einheitsdenkmal, entstehen soll. Der Baustart des Projekts war ursprünglich für das Jahr 2022 vorgesehen und sollte bis 2024 beendet werden. Doch dann legte der damalige Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) ein Veto gegen das Vorhaben ein, er sah das Projekt ausgesprochen kritisch und betonte dabei vor allem die ständig steigenden und schwer zu kalkulierenden Baukosten.

Humboldt Forum: Bau der Freitreppe stand für mehrere Jahre auf der Kippe

Das Projekt stand fast von Beginn an unter keinem guten Stern. Denn aufgrund unklarer Zuständigkeiten in der Verwaltung und der Debatte zwischen den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Verkehr und dem Bezirk Mitte, wer nach Abschluss der Arbeiten Eigentümer der Freitreppe sein soll, verzögerte sich der Baustart mehrfach.

Der Bund allerdings fördert den Bau mit bis zu 3,2 Millionen Euro und ist weiterhin ein Befürworter des Vorhabens. In den Gesprächen zwischen Berliner Senat und dem Bezirk Mitte soll es laut Senatsbaudirektorin Kahlfeldt bereits im September 2023 eine Einigung gegeben haben.

So hatte der Bezirk damals zugesagt, nach Abschluss des Bauprojekts die laufenden Kosten der Freitreppe tragen zu wollen. Dazu gehören unter anderem die Reinigung und Beleuchtung der Treppenanlage sowie die Wartung des geplanten Fahrstuhls, der den Zugang zum Spreeufer auch barrierefrei machen soll.

Bausenator Christian Gaebler bestätigt: Beginn der Bauarbeiten am Humboldt Forum noch in diesem Jahr

Die lange angekündigten Bauarbeiten für die Freitreppe in Berlins historischer Mitte sollen nun also im Spätsommer 2025 beginnen. Nach Angaben von Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) sei Bewegung in das Projekt gekommen; der Baubeginn sei noch für dieses Jahr vorgesehen.

Als Bauherr fungiert im Auftrag der Senatsverwaltung die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft. Laut Gaebler sei die Ausführungsplanung abgeschlossen, derzeit werde die Vergabe der Bauleistungen vorbereitet. Sichtbare Bautätigkeiten seien ab dem dritten Quartal zu erwarten.

Berlin-Mitte: Freitreppe an der Spree soll bis Juli 2027 fertig werden

Die Baukosten werden auf rund sieben Millionen Euro geschätzt, die Bauzeit auf zwei Jahre. Die 38 Meter breite Freitreppe, die künftig den Schlossplatz mit dem Spreekanal verbinden soll, soll demnach im Juli 2027 fertiggestellt werden.

Neben dem Bau der neuen Treppe sollen auch mehrere Bäume gepflanzt werden, die im ursprünglichen Entwurf noch gar nicht vorgesehen waren, auch ein Fahrstuhl für den barrierefreien Zugang wurde nachträglich ergänzt. Sowohl der Fahrstuhl als auch die Begrünung der Freitreppe hatten schon zu Kostensteigerungen und Planungsverzögerungen geführt.

 

So soll die Freitreppe auf der Westseite des Humboldt Forums ab Juli 2027 aussehen – im Sommer 2025 soll der Bau nun beginnen. / © Visualisierung: bbz Landschaftsarchitekten, Sora Images

Eine barrierefreie Treppenanlage samt Brunnen soll an der Spree gegenüber des Humboldt Forums entstehen, seit Dezember 2024 laufen die Bauarbeiten für das Projekt „Rathausforum“. / © Visualisierung: Grün Berlin GmbH

Quellen: DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Grün Berlin GmbH, B.Z., Berliner Morgenpost, bbz Landschaftsarchitekten

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One Comment

  1. Co.ralle 14. April 2025 at 22:35 - Reply

    Ich bin entsetzt wie die Schale der Einheitswippe die Ansicht des Eosanderportals aus der Sicht Schinkelplatz stören wird. In oberer Darstellung ist die Schale nur im Anriss rechts zu erkennen. Wie wird dies bei vollständiger Ansicht sein?

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