In Hamburg-Bergedorf soll mit dem Innovationspark Bergedorf ein zukunftsweisender Standort für Technologie, Forschung und nachhaltige Stadtentwicklung entstehen. Auf rund 40 Hektar vereint das Projekt Hightech-Branchen, renommierte Forschungseinrichtungen und urbane Lebensqualität – mit dem Ziel, bis zu 11.500 Arbeitsplätze zu schaffen und neue Maßstäbe in der Quartiersentwicklung zu setzen.
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Zu Besuch auf der Baustelle im Mai 2025: Dr. Peter Tschentscher, Stephan Seifert, Arungalai Anbarasu, Dr. Stefan Hofmann (CFO bei Körber Business Area Technologies). / © Foto: Körber AG

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Der Innovationspark Bergedorf ist eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte im Osten Hamburgs. Auf einer Fläche von etwa 40 Hektar entwickelt die Stadt ein modernes Quartier, das technologische Innovation mit urbaner Lebensqualität verbinden soll. Der Standort befindet sich zwischen dem Curslacker Neuen Deich und der Autobahn A25, nördlich begrenzt durch die Eisenbahntrasse Bergedorf-Geesthacht.

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung steht die Vernetzung mit dem Stadtteil Bergedorf im Fokus. Geplant sind öffentliche Grünflächen, eine durchgehende Wegeverbindung – die sogenannte „Lifeline“ – sowie der Anschluss an den Radschnellweg Hamburg-Geesthacht. Diese Elemente sollen das neue Quartier städtebaulich integrieren und ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld schaffen.

Wissenschaftliche Exzellenz: Fraunhofer-Institute und Energie-Campus als Standortmotoren

Der Innovationspark fokussiert sich thematisch auf Schlüsseltechnologien wie Windenergie, Energiespeicherung, 3D-Lasertechnologie, Photonik und Netzintegration. Die Ansiedlung renommierter Forschungseinrichtungen ist ein zentrales Element des Konzepts. Der Energie-Campus der HAW Hamburg sowie mehrere Fraunhofer-Institute, darunter das IAPT (für Additive Produktionstechnologien), IWES (für Windenergiesysteme) und ISIT (für Siliziumtechnologie), bieten in unmittelbarer Nähe praxisorientierte Forschung auf höchstem Niveau.

Das Fraunhofer IAPT unterstützt Unternehmen bei der Integration additiver Fertigungstechnologien in industrielle Prozesse. Das IWES betreibt am Standort einen weltweit einzigartigen Prüfstand für Großwindanlagen. Ergänzt wird das wissenschaftliche Angebot durch das geplante Anwendungszentrum des Fraunhofer ISIT für Mikroelektronik und Siliziumtechnologie.

Im Osten Hamburgs: Körber Technologies investiert in neuen Unternehmensstandort

Ein zentraler Baustein des Innovationsparks ist der neue Unternehmenscampus der Körber Technologies GmbH. Der Technologiekonzern bündelt seine bisherigen Standorte in Hamburg-Bergedorf und Schwarzenbek und errichtet bis Ende 2026 auf rund 70.000 Quadratmetern einen hochmodernen Gebäudekomplex. Geplant sind Produktions-, Logistik- und Büroflächen für rund 2.000 Mitarbeitende.

Die Körber-Gruppe betont die Bedeutung des Standorts sowohl für die unternehmenseigene Zukunft als auch für Hamburg als Wirtschaftsstandort. Im Zentrum stehen dabei digitale Prozesse, nachhaltige Bauweise und innovative Arbeitswelten. Der Komplex wird vollständig auf erneuerbare Energien ausgelegt und folgt den Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sowie rund 70 geladene Gäste besuchten zum Start der Hochbauarbeiten die Baustelle und würdigten die Investition als wichtigen Impuls für den Innovationsstandort Bergedorf.

Innovationspark Bergedorf: Nachhaltige Stadtplanung und flexible Gebäudestrukturen geplant

Die städtebauliche Planung des Innovationsparks setzt auf Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Das Konzept „District+“ sieht eine durchmischte Nutzung vor, die neben Forschung und Industrie auch soziale Infrastruktur wie Kindertagesstätten, Gastronomie, Kultur- und Sporteinrichtungen integriert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Gestaltung öffentlicher Räume mit intensiver Begrünung und nutzungsfreundlichen Verkehrswegen.

Die Gebäudetypologien sind auf verschiedene Nutzungsanforderungen ausgelegt – von Bürozeilen über Atriumtypen bis hin zu Hochhäusern mit bis zu 14 Geschossen. Ergänzt wird dies durch sogenannte Mobilitätszentren, die Parkflächen bündeln und den motorisierten Individualverkehr minimieren sollen.

Planungsstand und Perspektiven: So geht es mit dem Innovationspark Bergedorf weiter

Grundlage für die Realisierung ist das Bebauungsplanverfahren Bergedorf 99, das derzeit in der finalen Phase der politischen Abstimmung steht. Erste bauvorbereitende Maßnahmen wie die Erschließung des Geländes wurden bereits 2024 umgesetzt. Bis spätestens 2028 sollen alle Baufelder baureif erschlossen sein.

Mit der vollständigen Entwicklung des Innovationsparks Bergedorf könnte Hamburg ein leistungsfähiges Zentrum für technologische Innovation und nachhaltige Stadtentwicklung hinzugewinnen. Die Integration in das bestehende Stadtgefüge und die starke Verbindung von Forschung und Wirtschaft schaffen dabei ein Modellprojekt mit überregionaler Strahlkraft.

Quellen: Hamburg Invest, Körber AG, Fraunhofer-Gesellschaft, Bezirksamt Hamburg-Bergedorf, NDR Hamburg, invest-immobilien.hamburg, hamburg.de