Die Berliner Verkehrsbetriebe setzen auf eine umfassende Erneuerung ihrer U-Bahnflotte. Während die ersten neuen Züge der Baureihe JK noch 2025 in den Fahrgastbetrieb starten, laufen die Tests für die breiteren Züge der Baureihe J planmäßig. Ziel ist es, mit modernster Technik und verbessertem Komfort die Zuverlässigkeit des Berliner U-Bahn-Verkehrs deutlich zu erhöhen.
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Die Berliner U-Bahn ist seit Jahren von Ausfällen, Verspätungen und einem überalterten Fahrzeugpark geprägt. Viele Züge sind teils seit mehr als sechs Jahrzehnten im Einsatz. Die dringend benötigte Modernisierung der Fahrzeugflotte nimmt nun jedoch konkrete Formen an: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) treiben den Austausch der alten Züge mit den neuen Baureihen J und JK systematisch voran.
Bereits nach den Sommerferien 2025 sollen die ersten Fahrzeuge der Baureihe JK auf der Linie U2 in den regulären Betrieb gehen. Für die breiteren Züge der Baureihe J, die für die Linien U5 bis U9 vorgesehen sind, laufen aktuell umfassende Testfahrten. Die BVG und der Hersteller Stadler Rail zeigen sich zuversichtlich, dass die Einführung im Sommer 2026 beginnen kann.
Für 99-prozentige Zuverlässigkeit: Erste Fahrzeuge der Baureihe JK starten im Herbst 2025
Die Baureihe JK, die für das sogenannte Kleinprofil der Linien U1 bis U4 konzipiert wurde, ist bereits weit in der Umsetzung fortgeschritten. Nach Angaben der BVG sollen bis Jahresende 140 dieser schmaleren Fahrzeuge ausgeliefert und sukzessive in den Fahrgastbetrieb integriert werden. Der Fahrgastbetrieb beginnt nach den Sommerferien 2025 zunächst auf der Linie U2.
Verkehrssenatorin Ute Bonde äußerte sich optimistisch, dass sich durch die neuen Züge die betriebliche Lage auf den betroffenen Linien schon ab Oktober deutlich verbessern werde. Ziel sei es, die Zuverlässigkeit des U-Bahn-Verkehrs langfristig auf 99 Prozent zu steigern. Derzeit liegt dieser Wert laut BVG bei rund 95 Prozent.
Testbetrieb für die breitere BVG-Baureihe J läuft auf Hochtouren
Für die breiteren Fahrzeuge der Baureihe J, die auf den Linien U5 bis U9 verkehren sollen, laufen aktuell intensive Testprogramme. Insgesamt zehn Testwagen sind derzeit auf dem Berliner Netz unterwegs, oft auch sichtbar zwischen den regulären Fahrgastzügen. In der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde wird der erste vollständige Sechs-Wagen-Zug dieser Baureihe umfassend geprüft.
Die Tests umfassen unter anderem das Bremsverhalten, das Zusammenspiel der elektronischen Systeme und die Lärmemissionen der neuen Züge. Nach Aussage von BVG-Chef Henrik Falk verliefen die bisherigen Tests sehr erfolgreich. Man sei optimistisch, den geplanten Betriebsstart im Sommer 2026 einhalten zu können. Im ersten Quartal 2026 sollen die Schulungen für Fahr- und Werkstattpersonal beginnen.
Verbesserter Komfort und mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr
Die neuen Züge der BVG-Baureihe J bieten zahlreiche Neuerungen. So sind die Fahrzeuge vollständig durchgängig begehbar, die Türbereiche wurden verbreitert und die Innengestaltung modernisiert. Breitere Durchgänge erleichtern insbesondere Rollstuhlfahrenden und Personen mit Kinderwagen die Fortbewegung. Auch für die Mitnahme von Fahrrädern wurden spezielle Mehrzweckbereiche geschaffen.
Ein neues Lichtkonzept passt Helligkeit und Lichttemperatur an die jeweilige Tageszeit an und soll so für ein angenehmeres Raumgefühl sorgen. Zudem wurden die Fahrgastinformationssysteme modernisiert. Statt quer eingebauter Monitore kommen nun flache Bildschirme in Tablet-Form an den Seitenwänden zum Einsatz, die aktuelle Informationen übersichtlich darstellen.
Größter Fahrzeugauftrag in der Geschichte der BVG, schrittweise Auslieferung bis 2027
Mit den neuen Baureihen J und JK setzt die BVG einen der umfangreichsten Beschaffungsaufträge ihrer Geschichte um. Im Rahmenvertrag mit dem Schweizer Hersteller Stadler sind bis zu 1.500 Fahrzeuge vorgesehen, von denen bislang 484 verbindlich bestellt wurden. Die Auslieferungen sollen schrittweise bis 2027 erfolgen.
Die Verzögerungen der vergangenen Jahre resultierten unter anderem aus Problemen bei der Ausschreibung, Lieferkettenstörungen infolge der Corona-Pandemie sowie Herausforderungen bei der Entwicklung der komplexen Software der neuen Fahrzeuge. Inzwischen, so betonen sowohl BVG als auch Stadler, verlaufe die Zusammenarbeit reibungslos.
Quellen: BVG, Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost
Hm. Die neuen Züge sind mit 2650 mm Breite genauso breit wie die bisherigen Baureihen. Wäre sonst auch schwierig, denn die Tunnel bleiben ja auch so breit wie bisher…
Die im Rahmenvertrag vorgesehenen Stückzahlen sind immer noch nicht abgerufen worden, Stadler hat dadurch am Standort unter Anderem solche Probleme. Angesichts des Bedarfs vollkommen unverständlich, was das Land Berlin und die BVG da wieder treiben.
Ich freue mich erst, wenn die Fahrzeuge endlich im regulären Einsatz, wo sie bereits hätten längst sein sollten. Das wiederum scheint an Stadler selbst zu liegen. Ein Jammer.
Das zurüxkliegende und teilweise noch laufende Deseaster bei der BVG, insbesondere auf der U1/ 3/ 12 habe ich noch nicht vergessen. Und 95 bzw. 99 prozentige Zuverlässigkeit? Wie wird das denn definiert? Wer hat das denn gerechnet? Im 1. Halbjahr 2025 fielen diverse Züge aus und kamen deutlich zu spät. Und bis September passiert in Sachen neuer Züge laut Artikel nix. Und ist ds Problem fehlenden Fahrpersonals bei der BVG gelöst? Janz groß scheint mir da was Anderes bei der BVG zu sein …
Wir sollten dankbar sein, dass es jetzt endlich losgeht. Das größte Problem aus meiner Sicht liegt nicht bei der BVG, in Berlin oder bei Stadler sondern in Brüssel. EU weite Ausschreibung und das daraus resultierende jahr(zehnt)e lange Gezerre ist das Problem. Dabei ist eine rechtzeitige und kostengünstige Vergabe nicht möglich und Ungereimtheiten und Korruption werden auch nicht verhindert. Genau das gleiche Spiel haben wir ja auch bei der S-Bahn.
Stimmt. Das Vergaberecht ist ein Problem. Aber wie will man die öffentliche Vergabe von Aufträgen sonst rational einer Kontrolle zuführen? Das zeichnet die BVG von ihrem Versagen aber nicht frei. Der Personalmangrl bzw. die Personalauswahl ist hausgemacht. Und die Katastrophe auf der U1 etc. hat man auch wochenlang nicht in drn Griff bekommen, sondern immer nur über die Bahnsteige schallenlasden: we apologize for any inconvenience. Tut mir leid. Und nur mal so: Schon wegen dieses Unternehmens darf Berlin die Olympischen Spiele keinesfalls bekommen. Die kriegen die U7 bis zum Flughafen nicht fertig, die es dann brauchen würde, geschweige denn einen geordneten Verkehr zum Olympiastadion im 3-Minuentakt. Oder wann war das das letzte Mal der Fall?
Erstmal sollte die bvg wie die s bahn nach bessern das Rollstuhl Fahrer in und aus den Bahnen kommen . Gibt genügend Bahnhöfe wo das nicht möglich ist wie auf der u 5 zum Beispiel . Da auch Fahrer es immer eilig haben und das stesst diese Menschen noch mehr. Vielleicht sollte man auch hier Personal bereit stellen die helfen können.
Mal.sehen wann der Erste Zug von Der Neuen U Bahn fährt Hier ist der Pate von Berlin
Was ist denn das für ein Foto? Eindeutig nicht die neue Bahn fürs Großprofil?