Im Berliner Ortsteil Wedding schreitet der Bau des Kornelius Forums weiter voran. Auf dem Gelände der Evangelischen Korneliusgemeinde entsteht ein multifunktionaler Neubau mit Verwaltung, Wohnungen und einem Café. Aktuell ist der Rohbau nahezu abgeschlossen.

Das Gebäude in Berlin-Wedding hat inzwischen fünf Geschosse erreicht, eine Etage mehr als noch im März dieses Jahres. Damit wirkt der Rohbau strukturell abgeschlossen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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An der Dubliner Straße Ecke Edingburger Straße entsteht in Berlin-Wedding derzeit das Kornelius Forum. Das neue Verwaltungs- und Wohngebäude der Evangelischen Kirche wächst sichtbar in die Höhe. Während der Rohbau im März noch vier Etagen umfasste, ist mittlerweile eine fünfte Etage aufgesetzt worden. Obwohl noch keine Fenster eingebaut sind und das Gebäude weiterhin eingerüstet ist, lässt sich der Baufortschritt damit deutlich erkennen.

Die Bauarbeiten laufen auf einem Grundstück am nördlichen Rand des Schillerparks, wo zuvor das alte Gemeindehaus der Korneliusgemeinde stand. Dieses entsprach nicht mehr dem baulichen Standard und wird deshalb durch den Neubau ersetzt. Die Kita sowie das Kirchengebäude selbst bleiben hingegen erhalten. Während der Bauphase nutzt die Kita eine Ausweichfläche für den Außenbereich. Nach Abschluss der Arbeiten soll hier ein neuer Kirchgarten entstehen.

Kirchlicher Neubau als multifunktionaler Standort für Verwaltung, Wohnen und Öffentlichkeit

Mit dem Kornelius Forum verfolgt der Kirchenkreisverband Berlin Mitte-Nord ein klares Ziel: Die Bündelung verschiedener Nutzungen an einem Standort. Neben Büroräumen für das Kirchliche Verwaltungsamt entstehen ein öffentlich zugängliches Café, Seminarräume und Wohnungen im obersten Geschoss. Aufgrund steigender Mietkosten an bisherigen Verwaltungsstandorten sah sich der Verband zum Handeln gezwungen. Zugleich reagiere man auf sinkende Kirchensteuereinnahmen, heißt es.

Mit dem Nutzungsmix will die Kirche nicht nur wirtschaftlich effizienter arbeiten, sondern auch einen Beitrag zur städtebaulichen Entwicklung des Quartiers leisten. Die Verbindung von Verwaltung, Gemeindeleben und öffentlicher Infrastruktur soll neue Impulse im Umfeld setzen.

Innovatives Energiekonzept: Raumtemperatur ohne Heizung oder Klimaanlage in Planung

Ein besonderes Merkmal des Projekts ist das Energiekonzept. Der Neubau wird nach dem „2226“-Prinzip errichtet. Ziel ist es, die Raumtemperatur durch bauliche Maßnahmen konstant zwischen 22 und 26 Grad Celsius zu halten, ganz ohne klassische Heiz- oder Kühltechnik. Massive Außenwände, eine optimierte Fensteranordnung und ein digitales Steuerungssystem sollen dies ermöglichen.

Verantwortlich für den Entwurf ist das Büro Baumschlager Eberle Architekten. Der Ansatz verzichtet bewusst auf aufwändige Technik und soll langfristig zur Energieeinsparung beitragen. Ob sich das Konzept im Betrieb bewährt, wird sich nach dem Einzug zeigen.

Klimaangepasste Freiraumgestaltung in Wedding: Regenwassernutzung und heimische Bepflanzung

Auch das Außengelände soll klimaangepasst gestaltet werden. Geplant sind heimische Pflanzen, durchlässige Beläge und ein Regenwassermanagement mit Mulden und Rigolen. Zudem wird ein spezielles Beleuchtungskonzept entwickelt, um Lichtverschmutzung zu reduzieren.

Damit verfolgt der kirchliche Träger das Ziel, nicht nur funktionale Räume zu schaffen, sondern ein Pilotprojekt für nachhaltige kirchliche Infrastruktur umzusetzen. Das Kornelius Forum soll sowohl sozialen als auch ökologischen Anforderungen gerecht werden.

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So sah der Bau noch vor drei Monaten aus. Seitdem wurde um eine Etage aufgestockt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Baumschlager Eberle Architekten, Kirchliches Verwaltungsamt Berlin Mitte-Nord