Im Volkspark Rehberge in Berlin-Wedding startete Mitte Februar die Sanierung zweier kleiner Seen. Der Entenpfuhl und der Sperlingsee sollen entschlammt und ökologisch aufgewertet werden – als Reaktion auf jahrelange Belastungen und den zunehmenden Einfluss des Klimawandels.

Zur Verbesserung des ökologischen Zustands wird der Entenpfuhl derzeit im Saugspülverfahren entschlammt. Dabei werden die Sedimente vom Grund abgesaugt, entwässert und anschließend abtransportiert. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Am nordöstlichen Rand des Volksparks Rehberge werden derzeit der Entenpfuhl und der Sperlingsee entschlammt. Die Arbeiten haben im Frühjahr begonnen und sollen die ökologisch stark belasteten Gewässer wieder zu geeigneten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere machen. Das Bezirksamt Mitte verfolgt mit der Maßnahme das Ziel, den Zustand der Seen nachhaltig zu verbessern und sie zugleich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Die Maßnahme wird im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung 2 (BENE 2) aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin finanziert. Die Projektlaufzeit reicht von Mai 2024 bis Mai 2026. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro.

Wedding: Ökologischer Zustand der Kleingewässer seit Jahren kritisch und von Schlammbildung betroffen

Die beiden Kleingewässer waren ursprünglich nicht Teil der ersten Parkentwürfe, sondern wurden erst Ende der 1920er-Jahre angelegt. Besonders der Entenpfuhl gilt heute als biologisch nahezu tot. Über Jahre haben Nährstoffeinträge durch Laub, Bodenerosion und Abfälle sowie der Rückgang des Grundwassers zu einer massiven Schlammbildung geführt. Die Schlammschicht misst inzwischen stellenweise über einen Meter.

In den Wintermonaten kommt es immer wieder zu Bakterienblüten und zur Freisetzung von Schwefelwasserstoff. Der auffällige Geruch ist vielen Besucherinnen und Besuchern des Parks bekannt. Auch Amphibien wie Frösche und Molche finden in den belasteten Gewässern kaum noch geeignete Bedingungen.

Entschlammung im Saugspülverfahren geplant: Zuerst der Entenpfuhl, danach folgt der Sperlingsee

Um den ökologischen Zustand der Seen zu verbessern, setzt das Bezirksamt auf das sogenannte Saugspülverfahren. Dabei werden die Sedimente abgesaugt, mechanisch entwässert und anschließend abtransportiert. Das überschüssige Wasser soll direkt vor Ort versickern. Begonnen wird mit dem Entenpfuhl, im weiteren Verlauf folgt der Sperlingsee.

Zum Schutz der verbliebenen Amphibien werden während der Bauzeit spezielle Schutzzäune aufgestellt. Außerdem plant das Umwelt- und Naturschutzamt, die Oberflächenentwässerung der angrenzenden Wege zu erneuern. So soll verhindert werden, dass künftig Regenwasser und Nährstoffe ungefiltert in die Gewässer gelangen.

Bauarbeiten bis Ende 2025 — Einschränkungen für Anwohnende der Windhuker Straße möglich

Die Sanierung der beiden Seen soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Aufgrund der Baustelle wird es vor allem im Bereich der Windhuker Straße zu Verkehrseinschränkungen und einer verringerten Zahl an Parkplätzen kommen. Auch ist während der Arbeiten mit einer erhöhten Geräuschkulisse zu rechnen. Das Bezirksamt kündigte an, die Anwohnenden rechtzeitig über Details und Bauablauf zu informieren.

Die westliche Wegeführung rund um die Gewässer bleibt während der Arbeiten weitgehend geöffnet. Bezirksstadtrat Christopher Schriner erklärte, die Seen seien nicht nur für die Besucherinnen und Besucher des Volksparks, sondern auch für die Artenvielfalt im Park von großer Bedeutung. Die Sanierung sei daher ein wichtiger Beitrag zum Natur- und Klimaschutz.

Zum Schutz von Fröschen und Molchen wurden rund um den Entenpfuhl Amphibienschutzzäune errichtet. Zudem wird die Oberflächenentwässerung der Parkwege angepasst, um den Eintrag von Nährstoffen in das Gewässer zu reduzieren. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Der Sperlingsee liegt direkt neben dem Entenpfuhl und wird im Anschluss an dessen Sanierung revitalisiert. Die Renaturierung soll den ökologischen Zustand der Gewässer verbessern und die beiden Seen zugleich widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Bezirksamt Mitte, Weddingweiser