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Die Köhlbrandbrücke bleibt ein Problemfall im Hamburger Hafen. Am kommenden Wochenende wird sie erneut voll gesperrt, und auch 2026 stehen mehrere Sperrungen bevor. Zugleich steigen die Kosten für ihren Erhalt deutlich, während der geplante Neubau erst in den 2040er-Jahren fertig werden soll.

Köhlbrandbrücke Ansicht, Hamburg

Die Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen gilt seit Jahren als sanierungsbedürftig. Wegen anhaltender Reparaturarbeiten kommt es regelmäßig zu Vollsperrungen, während der geplante Neubau erst in den 2040er-Jahren fertiggestellt werden soll. / © Foto: Wikimedia Commons, Dirtsc

© Fotos: Wikimedia Commons, Dirtsc

 

Am kommenden Wochenende steht für die Hamburger Köhlbrandbrücke eine weitere Vollsperrung an. Die Arbeiten beginnen am Freitag, 10. Oktober, um 22 Uhr und enden am Montag, 13. Oktober, um 5 Uhr. Währenddessen wird der Verkehr auf Umleitungen gelenkt. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen sich auf längere Fahrzeiten einstellen, da die Brücke eine der wichtigsten Verbindungen im Hafen ist. Es handelt sich um die letzte Sperrung des Jahres, bevor die nächste Phase der Sanierung vorbereitet wird.

Wie schon 2024 sind auch für 2026 erneut mehrere Vollsperrungen geplant. Insgesamt soll die Brücke sechs Mal geschlossen werden, um notwendige Wartungsarbeiten durchzuführen. Die Sperrungen sollen überwiegend an Wochenenden stattfinden, um den Berufsverkehr zu entlasten. Erstmals werden sie teilweise an aufeinanderfolgenden Wochenenden angesetzt, um die Arbeiten zu bündeln und so die Gesamtzeit der Einschränkungen zu verkürzen.

Sperrungen der Köhlbrandbrücke 2026: Mehrere Wochenenden betroffen

Die Termine für 2026 stehen bereits fest. Sperrungen sind vom 15. bis 18. Mai, vom 22. bis 25. Mai, vom 11. bis 14. September und vom 18. bis 21. September vorgesehen. Weitere Sperrungen sind im Juni und im Oktober geplant. Der Hafenverkehr muss sich damit auf wiederholte Einschränkungen einstellen.

Die Sanierungen zeigen, wie stark die Brücke inzwischen belastet ist. Das Bauwerk aus dem Jahr 1974 gilt seit Längerem als sanierungsbedürftig. Regelmäßige Reparaturen sollen die Nutzung bis zum geplanten Ersatzbau sichern.

Kosten für die Brückenarbeiten: Instandhaltung wird teurer als geplant

Neben den Sperrungen steigt auch der finanzielle Aufwand. Für 2025 rechnet die Stadt mit rund 7,1 Millionen Euro Betriebskosten, ein Anstieg von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis 2029 soll der Aufwand auf über 10 Millionen Euro jährlich wachsen. Grund dafür sind der Alterungszustand der Brücke und die zunehmende Komplexität der Arbeiten.

Die CDU bezweifelt, dass diese Prognosen ausreichen. Antonia Goldner, hafenpolitische Sprecherin der CDU, erklärte laut Anfrage, dass die tatsächlichen Kosten bei der aktuellen Preisentwicklung wohl deutlich höher ausfallen könnten. Sie forderte den Senat auf, realistische Zahlen vorzulegen und Transparenz zu schaffen.

Neubau der Brücke am Hamburger Hafen: Stadt die Planungen beschleunigen

Nach aktuellem Stand soll der Neubau der Köhlbrandbrücke erst 2042 fertig werden. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard kündigte an, die Planungen zu beschleunigen, um den Ersatzbau schon Ende der 2030er-Jahre zu ermöglichen. Dafür sollen externe Planungsbüros eingebunden werden, um die Verfahren zu verkürzen.

Der Neubau wird mit bis zu 5,3 Milliarden Euro veranschlagt. Ob sich der Bund an der Finanzierung beteiligt, ist offen. Noch ist unklar, ob Mittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur bereitgestellt werden. Damit bleibt die Köhlbrandbrücke für Hamburg eine zentrale, aber teure Daueraufgabe.

Quellen: Hamburger Abendblatt

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