Die „Union Tanke“, einst beliebter Treffpunkt für Fans des 1. FC Union Berlin, ist Geschichte. An ihrer Stelle baut das kommunale Wohnungsunternehmen DEGEWO 96 öffentlich geförderte Wohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise. Das Projekt soll dringend benötigten Wohnraum schaffen und Ende 2026 abgeschlossen sein.

Ende vergangenen Jahres wurde die traditionsreiche „Union Tanke“ im Kiez geschlossen, die an Spieltagen Tausende Fans des 1. FC Union auf ihrem Weg zum Stadion An der Alten Försterei anzog. / © Foto: Wikimedia Commons, Ralf Roletschek, CC-BY-SA

© Visualisierung Titelbild: Bollinger + Fehlig Architekten GmbH
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Die „Union Tanke“, jahrzehntelang ein beliebter Treffpunkt für Fans des 1. FC Union Berlin, gehört nun der Vergangenheit an. Auf dem Grundstück Am Bahndamm 31 in Köpenick laufen derzeit die Vorbereitungen für ein umfangreiches Neubauprojekt des landeseigenen Wohnungsunternehmens DEGEWO. Das Vorhaben sieht die Errichtung von 96 öffentlich geförderten Wohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise vor. Dabei wird Holz mit anderen Materialien kombiniert, was als umweltfreundlich und innovativ gilt.

Der Betreiber der „Union Tanke“ hatte Ende vergangenen Jahres die Schließung des Fantreffs öffentlich gemacht. Viele Fans reagierten emotional und bedauerten das Ende dieses traditionsreichen Ortes. Die neue Nutzung steht jedoch im Zeichen der Zeit: dringend benötigter Wohnraum für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die Fertigstellung des fünfgeschossigen Gebäudes ist für Ende 2026 geplant.

Am Bahndamm in Köpenick: Ein soziales und nachhaltiges Bauprojekt?

Das geplante Wohngebäude richtet sich insbesondere an Zielgruppen wie Singles, Studierende und Auszubildende. Ebenfalls ist eine Gewerbeeinheit vorgesehen, um das Wohnumfeld aufzuwerten. Der Ankauf der Fläche der ehemaligen „Union Tanke“ ermögliche es der DEGEWO, mehr bezahlbaren Wohnraum in einem besonders gefragten Segment zu schaffen, erklärte Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann. Alle Wohnungen des Projekts seien daher öffentlich gefördert, was die Mieten besonders erschwinglich machen soll.

Zusätzlich will die DEGEWO mit dem Projekt ein Zeichen für klimafreundliches Bauen setzen. Die Holz-Hybrid-Bauweise ermögliche eine deutliche Reduktion von CO₂-Emissionen und will das Ziel des Unternehmens unterstreichen, bis 2045 klimaneutral zu werden.

Langjährige Verbindung zwischen DEGEWO & Union Berlin ermöglicht Bau großflächiger Wohnungen

Die Realisierung des Projekts wurde durch den Zusammenschluss zweier Grundstücke möglich. Der ehemalige Teileigentümer und Betreiber des Fantreffs trat bereits 2019 mit dem Wunsch an die DEGEWO heran, seine Fläche zu verkaufen. Das Wohnungsunternehmen stimmte zu, um die Grundstücke zusammenzuführen und den Bau großflächiger Wohnungen zu ermöglichen.

Bis zum Beginn der Bauarbeiten durfte der Betreiber die Fläche weiterhin nutzen – zu einer symbolischen Miete, als Ausdruck der langjährigen Verbindung zwischen DEGEWO und dem 1. FC Union Berlin.

Schadstoffsanierung und Abrissarbeiten schließen Weiterbetrieb der „Union Tanke“ aus

Aktuell werden auf dem Gelände Schadstoffe entfernt, bevor die Abrissarbeiten starten. Die dafür notwendige Baugenehmigung wird in den kommenden Wochen erwartet. Ein Weiterbetrieb der „Union Tanke“ ist aufgrund dieser Maßnahmen ausgeschlossen.

Mit dem Projekt will die DEGEWO zeigen, wie soziale Verantwortung und nachhaltige Bauweise miteinander kombiniert werden können. Der Verlust eines traditionsreichen Fantreffs bedeutet gleichzeitig die Chance auf ein Wohnquartier, das den sozialen und ökologischen Anforderungen der Zukunft gerecht werden kann.

Quellen: DEGEWO, Berliner Morgenpost, Bollinger + Fehlig Architekten GmbH