Mit dem Abschluss eines der größten DEGEWO-Neubauprojekte Berlins steht am Halleschen Ufer in Kreuzberg nun ein neuer Wohnkomplex mit über 330 Mietwohnungen bereit. Das Projekt will auf Barrierefreiheit, soziale Durchmischung und nachhaltige Bauweise mitten in der Stadt setzen.

Die neuen Wohnhäuser der DEGEWO am Halleschen Ufer stehen vor dem markanten Hochhaus des ehemaligen Postscheckamts. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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© Foto Titelbild: DEGEWO
Nach mehreren Jahren Planung und Bauzeit ist eines der größten Neubauprojekte der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO abgeschlossen. Am Halleschen Ufer in Berlin-Kreuzberg sind sechs Wohngebäude mit insgesamt 337 Mietwohnungen sowie einer Kindertagesstätte entstanden. Der Projektstandort liegt in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Postscheckamt und ist Teil eines neuen, urban verdichteten Quartiers.
Der Wohnungsbestand umfasst ein breites Spektrum und reicht von Ein-Zimmer-Apartments mit 33 Quadratmetern bis zu Fünf-Zimmer-Familienwohnungen mit bis zu 101 Quadratmetern, wobei alle Einheiten über Balkone oder Terrassen verfügen. Die Gebäude wurden in sieben- bis achtgeschossiger Bauweise errichtet. Rund 75 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert und werden zu Einstiegsmieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. 172 Wohnungen sind barrierefrei zugänglich.
Neuer Wohnraum in Kreuzberg: Inklusive und soziale Infrastruktur im Fokus
Begleitend zum Wohnungsangebot wurde eine Kita mit 48 Plätzen im Erdgeschoss eines der Neubauten eröffnet. Zusätzlich stehen drei Gewerbeeinheiten sowie ein Quartiersspielplatz zur Verfügung. Ziel der Planung sei ein funktional gemischtes Quartier gewesen, das Wohnen, soziale Infrastruktur und Nahversorgung miteinander verbindet.
Nach Angaben von DEGEWO-Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann sei das Projekt Ausdruck einer integrativen Stadtentwicklung. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft habe man gezielt barrierefreie Wohnungen eingeplant, die auch Menschen mit chronischen Erkrankungen zugänglich gemacht werden sollen. Christoph Beck, ebenfalls im Vorstand der DEGEWO, betont, dass mit Mietpreisen ab 6,50 Euro ein klares Signal für bezahlbares Wohnen im Zentrum Berlins gesetzt werde.
Verdichtetes Bauen mit Fokus auf Wohnqualität am Halleschen Ufer
Die Architektur stammt vom Berliner Büro Dahm Architekten + Ingenieure. Die Neubauten entsprechen dem KfW-55-Energiestandard und verfügen über extensive Dachbegrünungen sowie eine umweltfreundliche Wärmeversorgung. Ein Tiefgeschoss mit 17 Pkw-Stellplätzen ergänzt die Quartiersstruktur.
Planerisch stellte das Projekt hohe Anforderungen: Die Gebäude mussten auf vergleichsweise kleiner Fläche realisiert werden, ohne auf Wohnqualität zu verzichten. Laut Architekt Kerk-Oliver Dahm wurde bei der Konzeption besonderes Augenmerk auf Tageslichtverhältnisse und die Belüftung der Wohnungen gelegt – beides zentrale Faktoren für den Wohnkomfort in dichter Bebauung.
Neue Wohnungen sind Teil des neuen Quartiers „Die Macherei Berlin-Kreuzberg“
Die Wohnhäuser der DEGEWO sind eingebettet in das größere Stadtentwicklungsprojekt „Die Macherei Berlin-Kreuzberg“, das gemeinsam mit Art-Invest Real Estate entwickelt wird. Das Areal rund um den markanten Turm des ehemaligen Postscheckamts wird schrittweise zu einem urbanen Quartier mit gemischter Nutzung umgebaut, inklusive Gewerbe, Gastronomie, Büroflächen und öffentlich zugänglicher Infrastruktur wie einem Nachbarschaftscafé.
Als Besonderheit gilt die städtebauliche Kategorisierung des Areals als „Urbanes Gebiet“, die eine dichtere und gemischtere Bebauung erlaubt und dadurch ein Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten und sozialer Infrastruktur ermöglichen soll. Bezirksstadtrat Florian Schmidt sieht darin ein Modell für zukünftige Stadtentwicklung: Ein Quartier, das kurze Wege, soziale Vielfalt und Klimaverträglichkeit miteinander verbindet.
Hier könnt Ihr das neue Quartier im Video sehen.
Quellen: DEGEWO, Art Invest Real Estate, KEC Architekten, Pandion AG