Marzahn-Hellersdorf: Wo früher schon einmal eine Schule stand, wird nun wieder eine neue Schule errichtet: An der Garzauer Straße 30 im sogenannten Cecilienviertel entsteht bis 2026 eine Integrierte Sekundarschule mit Platz für 600 Schülerinnen und Schüler. Teil des Projekts soll ein Schulgarten sein, der für „Urban Gardening“-Projekte genutzt werden kann und für die Nachbarschaft zugänglich sein wird.
© Visualisierung Titelbild: BSSArchitekten
Text: Björn Leffler
Berlin wächst und mit der Stadt die Anforderungen an eine moderne Bildungsinfrastruktur. Die Hauptstadt setzt dabei einerseits auf innovative Architekturkonzepte und nachhaltige Bauprozesse, um den Bedarf an Schulplätzen zu decken. Ein weiteres Schulbauprojekt entsteht derzeit im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Am heutigen Mittwoch wurde der Grundstein für das Projekt an der Garzauer Straße 30 im sogenannten Cecilienviertel gelegt, das in den 1980er Jahren als DDR-Großwohnsiedlung errichtet wurde.
Bis zur Jahrtausendwende befanden sich auf dem Gelände bereits eine Grund- und eine Oberschule, die aufgrund sinkender Schülerzahlen in Berlin aufgegeben und schließlich abgerissen wurden. Jetzt wird das brachliegende Areal reaktiviert, um den steigenden Bedarf an Schulplätzen im Bezirk zu decken. Die bestehenden Sporthallen bleiben erhalten und werden weiterhin für den Vereinssport genutzt.
Cecilienviertel in Marzahn-Hellersdorf: Integrierte Sekundarschule mit 600 Schulplätzen
Die bauvorbereitenden Maßnahmen für die neue Integrierte Sekundarschule mit künftig 600 Schulplätzen starteten bereits im November 2023, der Hochbau im Juni dieses Jahres. Die Rohbauarbeiten verlaufen zügig, sodass das Erdgeschoss bereits zur Grundsteinlegung fertiggestellt war. Der Neubau wird im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive von der landeseigenen HOWOGE umgesetzt.
Neben dem Schulgebäude umfasst das Projekt eine Dreifeld-Sporthalle und einen Jugendmehrzweckraum. Die integrierte Sekundarschule (ISS) wird nach dem Berliner Lern- und Teamhauskonzept errichtet, basierend auf dem sogenannten Compartmentprinzip, welches bereits in zahlreichen anderen Berliner Schulbauprojekten Anwendung gefunden hat. Die Architektur des Gebäudes stammt von Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB. Die Bauausführung übernimmt die BATEG GmbH Berlin. Bis zum Juni 2026 soll die neue Schule fertiggestellt sein.
Die Unterrichtsräume der neuen Schule sollen in Compartments organisiert werden
Die Konzeption des Schulcampus soll Gemeinschaft und Individualität durch vielseitig nutzbare Plätze, Räume und Nischen miteinander verbinden. Der Zugang erfolgt künftig über einen zentralen Vorplatz im Norden des Areals. Ein vorragendes Obergeschoss soll einen überdachten Eingangsbereich schaffen, von dem aus die Schulgemeinschaft über den Windfang direkt in die Aula gelangen kann – das kommunikative Herz der Schule.
Angrenzend liegt der Mehrzweckbereich, der sich über eine Terrasse zu den Pausenflächen öffnet. Im Erdgeschoss befinden sich zudem Fachräume für Wirtschaft, Arbeit und Technik, der Musikraum und die Bibliothek. In den oberen Geschossen sind die Unterrichtsräume in sogenannten Compartments organisiert. Diese Einheiten aus Unterrichts- und Teambereichen gruppieren sich um ein zentrales Forum als Lern- und Aufenthaltsfläche. Sechs Compartments bieten optimale Bedingungen für den Ganztagsbetrieb und eine offene Lernkultur, während Lichthöfe für natürliche Belichtung sorgen.
„Urban Gardening“: Schulgarten soll auch für die Nachbarschaft zugänglich gemacht werden
Die Dreifeld-Sporthalle umfasst eine Tribüne, Umkleiden und separate Zugänge für den Vereins- und Mehrzweckraum. Besonderer Fokus soll bei diesem Schulbauprojekt auf den Außenanlagen liegen: Neben Sportflächen entstehen Freiflächen für Pausen, Erholung und Unterricht im Freien, wie es heißt. Ein Schulgarten soll als „urban gardening“-Projekt dienen und steht auch der Nachbarschaft offen. Nachhaltige Maßnahmen wie Regenwassermanagement und hitzebeständige Bäume sollen die ökologische Gestaltung des zukünftigen Schulcampus unterstützen.
Stefan Bley, Bezirksstadtrat für Schulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf, äußerte sich zum Projekt wie folgt: „Wo früher schon einmal eine Schule stand, wird nun wieder eine neue Schule errichtet. Diese neue Integrierte Sekundarschule, als Teil der Berliner Schulbauoffensive, bedeutet eine wesentliche Stärkung des Schulstandortes Marzahn-Hellersdorf im Oberschulbereich.“
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: BSSArchitekten, HOWOGE, BATEG GmbH Berlin, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf