Nach rund sechs Jahren Bauzeit ist der zentrale Abschnitt des Britz-Buckow-Rudow-Grünzugs in der Gropiusstadt fertiggestellt. Der Abschluss des dritten Bauabschnitts soll neue Aufenthaltsqualitäten, bessere Barrierefreiheit und vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bringen – ein Projekt mit Signalwirkung für den Neuköllner Stadtraum.

Der erste Bauabschnitt des BBR-Grünzugs in der Gropiusstadt wurde im Juni 2021 eingeweiht. Am Freitag, den 16. Mai 2025, wird nun der dritte und letzte Bauabschnitt feierlich eröffnet. / © Foto: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett, CC BY-SA 3.0
© Foto: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett, CC BY-SA 3.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Colin Smith, CC BY-SA 2.0
Der Britz-Buckow-Rudow-Grünzug – kurz BBR-Grünzug – ist eines der zentralen öffentlichen Freiraumprojekte im Süden Berlins. Als „grünes Rückgrat“ durchzieht er die Gropiusstadt und verbindet auf etwa fünf Kilometern Länge Spielplätze, Sportangebote, Spazierwege und Aufenthaltsräume. Seit 2019 wird der zentrale Abschnitt des Grünzugs zwischen Wutzkyallee und Lipschitzallee in drei Bauabschnitten umfassend modernisiert. Die Zielsetzung: Barrierefreiheit, bessere Nutzbarkeit und mehr Aufenthaltsqualität.
Am Freitag, den 16. Mai 2025, wird nun der dritte und letzte Bauabschnitt feierlich eröffnet. Bezirksbürgermeister Martin Hikel und die Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Katharina Smaldino, werden die Einweihung am Lipschitzbrunnen begleiten. Ein Familienfest mit Musik, Spielangeboten und einem gemeinsamen Picknick am renovierten Pavillon rundet das Programm ab.
Zwischen Vogelwäldchen und Lipschitzallee: Neue Wege, barrierefrei und naturnah
Mit dem Bauabschnitt, der im Februar 2024 startete, wurde der Bereich zwischen Vogelwäldchen und Lipschitzallee neugestaltet. Besonders im Fokus stand die barrierefreie Erschließung. Bestehende Wege, die durch Absenkungen regelmäßig große Pfützen bildeten und als Stolperfallen galten, wurden saniert. Zudem entstanden neue Verbindungen für Fußgängerinnen und Fußgänger. An den Wegen laden nun zusätzliche Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein – darunter auch die für die Gropiusstadt entwickelten Sitzmöbel der Serie „Gropi“.
Der vormals frei stehende Pavillon erhielt eine befestigte Umgebung mit Tischen, Hockern und unterfahrbaren Sitzmöglichkeiten. Er dient künftig als Treffpunkt und Picknickfläche für Anwohnende. An seiner Rückseite wurde eine Fläche für Graffiti-Workshops eingerichtet – ein Projekt, das in Kooperation mit lokalen Jugendlichen entstand und Teil der Einweihungsfeier ist.
Blumenwiesen und Artenvielfalt in der Gropiusstadt: Grünflächen mit Mehrwert
Ein besonderes Augenmerk lag auch auf der ökologischen Aufwertung der Fläche. So wurde ein Teil der offenen Wiesenlandschaft in blühende Blumenwiesen umgewandelt, um die Artenvielfalt zu fördern. Die im Raster gepflanzten Obstbäume am nordwestlichen Rand des Areals, nahe der Ecke Lipschitzallee / Ulrich-von-Hassel-Weg, wurden ergänzt. Auf eine neue Beleuchtung wurde dagegen bewusst verzichtet – hierfür fehlten nach Angaben des Bezirks sowohl Mittel als auch langfristige Kapazitäten für den Unterhalt.
Die landschaftsarchitektonische Planung und Bauleitung übernahm das Büro Rehwaldt, die ökologische Baubegleitung erfolgte durch das Büro Trautmann. Die garten- und landschaftsbaulichen Arbeiten führte die DDG Gesellschaft für Garten- und Landschaftsbau aus. Der Abschluss der Maßnahmen war ursprünglich für Herbst 2024 vorgesehen – nun, im Mai 2025, sind sie vollständig abgeschlossen.
Drei Bauabschnitte, viele Ideen: Was in den letzten Jahren bereits umgesetzt wurde
Der erste Bauabschnitt wurde im Juni 2021 eingeweiht. Hier entstand ein barrierefreier Hauptweg entlang des Friedrich-Kayßler-Wegs mit neuen Pflanzflächen und Sitzelementen. Besonders die „Gropione“ – Sitzskulpturen aus Beton und Holz – gaben dem Ort ein eigenes Gesicht.
Im zweiten Abschnitt, der im Sommer 2022 abgeschlossen wurde, lag der Fokus auf inklusiven Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche. Der neue Jugendbereich bietet unter anderem Trampoline, Calisthenics-Geräte, Streetball und Gropione zum Verweilen. Der Spielplatz am Sollmannweg wurde mit einer Kletternesterlandschaft und barrierefreier Rollerstrecke gestaltet. Planung und Umsetzung erfolgten nach umfangreicher Beteiligung von Jugendlichen, Anwohnenden und Expertinnen und Experten.
Nach dem dritten Bauabschnitt: Grünzug in der Gropiusstadt wächst weiter
Mit dem Abschluss des dritten Bauabschnitts ist der zentrale Teil des BBR-Grünzugs modernisiert. Parallel dazu plant das Bezirksamt bereits die Umgestaltung weiterer Abschnitte nördlich der Johannisthaler Chaussee. In Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Gropiusstadt-Nord und dem Planungsbüro plancontext fand eine umfassende Bürgerbeteiligung statt. Auf Grundlage der gesammelten Ideen und Rückmeldungen wurde am 3. April 2025 ein erster Entwurf vorgestellt. Die konkreten Bauarbeiten stehen hier jedoch noch aus. Der BBR-Grünzug will somit nicht nur ein Projekt für bessere Aufenthaltsqualität, sondern auch ein Beispiel für dialogorientierte Stadtentwicklung sein.
Quellen: Bezirksamt Neukölln, Zukunft Stadtgrün: Die Gropiusstadt bewegt!