Im Berliner Antonkiez startet die Umsetzung eines neuen Kiezblocks, ein zentraler Baustein des Forschungsprojekts „Klimakieze“. Ziel ist es, Durchgangsverkehr zu reduzieren, Aufenthaltsqualität zu erhöhen und Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen. Gleichzeitig entsteht in der Maxstraße ein neuer Stadtplatz, der gemeinsam mit der Nachbarschaft gestaltet wird.

Die neuen Poller im Antonkiez sollen als Modalfilter den Durchgangsverkehr unterbinden, die Verkehrssicherheit erhöhen und damit zu mehr Ruhe, sauberer Luft und Aufenthaltsqualität im Viertel beitragen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Im Berliner Antonkiez haben Mitte Oktober die Arbeiten für einen neuen, klimafreundlichen Kiezblock begonnen. Das Projekt ist Teil des Forschungsprogramms „Klimakieze“, das vom Bundesumweltministerium gefördert und wissenschaftlich begleitet wird. Ziel ist es, die Verkehrsbelastung zu verringern und den öffentlichen Raum lebenswerter zu gestalten.
Im ersten Schritt wird ein Abschnitt der Maxstraße zwischen Antonstraße und Schererstraße zur Fußgängerzone umgewidmet. Außerdem entstehen sogenannte Modalfilter, also Durchfahrtssperren, an den Kreuzungen Antonstraße / Ruheplatzstraße sowie Prinz-Eugen-Straße / Adolfstraße / Plantagenstraße. Diese Maßnahmen sollen den Durchgangsverkehr reduzieren, die Verkehrssicherheit erhöhen und Flächen für den Aufenthalt schaffen. Die Umsetzung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Kiezblock im Antonkiez: Mehr Sicherheit, saubere Luft und aktive Beteiligung der Nachbarschaft
Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Grüne) betonte, der Kiezblock solle die Lebensqualität im Antonkiez spürbar verbessern. Besonders für ältere Menschen in nahegelegenen Pflegeeinrichtungen entstehe so mehr Sicherheit, weniger Lärm und sauberere Luft. Zugleich setze das Projekt ein sichtbares Zeichen für klimafreundliche Stadtentwicklung im dicht bebauten Innenstadtgebiet.
Bereits seit Anfang 2024 läuft ein intensiver Beteiligungsprozess. Anwohnende konnten ihre Wünsche und Ideen einbringen, ein Nachbarschaftsrat entwickelte gemeinsam mit Verwaltung und Fachplanerinnen das Konzept. Das Bezirksamt Mitte setzt damit auf Partizipation und lokale Expertise, um eine passgenaue Gestaltung des Kiezes zu erreichen.
Neuer Stadtplatz im Antonkiez: Nachbarschaft entwickelt Nutzungskonzept gemeinsam mit dem Bezirksamt
Parallel zur Verkehrsumgestaltung entsteht im Antonkiez ein neuer Stadtplatz. Das Projekt, das im September gestartet wurde, soll bis Ende 2025 ein Nutzungskonzept entwickeln, das die Ideen der Nachbarschaft aufgreift. Anwohnende gestalten gemeinsam mit dem Bezirksamt und dem Klimaschutzmanagement, wie der Platz künftig genutzt werden soll – als Aufenthaltsort, Begegnungsfläche oder Freiraum für gemeinschaftliche Aktivitäten.
Das Bezirksamt begleitet den gesamten Prozess organisatorisch und unterstützt die entstehende Nachbarschaftsgruppe bei der Verstetigung. Dabei geht es auch um langfristige Verantwortung: Der neue Platz soll nicht nur gebaut, sondern von den Menschen im Kiez dauerhaft mitgestaltet und gepflegt werden.
Projekt „Klimakieze“ im Antonkiez: Modellprojekt für nachhaltige und soziale Stadtentwicklung in Berlin
Das Projekt „Klimakieze“ wird vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) des Helmholtz-Zentrums Potsdam und der Universität Heidelberg wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sollen auf andere Berliner Bezirke und Städte übertragbar sein. Damit wird der Antonkiez zu einem Modellfall für eine klimafreundliche, sozial getragene Stadtentwicklung.
Mit der Kombination aus Kiezblock und Stadtplatz entsteht im Antonkiez ein Beispiel dafür, wie Stadtplanung, Klimaschutz und Beteiligung ineinandergreifen können. Bis Ende 2025 soll sichtbar werden, wie sich der Umbau auf Mobilität, Nachbarschaft und Lebensqualität auswirkt.
Quellen: Bezirksamt Mitte, Maxstraße Platzgruppe
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