Der John-F.-Kennedy-Platz vor dem Rathaus Schöneberg steht im Fokus eines neuen Kooperationsprojekts mit der Bauhaus-Universität Weimar. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität des historisch bedeutsamen Ortes zu verbessern und den Wochenmarkt aufzuwerten.

Der Schöneberger Rathausplatz, benannt nach der berühmten Rede John F. Kennedys am 26. Juni 1963, dient bis heute als Veranstaltungsort und Marktplatz. Nun soll er umgestaltet werden. / © Foto: Wikimedia Commons, Robert Knudsen, White House, Public domain
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© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, A.Savin, CC BY-SA 3.0
Der John-F.-Kennedy-Platz in Schöneberg gilt als ein historisch bedeutender Ort in Berlin, nicht zuletzt durch die berühmte Rede John F. Kennedys im Jahr 1963. Heute fungiert der Platz vor dem Rathaus Schöneberg als Marktplatz, Veranstaltungsort und Verkehrsfläche. Doch trotz seiner symbolischen Strahlkraft entspricht er städtebaulich nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das soll sich nun ändern.
Ende 2024 startete ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, der Bauhaus-Universität Weimar und der ehrenamtlichen Initiative Nachbarschaftsbrot e. V. Ziel ist es, das Potential des Platzes für Austausch und Begegnung stärker zu nutzen und den Wochenmarkt zu beleben.
Gestaltungsideen aus Weimar vorgestellt, Bezirksamt prüft Umsetzbarkeit
Die Absolventen Jan Giesenhagen, Julian Feld und Otto Schlosser entwickelten im Rahmen des Projekts unter Leitung von Prof. Andreas Garkisch verschiedene Szenarien zur Neugestaltung des Platzes. Ihr Fokus lag insbesondere auf der Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Umgestaltung angrenzender Straßenräume.
Am 2. Juni 2025 wurden die Ergebnisse im Ausschuss für Ordnung, Grün, Umwelt und Klimaschutz der Bezirksverordnetenversammlung vorgestellt. Dabei wurden konkrete Maßnahmen diskutiert, die das Bezirksamt nun auf Umsetzbarkeit prüfen will.
Erste Maßnahme bereits geplant: Was ab Juli 2025 auf dem Schöneberger Rathausplatz zu erwarten ist
Ein erstes Vorhaben ist bereits in Vorbereitung: Die Initiative Nachbarschaftsbrot e. V. wird ab Juli wöchentlich einen mobilen Dorfbackofen auf dem südlichen Teil des Platzes betreiben. Damit soll ein Ort der nachbarschaftlichen Begegnung geschaffen werden.
Darüber hinaus schlägt das Bezirksamt weitere kurzfristige Maßnahmen vor. Dazu zählen etwa die Pflanzung neuer Bäume entlang historischer Achsen, die Begrenzung des Parkraums zugunsten von Aufenthaltsflächen sowie das Aufstellen von Sitzgelegenheiten im Eingangsbereich des Rathauses.
John-F.-Kennedy-Platz in Schöneberg: Temporäre Stadtplatznutzung angedacht
Ein weiterer Vorschlag betrifft die Freiherr-vom-Stein-Straße. Diese könnte zeitweise für den Verkehr gesperrt und als erweiterter Stadtplatz genutzt werden. Mit solchen Interventionen will der Bezirk neue Perspektiven auf den öffentlichen Raum eröffnen.
Für die Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck entspricht der Platz in seiner jetzigen Form „nicht mehr den Anforderungen unserer Zeit“. Mit der Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität setzt der Bezirk auf externe Expertise und einen frischen Blick auf bekannte Strukturen.
Geschichte sichtbar machen, Zukunft gestalten: Umgestaltungsprozess des JFK-Platzes hat begonnen
Dass der Platz vor dem Rathaus nicht nur alltäglicher Nutzungsort, sondern auch erinnerungsträchtiger Raum ist, steht außer Frage. Mit dem Rathaus Schöneberg als ehemaligem Regierungssitz und Ort historischer Kundgebungen besitzt der Platz eine starke Symbolkraft. Die geplanten Maßnahmen wollen diesen Charakter bewahren, ihn jedoch zugleich in einen zeitgemäßen, lebendigen Stadtraum überführen.
Wie viele der Ideen tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Der Prozess zur Umgestaltung des JFK-Platzes hat begonnen – mit Beteiligung von Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Quellen: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Tagesspiegel, Berlin.de