Trotz eines schwierigen Marktumfelds konnte Frankfurt 2024 beim Wohnungsbau ein positives Ergebnis erzielen. Während die Zahl der Fertigstellungen steigt, sinken jedoch die Baugenehmigungen. Damit wird ein Trend sichtbar, dem die Stadt mit neuen Projekten und Förderprogrammen begegnen will. Auch die Digitalisierung der Bauverwaltung macht Fortschritte.

Das geplante Stadtentwicklungsgebiet Frankfurt Nordwest soll mit bis zu 7.000 neuen Wohnungen einen wichtigen Beitrag leisten und neue Impulse für den Wohnungsneubau in der Stadt geben. / © Foto: Wikimedia Commons, ivod, CC BY 3.0

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© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Thomas Kroemer, CC-BY-SA-4.0

 

Die Stadt Frankfurt hat im Jahr 2024 im Wohnungsbau eine Entwicklung verzeichnet, die sich vom negativen Bundestrend abhebt. Wie die Bauaufsicht Frankfurt bekanntgab, wurden im vergangenen Jahr 4203 Wohnungen fertiggestellt. Damit liegt die Stadt mit einem Zuwachs von 15 Prozent gegenüber 2023 deutlich über den Werten von Hessen und dem Bund, die beide rückläufig waren. Laut Planungsdezernent Marcus Gwechenberger sei dieser dritte Platz im Zehnjahresvergleich ein ermutigendes Zeichen für den Wohnungsmarkt.

Die wirtschaftlich angespannte Lage macht sich allerdings in anderen Kennzahlen bemerkbar: So sank die Zahl der genehmigten Wohnungen um rund 30 Prozent auf 2.266 Einheiten. Gwechenberger betonte, dass diese Entwicklung nicht unterschätzt werden dürfe. Deshalb wolle die Stadt gezielt gegensteuern, etwa mit der Weiterentwicklung der städtischen Förderprogramme.

Bis zu 7.000 neue Wohnungen: Neuer Stadtteil Frankfurt Nordwest als Hoffnungsträger

Eine zentrale Rolle spielt dabei das geplante Stadtentwicklungsprojekt Frankfurt Nordwest. Dieses Gebiet soll künftig Raum für bis zu 7.000 neue Wohnungen bieten. Die Stadt verspricht sich davon einen spürbaren Impuls für den Wohnungsneubau. Zusätzlich setzt man weiterhin auf Umnutzungen bestehender Gebäude: 2024 wurden auf diese Weise 630 Wohnungen geschaffen, was einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mit einem Anteil von 24 Prozent an der genehmigten Bausumme bleibt der Wohnungsbau die wichtigste Investitionskategorie. Insgesamt lag die genehmigte Bausumme bei gut einer Milliarde Euro, was dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht. Neben Wohnungsbau bilden Büroflächen und Projekte am Flughafen weitere große Schwerpunkte der Investitionen.

Digitale Baugenehmigung etabliert sich in Frankfurt

Neben der Entwicklung am Bau setzt Frankfurt auf eine moderne Verwaltung. 2024 wurde die Testphase für das digitale Baugenehmigungsverfahren abgeschlossen. Laut Simone Zapke, Leiterin der Bauaufsicht, funktioniere das System inzwischen reibungslos. Alle Verwaltungsvorgänge vom Antrag bis zur Fertigstellung werden seit April ausschließlich digital abgewickelt.

Die Digitalisierung macht sich auch an anderer Stelle bemerkbar: Das Bauaktenarchiv wurde vollständig digitalisiert, wodurch Unterlagen online zugänglich sind. Dieser Service wird laut Bauaufsicht gut angenommen, ebenso wie die Online-Baulastenauskünfte. Die Verwaltung sieht sich damit bundesweit als Vorreiter.

Zwischen Stabilität und Ausblick: Sinkende Zahl der Genehmigungen bleibt Herausforderung

Die Zahlen zeigen: Während der Wohnungsbau in Frankfurt derzeit noch von hohen Fertigstellungszahlen profitiert, bleibt die sinkende Zahl der Genehmigungen eine Herausforderung. Die Stadt setzt darauf, mit Projekten wie Frankfurt Nordwest und vereinfachten digitalen Verfahren die Rahmenbedingungen für Bauvorhaben zu verbessern. Ob dieser Kurs zu einer Trendumkehr bei den Genehmigungen führt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Quellen: Stadt Frankfurt am Main

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