Zukünftig soll es möglich sein, innerhalb von sieben Stunden von Berlin nach Paris zu reisen – mit ICE- und TGV-Zügen. Sowohl Deutsche Bahn als auch SNFC bestätigten diese Pläne. Ein weiteres Projekt, welches Nachtzugverbindungen zwischen Brüssel, Amsterdam, Berlin und Prag vorsieht, verzögert sich jedoch.
Text: Stephanie Engler
Künftig sollen Bahnreisen zwischen Berlin und Paris und sogar bis nach Südfrankreich schneller möglich sein. Denn die Deutsche Bahn und die SNFC, das französische Pendant, planen eine gemeinsame Schnellverbindung. Der vor 15 Jahren gestartete Schnellverkehr mit ICE- und TGV-Zügen soll nun weiter ausgebaut werden. Das betrifft nicht nur die Strecke zwischen den beidne Hauptsätdten, sondern besonders die Trassen zwischen Frankfurt, Stuttgart und Paris.
Die Begeisterung für Bahnreisen nimmt wieder zu. So entschieden sich im vergangenen Jahr bereits neun von zehn Reisenden auf der Strecke Stuttgart-Paris für eine Bahnfahrt. Zwischen Frankfurt und Paris war es etwa die Hälfte der Reisenden. Diese Zahlen sollen mithilfe des Ausbaus weiter steigen.
Bahn-Fahrgastzahlen sollen weiter steigen
Denn bisher fahren täglich nur sechs Züge von Frankfurt nach Paris. Viermal über Kaiserslautern und Saarbrücken sowie zweimal über Karlsruhe und Straßburg. Zwischen Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg und Paris pendeln fünf Züge. Einmal am Tag fährt der TGV von Marseille nach Frankfurt.
Die bisherigen Strecken und Fahrten würden laut Richard Lutz, DB-Vorstandsvorsitzender, zeigen, wie attraktive Hochgeschwindigkeitsverbindungen den Bahnverkehr zwischen den Ländern weiter voranbringen würden. Die neu geplante Direktverbindung Berlin-Paris könnte noch mehr Menschen für eine Bahnfahrt begeistern.
Bahnverbindungen bis nach Südfrankreich sind im Gespräch
Vom deutsch-französischen Hochgeschwindigkeitsverkehr bleibt jedoch weiterhin die Strecke Köln-Paris ausgeschlossen. Denn auf ihr fahren ausschließlich Züge des SNCF-Tochterunternehmens Thalys. Hier seien spezielle Fahrkarten erforderlich und eine Integration in das Tarifsystem von DB und SNCF sei nicht vorgesehen.
Zudem gab es Gespräche zu weiteren Schnellverbindungen von Deutschland bis nach Südfrankreich. Die Bahnchefs beider Länder, Richard Lutz und SNCF-Präsident Jean-Pierre Farandou unterzeichneten zuletzt Vereinbarung zur Ausweitung der Verbindungen.
In sieben Stunden von Berlin nach Paris
Der Start des Ausbaus der neuen Verbindung ist auf Ende 2023 oder im Laufe 2024 gelegt worden. Die Fahrtzeit von Berlin über Frankfurt und Straßburg nach Paris soll zukünftig nur sieben Stunden betragen. Auf welchen Strecken wie viele Züge in Zukunft fahren werden, ist allerdings noch ungewiss. Beide Bahnkonzerne konnten zu dieser Frage derzeit noch keine Antwort geben.
Neben dem Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs soll es erhebliche Verbesserungen im Regionalverkehr geben. Ab Ende 2024 werden zwischen den französischen Grenzregionen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg mehr Züge eingesetzt. Welches Bahnunternehmen diese Züge auf den Regionalstrecken fahren werden, wird künftig in einer Ausschreibung geklärt.
Das Projekt Nachtzugverbindungen verzögert sich
Das niederländische Start-up European Sleeper will zusammen mit dem tschechischen Verkehrsunternehmen Regiojet eine Nachtverbindung zwischen Brüssel, Amsterdam, Berlin und Prag aufbauen. Der Plan wurde bereits Anfang April 2021 verkündet.
Das Projekt soll neben Touristen auch Geschäftsreisende und Menschen, die in den EU-Institutionen arbeiten, ansprechen. Es seien Züge mit Sitz- und Schlafwagen sowie kostenlosem Internet geplant.
Das Schienenprojekt der Verbindung verzögert sich nun jedoch. European Sleeper bedauere, dass es nicht möglich sein wird, den Nachtzug im Sommer dieses Jahres zu starten. Zudem wurden weder ein neues Datum noch die Gründe für die Verzögerung genannt.
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