Das Schadow-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf wird umfassend saniert und ausgebaut. Der neue Schulcampus soll moderne Lernbedingungen, barrierefreie Zugänge und nachhaltige Energieversorgung vereinen. Die Fertigstellung ist allerdings erst für 2033 geplant und wird deutlich teurer als ursprünglich angenommen.

Das Schadow-Gymnasium wird bis 2033 saniert. Geplant ist ein Neubau, sowie die denkmalgerechte Sanierung der Bestandsgebäude. / © Foto: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett (Peter Kuley)

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Nach langer Verzögerung beginnt nun der Umbau des Schadow-Gymnasiums in Berlin-Zehlendorf. Die Schule zählt zu den baulich am stärksten sanierungsbedürftigen Einrichtungen im Bezirk. Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive entsteht ein neuer Campus. Die Verantwortung für Planung und Umsetzung trägt die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE.

Der architektonische Entwurf stammt von der Hausmann Architektur GmbH, die sich auf die Planung von Schulgebäuden spezialisiert haben. Die ersten Vorbereitungen laufen nun, dazu gehört unter anderem der Aufbau temporärer Unterrichtsgebäude.

Die geplanten Umbaumaßnamen am Schadow-Gymnasium: Ein multifunktionaler Neubau

Geplant ist ein zentraler Neubau, der die bisherigen Schulgebäude miteinander verbindet. Dieser soll neben einer Dreifeld-Sporthalle auch moderne Fachräume, Klassenräume sowie eine große Mensa enthalten. Die bisherige Sporthalle und die Mensa werden dafür im Sommer 2025 abgerissen. Der Neubau startet voraussichtlich 2026. Die neuen Anlagen werden jedoch erst nach und nach realisiert, der Umbau soll erst 2033 abgeschlossen sein.

Neben klassischen Sportangeboten entstehen auch neue Anlagen für Sportarten wie Klettern oder Calisthenics. Laut Sportsenatorin Iris Spranger sollen so moderne Bewegungsräume für Jugendliche geschaffen werden. Der Schulbetrieb wird durch drei Übergangsbauten aufrechterhalten. In ihnen finden Unterricht und Verpflegung statt, bis die denkmalgeschützten Altgebäude modernisiert sind. Diese Sanierung beginnt frühestens 2028.

Pädagogisch zeitgemäß, energetisch effizient: Hausmann Architektur hat sich auf die Planung von Schulen spezialisiert

Der Umbau folgt dem Berliner Lern- und Teamhauskonzept. Die Unterrichtsräume sollen größer und flexibler werden, um moderne Lehrformen wie Teilungsunterricht zu ermöglichen. Gleichzeitig wird die Barrierefreiheit auf dem Gelände deutlich verbessert.

Auch bei der Energieversorgung geht die Schule neue Wege: Statt Gas kommt künftig ein System zum Einsatz, das Wärme aus dem Abwasser nutzt. Damit wird ein Beitrag zur klimagerechten Schulentwicklung geleistet.

Schadow-Gymnasium in Zehlendorf: Sanierung kostet 120 Mio. Euro mehr als geplant

Das Sanierungsprojekt am Schadow-Gymnasium ist eingebettet in die Berliner Schulbauoffensive (BSO), eines der größten Investitionsprogramme der Hauptstadt. Die ursprünglich mit 20 Millionen Euro veranschlagten Kosten sind inzwischen auf rund 140 Millionen Euro gestiegen. Gründe dafür liegen in steigenden Baukosten, komplexen Anforderungen beim Denkmalschutz sowie zusätzlichen Auflagen für Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und pädagogische Flexibilität.

Die Berliner Schulbauoffensive verfolgt das Ziel, den Bedarf an Schulplätzen in Berlin zu decken und bestehende Schulgebäude zukunftsfähig zu machen. Seit dem Start 2016 wurden über sechs Milliarden Euro in Neu- und Umbauten investiert. Mehr als 44.000 neue Schulplätze sind bis zum Schuljahr 2024/25 entstanden, ergänzt durch neue Sporthallen und modulare Ergänzungsbauten.

Umgesetzt wird die BSO gemeinschaftlich von Senatsverwaltungen, Bezirken und landeseigenen Unternehmen wie der HOWOGE. Die Maßnahmen werden durch regelmäßiges Berichtswesen transparent dokumentiert und im Berliner Abgeordnetenhaus kontrolliert. Auch das Schadow-Gymnasium wird so Teil eines langfristigen Plans zur Erneuerung der städtischen Bildungsinfrastruktur.

 

Quellen: HOWOGE, Hausmann Architektur, Berlin/ Berliner Schulbauoffensive, Berliner Morgenpost