Trotz eines spektakulären Rauchsäulen-Einsatzes auf der Baustelle des John Jahr Hauses an der Kurfürstenstraße schreitet der Bau voran. Ein Sprecher der Eigentümerfamilie bestätigt: Es gab weder größere Schäden noch Verzögerungen. Die Fertigstellung des Projekts ist weiterhin für 2026 vorgesehen.

Trotz des Brands bleibt der Zeitplan für das John Jahr Haus unverändert. Das Bauprojekt soll bis 2026 abgeschlossen sein. Geplant sind Büros, Wohnungen sowie Flächen für Handel und Gastronomie. / © Visualisierung: Jahr-Gruppe / HAMBURG TEAM Projektentwicklung
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© Foto Titelbild: IMAGO, Nordphoto
Am Montagmorgen, dem 30. Juni 2025, kam es auf der Baustelle des John Jahr Hauses in Berlin-Tiergarten zu einem Zwischenfall. Auf dem Dach des 17-geschossigen Neubaus an der Ecke Kurfürstenstraße / An der Urania hatte sich Dämmmaterial entzündet. Eine weithin sichtbare Rauchsäule sorgte für Aufsehen, auch waren Explosionen zu hören. Die Feuerwehr rückte mit 130 Einsatzkräften an.
Laut Feuerwehr gestaltete sich die Brandbekämpfung wegen der Gebäudehöhe als schwierig, wie der Tagesspiegel berichtet. Schläuche mussten ins Gebäude verlegt werden, um die Flammen zu erreichen. Ein Spezialfahrzeug kam zum Einsatz. Dennoch konnte das Feuer zügig gelöscht werden. Verletzt wurde niemand, Bauarbeiter konnten sich rechtzeitig über einen Außenaufzug in Sicherheit bringen.
Trotz Zwischenfall: Bau am Hochhausprojekt Kurfürstenstraße läuft weiter
Wie die Jahr-Gruppe gegenüber ENTWICKLUNGSSTADT erklärte, sei kein großer Brand ausgebrochen. Es habe sich lediglich um kokelndes Dämmmaterial gehandelt. Die Situation sei schnell unter Kontrolle gewesen. Der Bau werde unverzüglich fortgesetzt, es komme zu keinen Verzögerungen. Die Fertigstellung sei weiterhin für 2026 geplant.
Das John Jahr Haus wird seit 2021 von der Jahr Grundbesitz GmbH & Co. KG realisiert. Es entsteht ein 68 Meter hohes Hochhaus mit rund 22.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. Neben ca. 16.900 Quadratmetern Bürofläche sind auch Gastronomie- und Einzelhandelsflächen sowie 46 Wohnungen geplant. Das Architekturbüro Barkow Leibinger verantwortet die Gestaltung. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 110 bis 115 Millionen Euro. Das Projekt ist Teil einer umfassenden städtebaulichen Neuordnung des Kreuzungsbereichs Kurfürstenstraße / Schillstraße.
Flexibles Nutzungskonzept mit Büros, Wohnungen und öffentlich zugänglichen Flächen geplant
Im John Jahr Haus entstehen Büroflächen, die sich über 17 Geschosse verteilen. Geplant sind flexible Grundrisse, hochwertige Materialien und eine zeitgemäße technische Ausstattung, etwa mit energieeffizienter Klimatechnik und digitaler Gebäudeinfrastruktur. Die Büros sollen sich sowohl für größere Unternehmen als auch für kleinere Firmen und Start-ups eignen, die einen zentralen Standort in Berlin suchen. Ergänzt wird das Angebot durch gemeinschaftlich nutzbare Flächen und ein durchdachtes Mobilitätskonzept inklusive Tiefgarage mit 69 Stellplätzen.
Darüber hinaus sind im Erdgeschoss etwa 800 Quadratmeter für Gastronomie- und Einzelhandelsnutzungen vorgesehen. Diese sollen einen öffentlich zugänglichen, lebendigen Stadtraum schaffen und das Ensemble zur Kurfürstenstraße hin öffnen. Die angrenzende Wohnbebauung bietet auf rund 4.200 Quadratmetern Raum für 46 moderne Wohneinheiten.
Debatte nach dem Brand: Feuerwehr fordert bessere Ausrüstung für Hochhauseinsätze
Der Einsatz löste auch eine Debatte über die Ausstattung der Berliner Feuerwehr aus. Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, lobte den erfolgreichen Einsatz, wies jedoch gegenüber dem Tagesspiegel auf strukturelle Defizite hin. Er forderte Investitionen in moderne Technik wie Löschdrohnen, um auf die steigende Zahl hochgeschossiger Gebäude in Berlin reagieren zu können.
Die Politik müsse laut Jendro dafür sorgen, dass die Feuerwehr mit dem wachsenden Stadtbild Schritt halten könne. Der Einsatz beim John Jahr Haus sei gut verlaufen, doch die Einsatzgrenzen konventioneller Drehleitern seien absehbar.
Quellen: Tagesspiegel, Deutsche Baumeister & Architekten,