Die Bauarbeiten für die Umgestaltung der Ella-Barowsky-Straße auf dem Areal der Schöneberger Linse haben begonnen. Eine moderne, barrierefreie Stadtstraße mit separaten Radwegen, schattenspendenden Bäumen und mehr Aufenthaltsqualität soll entstehen. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg treibt damit die fußgänger- und fahrradfreundliche Umgestaltung des Straßennetzes weiter voran.

In drei Bauabschnitten soll der Umbau der Ella-Barowsky-Straße auf dem Gelände der Schöneberger Linse erfolgen. / © Visualisierung: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

© Fotos & Visualisierungen: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg
Text: Björn Leffler

 

Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg wird sukzessive an der Neukonzeption des bestehenden Straßennetzes gearbeitet, zahlreiche Straßen werden so umgebaut, dass mehr und sicherere Flächen für Fußgänger und Radfahrer entstehen. So wurde vor wenigen Monaten ein Bauprojekt auf der Hauptstraße in Schöneberg fertiggestellt. Dort wurde auf einer Länge von 700 Metern zwischen U-Bahnhof Kleistpark und Dominicusstraße ein neuer, geschützter Radweg angelegt. Dafür wurde die Busspur in die Mitte der Fahrbahn verschwenkt, für den Autoverkehr steht seitdem nur noch eine Spur in beiden Richtungen zur Verfügung.

Ein weiteres Projekt ist kürzlich auf der Grunewaldstraße begonnen worden. Bis Herbst 2025 sollen dort auf einer Strecke von 1,6 Kilometern neue Radfahrstreifen, Lieferzonen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt werden. Ziel der Umgestaltung ist es, die Verkehrssicherheit für alle Beteiligten zu verbessern und den Radverkehr stärker zu fördern. Die gleichen Ziele verfolgt der Bezirk auch beim kürzlich begonnen Bauvorhaben in der Ella-Barowsky-Straße auf dem Gelände der Schöneberger Linse.

Schöneberger Linse: Umbau der Ella-Barowsky-Straße hat begonnen

Am südlichen Rand des S-Bahnrings, direkt am Bahnhof Südkreuz, ist in den vergangenen Jahren dieses völlig neue Stadtviertel mit dem inoffiziellen Namen „Schöneberger Linse“ entstanden, dessen Name sich von der durch Straßen und Bahngleisen gebildeten Grundstücksform ableitet. Auf dem Areal sind zahlreiche Gewerbe- und Wohnprojekte entstanden, bis auf wenige Ausnahmen sind mittlerweile fast alle verfügbaren Grundstücke auf dem Gelände bebaut worden.

Nun soll auch die Infrastruktur weiter verbessert werden. Am Dienstag, den 19. November 2024, starteten die Bauarbeiten zur Umgestaltung der Ella-Barowsky-Straße. Den symbolischen Spatenstich führten Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck und Vertreter der beauftragten Baufirma M. Hajek Straßen- und Tiefbau GmbH durch. Im Rahmen der Veranstaltung hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Pressevertreter die Gelegenheit, sich über das Projekt zu informieren, Fragen zu stellen und den ersten Bauabschnitt zu besichtigen.

Fußgänger- und Fahrradfreundlich: Umgestaltung in drei Bauabschnitten geplant

Die Ella-Barowsky-Straße wird für die angehende Umgestaltung in drei Bauabschnitte unterteilt, die nacheinander umgesetzt werden sollen, wie das Bezirksamt mitteilte. Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich zwischen Hedwig-Dohm-Straße und Gotenstraße. Hier soll eine fuß- und radverkehrsfreundliche Stadtstraße mit hoher Aufenthaltsqualität eingerichtet werden. Schattenspendende Bäume werden gepflanzt, und der Straßenraum wird neu organisiert.

Barrierefreie Gehwege und Knotenpunkte, umgesetzt nach der Ausführungsvorschrift Geh- und Radwege (0/6 cm Auftritt), sowie eine separate Radverkehrsanlage auf Gehwegniveau gehören zu den zentralen Maßnahmen, die der Bezirk in diesem Abschnitt umsetzen möchte. Die Radwege werden durch einen kombinierten Park- und Pflanzstreifen von der Fahrbahn getrennt (siehe Abbildung unten).

Verkehrswende in Tempelhof-Schöneberg: Umbau der Straße soll insgesamt zwei Jahre dauern

Während der Bauarbeiten bleibt der Verkehr durch eine Einbahnstraßenregelung weiterhin eingeschränkt möglich, auch der Zugang zu den Häusern soll durchgehend gewährleistet bleiben. Die Arbeiten sollen innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein – für alle drei Bauabschnitte. Finanziert wird das Projekt durch das Städtebauförderprogramm „Nachhaltige Erneuerung“ von Bund und Ländern sowie durch bezirkliche Mittel.

Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts wird der Bereich an der Kreuzung Gotenstraße als zweiter Bauabschnitt umgebaut. Hier soll mit dem „Charlotte-Wolff-Platz“ auch ein neuer Stadtplatz im Zentrum des Quartiers entstehen. Ein städtischer Ort, der in dem an vielen Ecken noch sehr nüchternen Kiez definitiv fehlt. Dieser Stadtplatz soll nach dem Schwammstadt-Prinzip gestaltet werden und erhält neu gepflanzte Bäume sowie Flächen zur Regenwasserversickerung.

Der dritte Bauabschnitt westlich der Gotenstraße befindet sich noch in der Planungsphase. Hier stehen weitere Entscheidungen im Kontext des Gesamtkonzepts Schöneberger Linse aus, wie es offiziell heißt. Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck äußert sich wie folgt zum Vorhaben: „Die Ella-Barowsky-Straße ist eine bedeutende Quartiersachse in der Schöneberger Linse, die mit einem Komplettumbau nun sicherer und klimaangepasster gestaltet werden soll. Damit erhöhen wir nicht nur die Lebensqualität im Quartier, sondern schaffen auch eine neue attraktive Fuß- und Radverkehrsverbindung zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Schöneberg.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

© Foto: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

 

Quellen: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Architektur Urbanistik Berlin, M. Hajek Straßen- und Tiefbau GmbH

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