In Alt-Hohenschönhausen plant die HOWOGE den Bau von 450 Mietwohnungen auf einer ehemaligen Brachfläche an der Detlevstraße. Der städtebauliche Vertrag ist unterzeichnet, doch Kritik an den Auswirkungen auf Verkehr und Umwelt bleibt.

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Auf dem rund 27.000 Quadratmeter großen Grundstück östlich der Detlevstraße plant die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE ein neues Quartier mit etwa 450 Mietwohnungen. Die Hälfte der Einheiten soll mietpreis- und belegungsgebunden sein. Der zugehörige städtebauliche Vertrag wurde kürzlich unterzeichnet und ergänzt die Inhalte des Bebauungsplans 11-157.

Vorgesehen ist ein langgestreckter Gebäudekörper mit kammartigem Grundriss und gestaffelten vier bis sieben Geschossen. Die Wohnungen werden zwischen ein und fünf Zimmer umfassen, barrierefrei erreichbar sein und über Balkone oder Terrassen verfügen. Geplant sind außerdem eine Kita mit 50 Plätzen, ein öffentlicher Spielplatz, wohnungsnahe Grünflächen sowie kleinere Gewerbeeinheiten zur Nahversorgung.

Kritik am Verkehrskonzept: Anwohnende fordern stärkere Berücksichtigung

Trotz der zugesagten Maßnahmen bleibt die verkehrliche Anbindung ein zentraler Kritikpunkt aus der Anwohnerschaft. In einem aktuellen Newsletter weist die CDU Hohenschönhausen darauf hin, dass weiterhin unklar sei, wie sich die zusätzlichen Verkehrsströme auf das umliegende Straßennetz auswirken werden. Zwar hat sich die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verpflichtet, sich anteilig an der Finanzierung von Straßenausbau und neuen Lichtsignalanlagen an der Bennostraße und Gehrenseestraße zu beteiligen – aus Sicht vieler Kritikerinnen und Kritiker sind diese Maßnahmen jedoch unzureichend.

Neben der Kita übernimmt die HOWOGE auch Kostenanteile für neue Grundschulplätze und ein zukünftiges Schulgrundstück. Zudem sieht der Vertrag die Schaffung eines Ersatzhabitats für geschützte Arten vor. Auf dem Baugrund selbst soll Regenwasser versickern können, Dächer werden begrünt, eine Photovoltaikanlage ist geplant.

Nachhaltige Bauweise und verkehrliche Anbindung: Projektstart ab 2026 geplant

Die Gebäude werden überwiegend in Holzhybrid-Bauweise errichtet. Der nördliche Kopfbau soll aus Infraleichtbeton entstehen – ein Forschungsprojekt, das Tragstruktur und Dämmung kombiniert. Durch diese Maßnahmen will die HOWOGE ihre Nachhaltigkeitsstrategie weiter umsetzen. Auch Schallschutzmaßnahmen zur benachbarten Bahntrasse sind vorgesehen.

Der Baustart ist für das vierte Quartal 2026 angesetzt, die Fertigstellung soll laut aktuellen Planungen Ende 2028 erfolgen. Die gute Anbindung an die S-Bahnstation Gehrenseestraße sowie zu mehreren Buslinien soll die Mobilität im neuen Quartier sichern. Insgesamt entstehen auch 250 überdachte Fahrradstellplätze sowie rund 210 Pkw-Stellplätze.

Quellen: HOWOGE, CDU Hohenschönhausen