Ein Ensemble aus moderner Hochhausarchitektur und kirchlichem Neubau soll das Frankfurter Matthäus-Areal künftig prägen. Den Zuschlag für die Planung erhielt das Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt.

In der Frankfurter Innenstadt wird die Matthäuskirche zwischen den umliegenden Glasfassaden der Hochhäuser einem Neubau weichen – an ihrer Stelle entstehen ein neues Hochhaus und ein zeitgemäß gestaltetes Kirchengebäude. / © Foto: Wikimedia Commons, Vysotsky (Wikimedia), CC BY-SA 4.0

© Foto: Wikimedia Commons, Vysotsky (Wikimedia), CC BY-SA 4.0
© Visualisierung Titelbild: Meixner Schlüter Wendt

Zwischen Hauptbahnhof und Messe Frankfurt wird ein bedeutendes Bauprojekt realisiert: Das Matthäus-Areal soll zu einem urbanen Ensemble aus einem 130 Meter hohen Hochhaus und einem modernen Kirchenneubau entwickelt werden. Der Entwurf des Frankfurter Büros Meixner Schlüter Wendt ging aus einem mehrstufigen Architekturwettbewerb als Sieger hervor.

Das Grundstück an der Friedrich-Ebert-Anlage 33 und Hohenstaufenstraße 30 umfasst rund 3.100 Quadratmeter. Die geplante Bebauung vereint Wohnen, Arbeiten und kirchliches Leben auf einem Areal. Vorgesehen sind neben Büro- und Sondernutzungen auch Wohnflächen, wobei 30 Prozent geförderte Wohnungen sowie 15 Prozent innovative Wohnformen eingeplant sind.

Zweistufiger Wettbewerb mit internationaler Beteiligung: Siegerentwurf steht fest

Das Wettbewerbsverfahren wurde gemeinschaftlich von der Becken Development GmbH, dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach sowie der Stadt Frankfurt initiiert. Insgesamt nahmen 15 internationale Architekturbüros teil. In der zweiten Phase wurden zehn Entwürfe weiterverfolgt, wobei im Juli 2024 zwei zweite und zwei dritte Preise vergeben wurden. Auf einen ersten Platz verzichtete das Preisgericht bewusst.

In einer anschließenden Workshopphase überarbeiteten die zweitplatzierten Büros ihre Konzepte. Meixner Schlüter Wendt setzte sich schließlich mit einem überarbeiteten Entwurf durch. Die Wettbewerbsergebnisse und deren Weiterentwicklungen werden ab dem 3. Juni 2025 im Stadtplanungsamt Frankfurt öffentlich ausgestellt.

Neubauprojekt am Matthäus-Areal: Verknüpfung von Spiritualität und Urbanität

Der prämierte Entwurf verbindet kirchliche und urbane Funktionen auf innovative Weise. Der Neubau der Matthäuskirche, künftig „Hoffnungskirche“ genannt, soll nicht nur Raum für Gottesdienste und Gemeindearbeit bieten, sondern auch durch ein begehbares Dach architektonisch Akzente setzen. Der Hochhausneubau wird in seiner Spitze einen öffentlich zugänglichen Andachtsraum beherbergen, der auch von der Gemeinde genutzt werden kann.

Die Erschließung des Areals erfolgt über einen neu gestalteten Platz, der zwischen Hauptbahnhof und Messe am Alleenring liegt. Hier gruppieren sich die Eingänge zur Kirche, zu einem Foyer sowie zu gastronomischen Einrichtungen. Damit entsteht ein neuer öffentlicher Raum mit Aufenthaltsqualität.

Zusammenarbeit von Kooperation von Kirche, Stadt und Projektentwicklern als Basis des Erfolgs

Laut den Projektpartnern wurde der Entwurf für das Neubauprojekt am Matthäus-Areal im engen Dialog mit allen Beteiligten entwickelt. Die Becken Development GmbH und der Evangelische Regionalverband betonten die konstruktive Kooperation mit der Stadt Frankfurt, auch wenn Letztere bei der Umsetzung des Projekts nicht mehr aktiv beteiligt sein wird. Das Hochhaus wird durch Becken realisiert, während der kirchliche Neubau in der Verantwortung des Regionalverbands liegt.

Die Jury würdigte die städtebauliche Qualität des Entwurfs und seine funktionale Mischung aus sakralen und urbanen Nutzungen. Der Entwurf greife bestehende Strukturen auf und integriere sie in ein modernes Gesamtkonzept, das für Frankfurt beispielgebend sein könnte.

Zwischen Hauptbahnhof und Messe Frankfurt: Genehmigungsverfahren läuft, Baubeginn noch offen

Ein konkreter Zeitplan für den Start der Bauarbeiten liegt derzeit noch nicht vor. Laut Angaben des Evangelischen Regionalverbands befinden sich die Planungen derzeit im Genehmigungsverfahren. Erst danach können Aussagen zu Baubeginn und Fertigstellung gemacht werden.

Trotz der noch offenen Fragen bezüglich der Umsetzung steht bereits jetzt fest: Das Matthäus-Areal wird in den kommenden Jahren eine markante Veränderung erfahren. Mit der Verbindung aus Wohnen, Arbeiten und Glauben entsteht ein Projekt, das neue Wege in der städtischen Quartiersentwicklung beschreitet.

Quellen: Becken Hamburg, Meixner Schlüter Wendt, immobilienmanager.de, Evangelisches Frankfurt und Offenbach, hessenschau.de