Am Bahnhof Südkreuz entsteht bis 2029 die neue Unternehmenszentrale der Berliner Stadtreinigung. Geplant sind ein Bürogebäude in Holz-Hybrid-Bauweise sowie ein Hochhaus mit zusätzlichen Gewerbeflächen – inklusive Umweltlehrpfad, Bürgerzugang und nachhaltiger Energieversorgung. Ein Blick auf die Baustelle.

Die vorbereitenden Arbeiten für die neue BSR-Zentrale am Südkreuz laufen auf Hochtouren. Der Baustart ist für 2026 geplant, der Einzug für 2029. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Wer hin und wieder am Bahnhof Südkreuz unterwegs ist, dem dürften die wachsenden Berge aus Bauschutt und die emsigen Baggerarbeiten nicht entgangen sein. Auf dem Gelände des ehemaligen Recyclinghofs wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Bagger rollen, Erde wird bewegt – hier verändert sich etwas grundlegend: Bis 2029 plant die Berliner Stadtreinigung (BSR) an diesem Standort ihre neue Unternehmenszentrale. Entstehen soll ein Büroensemble mit nachhaltiger Bauweise, moderner Arbeitsumgebung und öffentlichem Zugang.

Neue Büro- und Gewerbeflächen am Südkreuz: Was die BSR hier plant

Das Bauprojekt, das bereits seit 2017 vorbereitet wird, umfasst ein siebenstöckiges Bürogebäude für rund 1.100 Mitarbeitende sowie ein angrenzendes 17-geschossiges Hochhaus. Letzteres wird von der landeseigenen Berlinovo realisiert und soll zusätzliche Büro- und Gewerbeflächen bereitstellen.

Die neue BSR-Zentrale orientiert sich am Prinzip „New Work“: Flexible Arbeitsplätze, offene Raumstrukturen, Ruhezonen, Eltern-Kind-Büros sowie Loggien zum Arbeiten im Freien sind geplant. Ein lichtdurchflutetes Atrium mit Piazza soll Raum für Begegnungen schaffen. Neben einer Kantine mit Café wird ein Umweltlehrpfad über das Thema Kreislaufwirtschaft informieren. Die Empfangshalle dient künftig als Bürgeranlaufstelle.

Für rund 190 Mio. Euro: Baustart 2026, geplante Fertigstellung 2029

Besonderen Wert will die BSR auf nachhaltiges Bauen legen. Der Gebäudekomplex wird als Holz-Hybrid-Konstruktion realisiert und strebt eine DGNB-Gold-Zertifizierung an. Zwei Drittel des Baus bestehen aus Holz, ergänzt durch Stahlbetonkerne. Recyclingziegel, Keramikfassaden, Photovoltaik auf 60 Prozent der Dachflächen, Regenwassernutzung und eine Geothermie-Anlage sollen für eine klimafreundliche Energieversorgung sorgen.

Die Baukosten werden aktuell auf rund 190 Millionen Euro geschätzt – inklusive Ausstattung und Umzug. Ein Teil der Finanzierung könnte durch den Verkauf eines Grundstücksteils an Berlinovo erfolgen. Ob die daraus erzielten Mittel in voller Höhe ins Projekt fließen, ist noch offen. Der Baustart ist für 2026 geplant, der Einzug für 2029.

An der Ella-Barowsky-Straße: Weiteres Bauprojekt in Tempelhof-Schöneberg

Das Grundstück grenzt direkt an die Ella-Barowsky-Straße, deren Umbau bereits begonnen hat – ein weiteres Projekt, das die städtebauliche Entwicklung vor Ort prägt und mehr Sicherheit für Rad- und Fußverkehr schaffen soll.

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Quellen: BSR, Der Tagesspiegel, ARGE Franz&Sue, Schenker Salvi Weber