Ab 2026 soll der Bau der neuen BSR-Unternehmenszentrale am Bahnhof Südkreuz beginnen, rund 190 Millionen Euro soll das Projekt nach jetzigem Stand kosten. Im Zuge des Projekts soll auch ein Hochhaus mit 17 Etagen entstehen. Nachhaltigkeit und klimaorientiertes Bauen sollen beim gesamten Projekt sowieso eine zentrale Rolle spielen.

So soll die von der BSR geplante Unternehmenszentrale am Bahnhof Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg einmal aussehen. Einen Zeitplan für das Bauvorhaben gibt es mittlerweile auch, ab 2026 soll der Bau starten. / © Visualisierung: ARGE Franz&Sue und Schenker Salvi Weber

© Visualisierungen: ARGE Franz&Sue und Schenker Salvi Weber
Text: Wolfgang Leffler

 

Das Energie-Unternehmen Vattenfall hat es bereits vorgemacht: Deren neue Unternehmenszentrale liegt am Berliner Südkreuz zwischen Sachsendamm und Hildegard-Knef-Platz und gilt als das bundesweit größte Holzhybrid-Gebäude.

Entwickelt wurde das Projekt vom Unternehmen EDGE Technologies, die in Berlin bereits das Projekt „EDGE Grand Central“ am Hauptbahnhof fertiggestellt haben. Ein weiteres Projekt, das „EDGE East Side“ an der Warschauer Straße, ist mittlerweile ebenfalls fertiggestellt worden.

Seit August 2022 sitzt das Vattenfall am Berliner Südkreuz

Für den Bau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, der innerhalb von drei Jahren bis zum Spätsommer 2022 direkt neben dem Bahnhof Südkreuz entstanden ist, wurden zwei Drittel weniger Beton verbraucht als bei konventioneller Bauweise. Dies beschleunigte nach Aussage des Projektentwicklers auch die Montage der einzelnen Bauteile.

Eine ebenso attraktive Unternehmenszentrale möchte sich auch die BSR am Südkreuz bauen. Diese Pläne hatte das Unternehmen bereits im Frühling des vergangenen Jahres öffentlich gemacht – geplant wird das Projekt aber schon seit 2017. Passiert ist bislang allerdings nicht viel auf dem potenziellen Baufeld.

Die BSR will einen Neubau auf altem Recyclinghof errichten

Dabei sind die Pläne durchaus spannend. Das landeseigene Müllentsorgungsunternehmen möchte auf dem Gelände des ehemaligen Recyclinghofs am Südkreuz zwei neue Gebäude errichten, um hier die neue Hauptverwaltung unterzubringen.

Das Gelände an der Ecke Wilhelm-Kabus-Straße / Ella-Barowsky-Straße, auf dem das Büroprojekt entstehen soll, ist rund 12.000 Quadratmeter groß. In zwei Teilbereichen soll ein Ensemble mit insgesamt etwa 50.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen.

BSR-Neubau: Nutzfläche von 50.000 Quadratmetern soll entstehen

Ein Teilbereich mit rund 20.000 Quadratmetern ist als Fläche für die geplante, neue Hauptverwaltung vorgesehen. Sie soll Arbeitsplätze für rund 680 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens bieten. Neben den geplanten Büro- und Konferenzräumlichkeiten ist auch eine öffentlich zugängliche Empfangshalle vorgesehen.

Diese soll für Besucher und Interessierte offenstehen, die sich dort mit Themen wie Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit vertraut machen können. In direkter Nachbarschaft ist ein weiteres, etwa 30.000 Quadratmeter großes Bürohaus mit Konferenzflächen und Einzelhandelsflächen für weitere Nutzer geplant.

Neue BSR-Zentrale am Südkreuz soll 190 Millionen Euro kosten

Der Belegschaft wurde in einer internen Präsentation das Projekt nach jetzigem Stand vorgestellt, wie kürzlich Der Tagesspiegel berichtete. die Kalkulationen zur Bausumme stammen allerdings aus dem Jahr 2022. Die Investitionssumme soll insgesamt 190 Millionen Euro betragen, wie kürzlich Der Tagesspiegel berichtete. Beinhalten soll die Investitionssumme neben der Neuausstattung mit Möbeln auch die Aufwendungen für den Umzug.

Bei dem intern präsentierten Projekt begründet man die hohe Investitionssumme, die auch einschlägigen mit dem Thema vertrauten Experten sehr hoch erscheint, mit „Gebührenbelastung unterhalb von Kernsanierung“.

Begrünter Quartiersplatz soll zwischen den zwei Häusern entstehen

Zwischen den zwei Gebäuden soll ein begrünter Quartiersplatz geschaffen werden, der auch physisch die Trennung zwischen BSR-Hauptverwaltung auf der einen und Bürogebäude für anderweitige Nutzer auf der anderen Seite deutlich machen soll.

Die BSR wird zukünftig das kleinere der beiden Gebäude nutzen, welches insgesamt sieben Stockwerke erhalten wird. Das zweite, deutlich höhere Gebäude, soll zukünftig über 17 Stockwerke verfügen. Ein Umweltlehrpfad soll quer über das gesamte Gelände führen.

17-stöckiges Bürogebäude: Die BSR will 5.000 Quadratmeter an Berlinovo vermieten

5.000 Quadratmeter im neuen Bürohochhaus will die BSR an die landeseigene Berlinovo veräußern. Berlinovo plant auf diesem Areal einen „teilweisen Unternehmensstandort mit ergänzenden Gewerbeflächen“. Der BSR dürfte der Grundstücksverkauf an Berlinovo eine zweistellige Millioneneinnahme bescheren, was die Realisierung des Projekts wohl begünstigen würde. Ab 2026 soll Baustart für das Bauprojekt sein.

Nachhaltigkeit und nachhaltiges Bauen sollen beim gesamten Projekt sowieso eine zentrale Rolle spielen, betont die BSR. So soll verstärkt der Baustoff Holz zum Einsatz kommen. Der von der Jury prämierte Siegerentwurf kommt von Franz und Sue ZT GmbH mit Schenker Salvi Weber ZT GmbH. Beide Büros sind in Wien ansässig und haben das Projekt kooperativ entwickelt. Mit rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört die BSR zu den größten Arbeitgebern Berlins – und möchte das offenbar auch repräsentativ zur Schau stellen, auf dem neuen Areal am Bahnhof Südkreuz.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: ARGE Franz&Sue und Schenker Salvi Weber

Quellen: BSR, Der Tagesspiegel, ARGE Franz&Sue, Schenker Salvi Weber

Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag

Leave A Comment

Weitere Artikel