Im Berliner Stadtteil Wedding soll ein weiteres Teilstück des Radvorrangnetzes entstehen: Die Togostraße wird zur Fahrradstraße ausgebaut. Anwohnende und Interessierte waren eingeladen, sich bei einer Informationsveranstaltung am 5. Juni über die Pläne zu informieren.

Die rund zwei Kilometer lange Togostraße verläuft geradlinig durch den Wedding und wird von einer baumbestandenen Mittelpromenade begleitet. Entlang des Abschnitts wurden in den vergangenen Jahren bereits Spielplätze und neue Grünflächen angelegt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

 

Der Bezirk Mitte plant eine neue Fahrradstraße in der Togostraße im Ortsteil Wedding. Zwischen der Afrikanischen Straße und der Transvaalstraße soll der Straßenraum so umgestaltet werden, dass Radfahrende Vorrang erhalten. Die Maßnahme ist Teil des landesweiten Radvorrangnetzes und soll noch in der zweiten Jahreshälfte 2025 umgesetzt werden.

Neben neuer Beschilderung sollen auch Fahrbahnmarkierungen auf die geänderte Verkehrsregelung hinweisen. Zusätzlich entstehen Abstellplätze für Fahrräder, Lastenräder und E-Scooter an den Kreuzungen. Lieferzonen für den Wirtschaftsverkehr sollen zugleich das Nutzungskonfliktpotenzial verringern, wie das Bezirksamt Mitte informiert.

Verkehrsberuhigung ohne Ausschluss: Fahrradstraße bleibt für Anlieger geöffnet

Trotz Vorrang für Radfahrende bleibt die Straße für den motorisierten Anliegerverkehr geöffnet. Damit verfolgt der Bezirk ein Modell, das auf Verkehrsberuhigung setzt, ohne den Zugang für Anwohnende zu beschränken. Der alte Radweg zwischen Otawistraße und Afrikanischer Straße wird zudem entsiegelt, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Bezirksstadtrat Christopher Schriner (Grüne) hat die Maßnahme am 5. Juni 2025 im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung sollten Anwohnende frühzeitig eingebunden werden und offene Fragen geklärt werden.

Verkehrliche Aufwertung im Afrikanischen Viertel: Togostraße wird Teil des Fahrradstraßennetzes

Bereits 2023 hatte der Bezirk die Togostraße in seinen Maßnahmenplan für 2024 aufgenommen. Sie gehört damit zu einer Reihe von Straßen in Mitte, die zu Fahrradstraßen umgewandelt werden sollen, darunter auch die Uferstraße, die Jülicher Straße und das Nordufer. Die Togostraße verbindet das Afrikanische Viertel mit benachbarten Kiezen und dient als Alternativroute zur stark befahrenen Müllerstraße.

Die Straße selbst verläuft schnurgerade mit einer baumbestandenen Mittelpromenade. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Spielplätze und neue Grünflächen entlang des Abschnitts angelegt. Nun folgt die verkehrliche Aufwertung im Sinne des Umweltverbunds.

250.000 Euro für sichere Radwege: Bezirksamt setzt auf zügige Umsetzung bis Ende 2025

Für die Maßnahme stellt das Land Berlin rund 250.000 Euro aus dem Radverkehrsprogramm bereit. Die Planung befindet sich aktuell in der Entwurfsphase. Ziel ist es, bis Ende 2025 alle baulichen Maßnahmen abgeschlossen zu haben. Im Vergleich zu Hauptverkehrsstraßen bietet die Togostraße mit ihrem Wohnumfeld und begrenztem Durchgangsverkehr ideale Bedingungen für eine Fahrradstraße.

Laut Bezirksamt soll die neue Verkehrsführung nicht nur den Radverkehr stärken, sondern auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum verbessern. Auch die Lynarstraße im Sprengelkiez wurde in diesem Jahr zur Fahrradstraße umgewandelt. Seit Frühjahr 2025 gilt dort Vorrang für Radfahrende, während der Kfz-Verkehr nur noch als Anlieger erlaubt ist.

Die Togostraße im Berliner Wedding wird ab der zweiten Jahreshälfte zur Fahrradstraße umgebaut. Als Teil des Radvorrangnetzes des Bezirks Mitte soll sie künftig eine sichere und direkte Verbindung zwischen Afrikanischer Straße und Transvaalstraße schaffen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Bezirksamt Mitte, infraVelo GrünBerlin, Brunnenmagazin, Weddingweiser