Zwischen Rummelsburg und Karlshorst sind zwei städtebaulich bedeutsame Projekte in Planung. Während an der Spreeküste ein großflächiges Gewerbequartier mit Hochpunkten entstehen soll, ist am Blockdammweg ein kleineres Hochhaus als Eingang zum Ortsteil Karlshorst vorgesehen. Beide Vorhaben markieren den Wandel eines ehemals industriell geprägten Gebiets, doch es gibt auch Kritik.

Im Rahmen des bezirksübergreifenden Projekts „Spreeküste“ erarbeiten Lichtenberg, Treptow-Köpenick und die Senatsverwaltung derzeit ein gemeinsames Entwicklungskonzept für die städtebaulich wertvollen Uferflächen entlang der Spree. Ziel ist eine koordinierte Planung zwischen Rummelsburg und Oberschöneweide. / © Visualisierungen: Ortner & Ortner Baukunst mit capattistaubach urbane landschaften
© Visualisierungen: Ortner & Ortner Baukunst mit capattistaubach urbane landschaften
An der Ecke Blockdammweg und Köpenicker Chaussee in Berlin-Karlshorst plant die Herecon Gruppe ein neues Hochhaus mit rund 50 Metern Höhe. Der sogenannte „Blockbuster“ soll künftig als städtebauliches Eingangstor zum Ortsteil Karlshorst fungieren. Auf dem Gelände befand sich bis vor Kurzem noch eine Tankstelle. Diese wurde mittlerweile abgerissen, um Platz für den geplanten Neubau zu schaffen.
Geplant ist ein sechseckiger Baukörper mit Atrium, der in den unteren Geschossen Gewerbe- und Einzelhandelsflächen sowie in den oberen Etagen Büroflächen aufnehmen soll. Auch eine öffentliche Nutzung der Dachfläche sei laut Projektentwickler vorgesehen. Das Gebäude soll eine eigene Identität ausbilden und sich gestalterisch von den deutlich höheren Hochhäusern im benachbarten Rummelsburg abgrenzen.
Städtebauliche Verträglichkeit statt Torwirkung: Warum das Hochhaus am Blockdammweg kleiner ausfällt
Ursprünglich war ein deutlich höherer Bau vorgesehen, orientiert an den Hochpunkten auf der gegenüberliegenden Spreeseite. Gemeinsam hätten die Gebäude ein architektonisches „Tor“ zur Köpenicker Chaussee bilden können. Doch das Berliner Baukollegium lehnte diese Variante ab. Der Entwurf sei nicht mit den umliegenden denkmalgeschützten Gebäuden wie dem Wasserturm, dem Kraftwerk und der Gaswerksiedlung vereinbar, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Die nun reduzierte Höhe von etwa 50 Metern soll einen Kompromiss darstellen. Ziel sei weiterhin eine markante, aber städtebaulich verträgliche Lösung, so die Projektverantwortlichen. Wohnen ist am Standort laut Bezirksamt Lichtenberg nicht vorgesehen. Das Gebäude ist ausschließlich für gewerbliche Nutzungen geplant.
Gewerbequartier „Spreeküste“ in Rummelsburg: Großprojekt mit 90-Meter-Hochhaus geplant
Nur wenige hundert Meter westlich, auf dem Areal entlang der Köpenicker Chaussee, wird parallel ein weiteres Großprojekt vorbereitet. Das städtebauliche Entwicklungsgebiet „Spreeküste“ umfasst rund 30 Hektar Fläche zwischen Spree, Stichkanal und Rummelsburger Landstraße. Hier soll in den kommenden Jahren ein gemischtes Gewerbequartier mit Büro-, Dienstleistungs- und Forschungsflächen entstehen.
Ein Teilprojekt ist das sogenannte „Spreewerk“ auf dem Grundstück des Entwicklers Archigon. Geplant ist dort ein Ensemble aus mehreren siebengeschossigen Baukörpern und einem rund 90 Meter hohen Hochhaus. Das Projekt soll entlang einer öffentlichen Uferpromenade realisiert werden und als Vorbild für das gesamte Areal dienen.
Verkehrsanbindung bleibt Schwachstelle: Neue Straßenbahntrasse soll Blockdammweg erschließen
Mit den geplanten Projekten wächst die Bedeutung des Gebiets zwischen Lichtenberg und Treptow-Köpenick. Anwohnende kritisieren jedoch seit Langem die unzureichende Verkehrsanbindung. Aktuell bedient lediglich die Straßenbahnlinie 21 das Areal, in einem 20-Minuten-Takt.
Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel brachte daher zuletzt eine neue Straßenbahntrasse entlang der Wuhlheide ins Gespräch. Sie könnte künftig bis zur Kreuzung Blockdammweg führen und so die Erschließung der Gewerbeprojekte verbessern. Konkrete Planungen dazu liegen bislang allerdings nicht vor.
Quellen: Berliner Morgenpost, Bezirksamt Lichtenberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Tagesspiegel, Ortner & Ortner Baukunst mit capattistaubach urbane landschaften, ENS Eckert Negwer Suselbeek mit Freiraumplanung Wolf
Das Baukollegium sollte in Sägekollegium umbenannt werden, weil es jedes Hochhaus absägt.
Und warum kann man bei Spreegrundstücken nicht eine Art Wasserbus andenken, das wäre sehr einfach und realtiv günstig im Vergleich zu Tram zu realisieren und man zumindest bis zur S-Bahn Treptower Park fahren könnte oder sogar Ostbahnhof oder Jannowitzbrücke.