In Berlin-Mitte sollen bis 2026 zwölf neue Kiezblocks entstehen. Ziel ist es, den Durchgangsverkehr in Wohngebieten zu reduzieren und so die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Während die ersten Planungen laufen, sorgt das Vorhaben auch für Diskussionen.

Der Bezirk Mitte plant bis zum Frühjahr 2026 die Einrichtung von zwölf neuen Kiezblocks – verkehrsberuhigten Wohngebieten, in denen der Durchgangsverkehr unterbunden wird. Derzeit wird untersucht, welche Kieze hierfür infrage kommen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Der Bezirk Mitte plant bis zum Frühjahr 2026 die Einrichtung von zwölf neuen Kiezblocks. Dabei handelt es sich um verkehrsberuhigte Wohngebiete, in denen der Durchgangsverkehr unterbunden wird. Das Bezirksamt begründet das Vorhaben mit der stark gestiegenen Bevölkerungszahl. In den vergangenen 20 Jahren sei diese um rund 80.000 gestiegen, während der verfügbare Platz im öffentlichen Raum unverändert geblieben sei.

Um herauszufinden, welche Kieze besonders stark betroffen sind, werden derzeit Verkehrszählungen durchgeführt. Anwohnende können sich dabei aktiv in den Planungsprozess einbringen: Bis zum 7. April 2025 läuft eine Online-Beteiligung. Anschließend sollen 24 Kieze ausgewählt werden, in denen konkrete Entwürfe für verkehrsberuhigende Maßnahmen entstehen könnten. Zwölf dieser Quartiere sollen dann anschließend bis zum Jahr 2026 umgesetzt werden.

Bezirk Berlin-Mitte: Kiezblocks als Lösung für Verkehr, Lärm und Luftqualität?

Das Konzept der Kiezblocks ist nicht neu und wurde bereits in mehreren Berliner Bezirken umgesetzt – wie etwa in der Lynarstraße im Wedding. Ziel einer solchen Maßnahme ist es, Wohngebiete von motorisiertem Durchgangsverkehr zu entlasten und somit für mehr Ruhe, bessere Luftqualität und sicherere Straßen für Fußgänger und Radfahrende zu sorgen.

Anwohnende sollen weiterhin mit dem Auto zu ihren Wohnhäusern gelangen können, allerdings sollen Durchfahrten für den allgemeinen Kfz-Verkehr unterbunden werden. Die Umgestaltung erfolgt meist durch bauliche Maßnahmen wie Poller oder Diagonalsperren an Kreuzungen, wodurch der Verkehr gezielt über größere Straßen gelenkt werden soll.

Kritik an Pollern: Sicherheit für Rettungskräfte im Fokus

Jedoch wurde genau dieser Einsatz von Pollern und Modalfiltern zuletzt hinterfragt. Mehrere Vorfälle in Berlin haben gezeigt, dass Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge durch die Sperren an der schnellen Durchfahrt gehindert wurden. Das Bezirksamt Mitte nimmt diese Bedenken nach eigener Auskunft ernst und will die geplanten Maßnahmen in enger Abstimmung mit der Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten umsetzen.

Laut Bezirksstadtrat Christopher Schriner sei die Beteiligung der Bevölkerung ein zentraler Bestandteil des Projekts, um eine ausgewogene Lösung zu finden. Neben digitalen Umfragen sind daher auch Vor-Ort-Begehungen geplant, bei denen die Anwohnenden ihre Meinung äußern können.

Neue Kiezblocks für Berlin-Mitte: Öffentliche Beteiligung läuft bis April 2025

Die erste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung ist bereits gestartet. Bis zum 7. April 2025 haben Anwohnende die Möglichkeit, sich online einzubringen und Vorschläge für die Gestaltung der Kiezblocks zu machen. Die Ergebnisse dieser Beteiligung fließen in die weitere Planung ein, bevor die endgültigen Standorte festgelegt werden.

Nach der Auswahl der 24 potenziellen Kiezblocks sollen konkrete Entwürfe erarbeitet und mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. Dabei sind neben digitalen Beteiligungsmöglichkeiten auch geführte Spaziergänge durch die betroffenen Kieze geplant, um direkt vor Ort auf die Anliegen der Anwohnenden einzugehen.

 

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Quellen: Tagesspiegel, kiezblocks-mitte.de

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