Eine neue inklusive Kita in Berlin-Reinickendorf eröffnet im Herbst 2024 und bietet Platz für 70 Kinder. Durch ein einzigartiges Raumkonzept und die Verwendung recycelter Materialien will die Kita ein förderndes Umfeld für alle Kinder schaffen und hat sich schon beim Bau besonders auf Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen fokussiert.
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© Fotos: Deposithphotos.com
Text: Stephanie Engler

Im Herbst 2024 öffnet die neue evangelische Kita „Jona und der Wal“ der Andreas-Kirchengemeinde in Berlin-Reinickendorf ihre Tore. Mit Platz für insgesamt 70 Kinder, verteilt auf fünf Gruppen, bietet sie einen besonderen Raum für Betreuung und Bildung. Das Konzept der Kita zielt darauf ab, den Kindern Geborgenheit und Sicherheit zu geben sowie wichtige Fähigkeiten in verschiedenen Bildungsbereichen zu vermitteln.

Zudem soll sie auch den christlichen Werten der Nächstenliebe und Gemeinschaft verpflichtet bleiben. Kinder sollen hier lernen, selbstbewusst zu handeln, sich in ihre Gemeinschaft einzufügen und Rücksicht auf ihre Mitmenschen zu nehmen. Dies alles wird durch pädagogische Angebote, aber auch durch den Einfluss des christlichen Leitbildes gefördert.

Inklusions-Kita in Wittenau: Einzigartiges Raumkonzept für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung

Besonders bemerkenswert ist der Fokus der Einrichtung auf die Inklusion von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Diese Kinder benötigen in vielen Fällen eine spezifische Förderung, die in herkömmlichen Kindergärten nicht immer ausreichend gewährleistet wird. Die „Jona und der Wal“-Kita setzt hierbei auf ein speziell angepasstes Raumkonzept, das polygonale Strukturen statt rechte Winkel nutzt, um den besonderen Bedürfnissen der Kinder entgegenzukommen.

Dies wurde in enger Zusammenarbeit mit Architekten entwickelt, die die Umgebung möglichst stressfrei und übersichtlich gestalten wollten. Ein Testlauf mit einem Betroffenen zeigte bereits, dass diese Räume ein Gefühl von Sicherheit und Wohlbefinden schaffen können.

Kita-Projekt in Reinickendorf: Nachhaltige Bauweise und Wiederverwertung von Ressourcen

Neben der Inklusion legt die Kita „Jona und der Wal“ großen Wert auf Nachhaltigkeit. Der Bau wurde als Holz-Hybrid-Konstruktion ausgeführt und integriert auch recycelte Materialien, wie die Ziegelsteine der abgerissenen Apostel-Andreas-Kirche, die einst an dieser Stelle stand. Im Außenbereich werden Grünflächen und Spielzonen geschaffen, die nicht nur Platz zum Toben, sondern auch Rückzugsmöglichkeiten bieten.

Die Finanzierung des rund 3,6 Millionen Euro teuren Projekts kommt aus verschiedenen Quellen zusammen: Der Bund fördert den Kita-Ausbau mit 2,1 Millionen Euro, die Aktion Mensch steuert 250.000 € bei, und die Evangelische Kirche unterstützt den Bau mit 140.000 €. Die Andreas-Kirchengemeinde selbst trägt mit dem Kirchenkreis Reinickendorf den Rest der Kosten.

 

Quellen: Evangelischer Kirchenkreis Reinickendorf, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche