Im Berliner Bezirk Pankow plant die Senatsverwaltung eine neue Straßenbahnverbindung zwischen dem Pasedagplatz und dem S+U-Bahnhof Pankow. Das Vorhaben soll Stadtquartiere besser vernetzen und den Umweltverbund stärken. Noch bis Anfang Juni können sich Bürgerinnen und Bürger online an der Planung beteiligen.

Die geplante Straßenbahnlinie soll vom Pasedagplatz bis zum S+U-Bahnhof Pankow führen. Entlang der Strecke sind Haltestellen an der Rudolf-Spitzley-Straße, Heinersdorf Kirche, Neukirchstraße, Sleipnerstraße, Retzbacher Weg und Granitstraße/Neumannstraße vorgesehen. Eine zusätzliche Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn entsteht am Bahnhof Pankow-Heinersdorf. / © Foto: Wikimedia Commons, Lukas Beck, CC BY 4.0
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© Foto Titelbild: Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG, Thomas Krahl
Der Bezirk Pankow wächst – und mit ihm der Bedarf an leistungsfähigem Nahverkehr. Insbesondere zwischen den Ortsteilen Pankow, Heinersdorf und Weißensee fehlt bislang eine durchgängige Schienenverbindung. Eine neue Straßenbahnstrecke soll diese Lücke schließen und bis zum Jahr 2031 für bessere Mobilität sorgen. Das Projekt befindet sich derzeit in der Vorplanungsphase.
Der geplante Neubau beginnt am bisherigen Endpunkt der Linien 12 und 27 am Pasedagplatz. Von dort soll die Trasse über die Rennbahnstraße und die Romain-Rolland-Straße bis zum S+U-Bahnhof Pankow verlaufen. Unterwegs erschließt sie zentrale Entwicklungsschwerpunkte, darunter das Pankower Tor und die Ortsmitte Heinersdorf. Ziel ist eine Stärkung des Umweltverbunds – also von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr.
Bürgerbeteiligung: Rückmeldungen aus der Nachbarschaft für die weitere Planung gewünscht
Noch bis zum 2. Juni können Anwohnende auf der Beteiligungsplattform mein.berlin.de Hinweise zum aktuellen Planungsstand geben. Fragen zu Haltestellenstandorten, Straßenraumaufteilung oder Auswirkungen auf den Baumbestand können eingebracht werden. Die Rückmeldungen fließen laut Senatsverwaltung in die weitere Planung ein.
Die konzeptionelle Straßenraumaufteilung berücksichtigt nicht nur Gleise, sondern auch Fuß- und Radwege, den Lieferverkehr sowie Stadtgrün. Ziel ist ein Kompromiss zwischen Mobilität, Aufenthaltsqualität und Umweltverträglichkeit. Moderne Rasengleise und geradlinige Streckenführungen sollen zudem Lärm und Erschütterungen reduzieren.
Kosten, Taktung und Umsteigepunkte: Neue Straßenbahnlinie startet voraussichtlich 2031
Die Strecke soll rund fünf Kilometer lang werden. Geplant ist ein Zehn-Minuten-Takt. Prognosen zufolge werden täglich mehr als 5.000 Fahrgäste erwartet. Der Kostenrahmen beläuft sich – nach der bundeseinheitlichen Bewertungsmethode auf Basis von Preisstand 2006 – auf rund 75,5 Millionen Euro netto.
Der finale Trassenverlauf orientiert sich an der sogenannten Variante 4C. Diese wurde in einem mehrstufigen Vergleich als planerisch vorteilhaft bewertet. Sie verläuft über zentrale Knotenpunkte und bietet Umsteigemöglichkeiten zur S-Bahn sowie zur geplanten Straßenbahnlinie M2 in Richtung Blankenburger Süden. Die Inbetriebnahme ist für 2031 vorgesehen.
Pankow: Haltestellen, Knotenpunkte und Entwicklungspotenziale entlang der neuen Strecke
Geplant sind insgesamt neun Haltestellen, darunter Heinersdorf Kirche, Romain-Rolland-Straße, der S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf und schließlich der zentrale S+U-Bahnhof Pankow. Die Strecke soll nicht nur den bestehenden ÖPNV ergänzen, sondern auch neue Wohn- und Gewerbestandorte wie die Idunastraße, das Pankower Tor oder das Gewerbegebiet Heinersdorf anbinden.
Insbesondere in Heinersdorf soll die Ortsmitte städtebaulich aufgewertet und vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Auch in Weißensee und angrenzenden Gebieten bestehen Nachverdichtungspotenziale, die von der neuen Tangente profitieren sollen.
Quellen: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Mein.Berlin.de, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz