Nach fast 25 Jahren steht der Alsterpavillon am Jungfernstieg vor einem Betreiberwechsel: Ab dem 1. August übernimmt ein neuer Pächter das traditionsreiche Lokal. Nun steht fest, wer die Nachfolge antreten wird.

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

Der Alsterpavillon am Jungfernstieg gehört zu den bekanntesten Gastronomie-Standorten Hamburgs. Seit 2001 hatte die Kette Alex, Teil des britischen Gastronomiespezialisten Mitchells & Butlers, dort die Gäste mit Blick auf die Binnenalster bewirtet. Doch ab dem 1. August übernimmt ein neuer Pächter.

Bereits im Februar des vergangenen Jahres initiierte der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) eine Ausschreibung für das Erbbaurecht des denkmalgeschützten Alsterpavillons. Ziel war es, das Konzept des Alsterpavillons weiterzuentwickeln und den Raum nicht nur als Anlaufpunkt für Touristen, sondern auch als kulturellen Treffpunkt für die Hamburger Bevölkerung zu etablieren.

Ratsherrn Brauerei und Hannes Schröder übernehmen – Entscheidung steht kurz vor dem Abschluss

Neben der Alex-Kette und der FRS Europe Division GmbH, einer Tochtergesellschaft der international tätigen Reederei FRS Gruppe mit Sitz in Flensburg, überzeugte letztlich die Bewerbergemeinschaft aus der Hamburger Ratsherrn Brauerei und dem Koch Hannes Schröder. Schröder leitet unter anderem die „Küchenfreunde“ am Lehmweg und das „Herzstück“ in Eimsbüttel. Die neuen Betreiber haben das Areal im Rahmen eines 40-jährigen Erbbaurechts übernommen.

Laut einer Mitteilung der Finanzbehörde hat sich das Konzept der Bewerbergemeinschaft als das überzeugendste in Bezug auf die „städtebauliche, gestalterische und konzeptionelle Qualität“ sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz erwiesen. Hannes Schröder und die Ratsherrn Brauerei haben sich bisher nicht offiziell geäußert, da die endgültige Zustimmung der Stadt Hamburg als Vermieterin noch aussteht. Doch die Finanzbehörde erklärt, dass das Verfahren abgeschlossen sei und nur noch die Zustimmung der Kommission für Bodenordnung ausstehe.

Gewinnerkonzept für „Hamburgs Wohnzimmer“: Konzerte, Nachhaltigkeit und historische Dachnutzung

Bedingung für die Vergabe war unter anderem die Durchführung von mindestens 50 kulturellen Veranstaltungen pro Jahr, wie das Hamburger Abendblatt berichtet. „Mit der Ausschreibung wollten wir den einzigartigen Ort an der Alster, gewissermaßen das Wohnzimmer Hamburgs, zeitgemäß weiterentwickeln – jedoch ohne ihn zu einem touristischen Hotspot zu machen“, so Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Das Gewinnerkonzept greift neben Kulturveranstaltungen wie Konzerten, Lesungen und Kunstausstellungen auch die ursprüngliche Dachnutzung des Alsterpavillons auf. Der Architekt Ferdinand Streb entwarf die Dachterrasse des Alsterpavillons in den 1950er-Jahren. Diese wird nun wiederbelebt, um den Gästen einen Blick über die Binnenalster zu bieten. „Alles in allem gute Nachrichten für Hamburgs ‚gute Stube‘ an der Alster“, freut sich Dressel.

Neuer Betreiber des Alsterpavillons: Was wird aus dem Alex?

Der Zuschlag für Ratsherrn bedeutet für Alex das Ende des Betriebs am Jungfernstieg. Das Unternehmen äußerte: „Nach 25 Jahren im Alsterpavillon bedauern wir das Ende unserer Tätigkeit am Jungfernstieg. Gleichzeitig freuen wir uns, kurz vor dem Vertragsabschluss für eine neue Location in Hamburg zu stehen, sodass wir künftig neben dem Alex an der Überseebrücke auch mit einem weiteren Betrieb in der Stadt präsent sein werden.“ Die Gastronomiekette hatte den Alsterpavillon 2001 übernommen und fünf Millionen D-Mark in den Umbau investiert.

Geplant ist, den Alsterpavillon zum 1. August an die neuen Betreiber zu übergeben. Anschließend soll der er denkmalgerecht saniert und umgebaut werden, bevor die Finanzbehörde die Eröffnung im Frühjahr 2026 erwartet.

Quellen: NDR, Hamburger Abendblatt, Finanzbehörde

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One Comment

  1. curt.hubold 22. März 2025 at 13:10 - Reply

    Auf jeden Fall erfreulich. Unter dem jetzigen Betreiber hat sich bestimmt sein vielen Jahren kein Hamburger mehr in den Alsterpavillon ‚getraut‘, und dabei hat der Bau doch so eine interessanter und vielfältige Geschichte und Bedeutung.

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