In der wachsenden Gemeinde Schönefeld soll ein neues Gemeindezentrum entstehen – als geistliches, soziales und architektonisches Zentrum der Nachbarschaft. Noch steht kein konkreter Termin für den Baubeginn fest, doch die planerischen Grundlagen sind geschaffen und erste Entwürfe liegen vor.

Auf dieser Fläche soll das neue evangelische Gemeindezentrum entstehen (gelb markierte Fläche). / © Bildrechte: Ev. Kirchengemeinden Schönefeld und Großziethen

© Foto Titelbild: Depositphotos.com

 

An der Hans-Grade-Allee in unmittelbarer Nähe zum Schönefelder Rathaus plant die evangelische Kirchengemeinde den Bau eines neuen Gemeindezentrums. Die Fläche liegt gegenüber der Astrid-Lindgren-Grundschule und grenzt im rückwärtigen Bereich an das bestehende Wohngebiet entlang der Alfred-Döblin-Straße.

Im Frühjahr 2021 empfahl der Entwicklungsausschuss der Gemeinde einstimmig, den Bebauungsplan entsprechend anzupassen – um neben einem kirchlichen Zentrum auch Wohnnutzung zu ermöglichen. In einem Teil des Gebäudes sollen künftig Menschen wohnen, die nicht mehr vollständig eigenständig leben können. Weitere Wohnungen sind für kirchliche Mitarbeitende geplant. Auch eine Kita mit bis zu 75 Plätzen wäre auf dem Grundstück denkbar.

Neues Gemeindezentrum Schönefeld soll Wohnen, Begegnung und Kultur vereinen

Nach Angaben der Verwaltung ist die Änderung städtebaulich unproblematisch. Die geplanten Wohnungen sollen nicht direkt an der stark befahrenen Hauptstraße, sondern im ruhigeren hinteren Grundstücksbereich entstehen. Olaf Damm, Vorsitzender des Entwicklungsausschusses, sprach von „100 Prozent Rückenwind“ für das Vorhaben. Die abschließende Entscheidung über die Planänderung liegt bei der Gemeindevertretung.

Die Kirche will auf dem Grundstück ein Gebäudeensemble errichten, das nicht nur gottesdienstliche Funktionen erfüllt, sondern als generationsübergreifender Treffpunkt dient. Pfarrer Michael Frohnert betonte, das Zentrum solle ein offener Ort für Kinder, Jugendliche, Familien und ältere Menschen werden. Geplant sind multifunktionale Räume, die flexibel nutzbar sind – etwa für Gemeindearbeit, Feste oder Kulturveranstaltungen. Zudem ist eine Kooperation mit dem Diakoniewerk Simeon vorgesehen.

Architekturwettbewerb für Neubau in Schönefeld läuft — Pläne von TRU Architekten vorgestellt

Nach Abschluss der vorbereitenden Planungsverfahren startete im Frühjahr 2024 ein Architektenwettbewerb. Die endgültige Auswahl steht noch aus, allerdings liegt ein prämierter Entwurf des Büros TRU Architekten bereits vor. Die Architektinnen und Architekten schlagen ein Ensemble aus drei Baukörpern vor: einen Gemeindeturm mit Familienzentrum, einen Saal für Veranstaltungen und eine Wohnzeile.

Die Gebäude orientieren sich an der Topografie und dem Sonnenverlauf. Ein vorgelagerter Platz mit Café soll als öffentlicher Treffpunkt funktionieren und das Ensemble zum Stadtraum hin öffnen. Zudem gruppieren sich die Baukörper um einen zentralen Hof, der als Herzstück des neuen Zentrums dienen soll. Ob der Entwurf von TRU Architekten letztlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Keramikfassade, Holzbau, Begegnungsort geplant — Zeitplan noch offen

Der Entwurf von TRU Architekten sieht einen Holz-Hybridbau mit vorgehängter Keramikfassade vor. Die helle Oberfläche soll zurückhaltend, aber repräsentativ wirken. Im Inneren sind hochwertige Putz- und Holzoberflächen geplant. Die Konstruktion ist auf Langlebigkeit und sortenreinen Rückbau ausgelegt – Nachhaltigkeit soll in der Planung eine zentrale Rolle spielen.

Noch ist unklar, wann mit dem Bau begonnen wird. Die konkrete Umsetzung hängt vom Ausgang des Wettbewerbs, der Ausführungsplanung und der Finanzierung ab. Klar ist jedoch: Das neue Gemeindezentrum soll nicht nur ein funktionaler Bau werden, sondern ein offener Ort für soziale, geistliche und kulturelle Begegnung im Zentrum des neuen Schönefeld.

Quellen: Gemeinde Schönefeld, TRU Architekten, Evangelische Kirchengemeinde