Im Berliner Plänterwald schreiten die Bauarbeiten für die Wiederherstellung des Spreeparks voran. Herzstück des neuen Freizeit- und Kulturareals ist das ikonische Riesenrad – das derzeit aufwendig saniert und neu aufgestellt wird. Die Wiederinbetriebnahme ist für das Frühjahr 2027 geplant.

Das Spreepark-Riesenrad wird restauriert. Dabei bleibt auch ein Teil des ursprünglichen Wasserbeckens erhalten. Umgeben wird es künftig von naturnah bepflanzten Randbereichen, die sowohl zur Kühlung der Umgebung beitragen als auch neuen Lebensraum für Tiere bieten sollen. / © Visualisierung: realities:united & sbp schlaich bergermann partner
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Im Berliner Spreepark haben die baulichen Vorbereitungen für die Wiederaufstellung des historischen Riesenrades begonnen. Aktuell werden 28 Mikropfähle mit einem Durchmesser von 19 Zentimetern bis zu 18 Meter tief in den Boden eingebracht. Diese sollen als tragfähiges Fundament für das 45 Meter hohe Fahrgeschäft dienen, das künftig wieder ein zentrales Element des Parks darstellen soll. Die Maßnahmen sind notwendig, um die langfristige Stabilität der Konstruktion zu gewährleisten.
Parallel zur Baustelle im Plänterwald läuft in einer Spezialwerkstatt nahe Krakau die technische Aufarbeitung der historischen Bauteile. Rund ein Drittel der insgesamt 300 Stahlteile des alten Riesenrades wurde bereits sandgestrahlt, geprüft und instand gesetzt. Rund 90 Tonnen Stahl sollen wiederverwendet werden – das entspricht einer Einsparung von rund 780 Tonnen CO₂ im Vergleich zu einem kompletten Neubau.
Historie sichtbar erhalten: Sanierung und Neugestaltung im Spreepark schreiten voran
Nicht nur das Riesenrad selbst, sondern auch sein Umfeld wird denkmalgerecht und zugleich nachhaltig neugestaltet. Ein Teil des ursprünglichen Wasserbeckens bleibt erhalten. Umgeben wird es künftig von naturnah bepflanzten Randbereichen, die sowohl zur Kühlung der Umgebung beitragen als auch neuen Lebensraum für Tiere bieten. Darüber hinaus soll das Becken zur Regenwasserspeicherung genutzt werden, um die umliegenden Grünflächen zu bewässern.
Die Wiederherstellung des Riesenrades ist Teil eines umfassenden Sanierungsprojekts, das den gesamten Spreepark neu beleben soll. Der frühere Kulturpark Berlin, 1969 als einziger Vergnügungspark der DDR eröffnet, war in den 2000er-Jahren verfallen, nachdem ein privater Betreiber Insolvenz angemeldet hatte. Mit Unterstützung von Bund und Land wird das Areal nun Schritt für Schritt neu gestaltet.
Montage der Riesenradkonstruktion im Spreepark startet 2025; geplante Parkeröffnung 2027
Im dritten Quartal 2025 beginnt die eigentliche Montage der Riesenradkonstruktion. Dann sollen die vier großen Stützen sowie der Radkranz mit den restaurierten Speichen installiert werden. Neue Komponenten wie Gondeln, Antrieb und Steuerung werden von einer niederländischen Fachfirma gefertigt. Eine erste Mustergondel wird bereits im Sommer dieses Jahres im Park erwartet. Ziel ist es, dass sich das Rad zur geplanten Parkeröffnung im Frühjahr 2027 wieder dreht.
Die Bedeutung des Riesenrades geht dabei über seine Funktion als Fahrgeschäft hinaus: Es gilt als Symbol für die Transformation des Parks und soll einen wirtschaftlich nachhaltigen Betrieb mittragen. Das gesamte Spreepark-Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Platin-Status zertifiziert – als erstes öffentliches Parkprojekt dieser Art in Deutschland.

Lange Zeit blieb das Riesenrad nur noch eine Erinnerung an das einst rege Treiben im Park. Nun wird es restauriert. / © Foto: Wikimedia Commons, A.Savin, FAL
Quellen: Grün Berlin GmbH, Spreepark Berlin, Visit Berlin