In Lichtenberg entsteht auf einem ehemaligen Busparkplatz ein neues Wohnquartier mit über 580 Wohnungen, einer Grundschule und Sportanlagen. Der Senat hat den Entwurf des Bebauungsplans beschlossen, der das Areal an der Grenze zu Alt-Hohenschönhausen grundlegend verändern soll.

Mit dem neuen Quartier verbindet die Verwaltung die Hoffnung, Impulse für das Umfeld am Fennpfuhl zu setzen. Insbesondere die lange brachliegende Bauruine des ehemaligen Sporthotels gegenüber gilt als städtebaulicher Missstand. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Visualisierung Titelbild: AG.URBAN für SenSBW, auf Basis des städtebaulichen Entwurfs der BSM mbH
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Der Berliner Senat hat den Bebauungsplan 11-168 für das Gebiet an der Kreuzung Hohenschönhauser Straße und Weißenseer Weg beschlossen. Damit wird ein bisher versiegeltes Areal, überwiegend genutzt als Parkplatz und ehemaliger Busabstellplatz der BVG, für den Wohnungsbau geöffnet.
Geplant sind rund 580 Wohnungen, zur Hälfte sozial gefördert, sowie zusätzliche Flächen für Studierende und Auszubildende. Auf rund 4.000 Quadratmetern sollen dafür spezielle Wohnangebote entstehen.
Gegenüber dem ehemaligen Sporthotel soll ein Quartier mit Schule und Sportflächen entstehen
Zentraler Bestandteil des neuen Quartiers ist eine dreizügige Grundschule, deren Turnhalle platzsparend im Obergeschoss vorgesehen ist. Dieses sogenannte Zwei-in-Eins-Modell wurde bereits an anderen Standorten erprobt. Die Schulsportflächen sollen außerhalb der Unterrichtszeiten auch dem Vereinssport zugutekommen. Ergänzend ist ein Großspielfeld vorgesehen, das an bestehende Sportnutzungen im Gebiet anknüpft.
Das Vereinsheim der Kleingartenanlage „Langes Höhe“ sowie die Tennisplätze des SV Berliner Brauereien bleiben erhalten und werden planungsrechtlich gesichert. Laut Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler schafft der Bebauungsplan die Grundlage für ein Wohn- und Dienstleistungsquartier, das zur Stärkung des Ortsteils Fennpfuhl beitragen soll.
Kreuzung Hohenschönhauser Straße und Weißenseer Weg: Städtebaulicher Akzent durch ein Hochhaus
Ein markantes Element des Entwurfs ist ein bis zu 50 Meter hohes Gebäude an der Straßenecke, das als städtebaulicher Hochpunkt vorgesehen ist. In den unteren Geschossen können gewerbliche Nutzungen untergebracht werden, darüber ist Wohnen geplant. Dieses Gebäude soll einen Gegenpol zum Neuen Hohenschönhauser Tor bilden und den Eingang zur Großsiedlung Fennpfuhl städtebaulich fassen.
Die Verkehrsflächen im Quartier werden neu geordnet. Eine Quartiersgarage mit mehreren Geschossen soll den ruhenden Verkehr bündeln und oberirdische Flächen entlasten. Fuß- und Radwege wurden in der Planung verbreitert, um den Anforderungen des Mobilitätsgesetzes zu entsprechen.
Neubauquartier in Lichtenberg: Anpassungen nach Beteiligungsverfahren
Das Bauvorhaben durchlief mehrere Beteiligungsphasen, in denen sowohl Öffentlichkeit als auch Träger öffentlicher Belange Stellung nahmen. Hinweise betrafen unter anderem Lärmschutz, Verkehr, Umweltaspekte und die Vereinbarkeit von Schul- und Sportnutzung.
Fachgutachten zu Schall, Belichtung, Artenschutz und Boden bildeten die Grundlage für die weiterentwickelte Vorzugsvariante. Änderungen an Baugrenzen, Höhenfestsetzungen und Begrünungsauflagen wurden aufgenommen, ohne die Grundzüge der Planung zu verändern.
Neustart am Fennpfuhl: Baubeginn frühestens 2026
Der Baubeginn wird frühestens im Jahr 2026 erwartet. Zuständig für die Realisierung ist die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge, die den Bauantrag laut Tagesspiegel bereits eingereicht hat. Die Bauzeit wird auf drei Jahre geschätzt, sodass erste Wohnungen ab 2029 bezugsfertig sein könnten.
Mit dem neuen Quartier verbindet die Verwaltung die Hoffnung, Impulse für das Umfeld zu setzen. Insbesondere die lange brachliegende Bauruine des ehemaligen Sporthotels gegenüber gilt als städtebaulicher Missstand. Die Entwicklung des Areals soll zeigen, dass innerstädtische Konversionsflächen neue Perspektiven für verdichtete Großsiedlungen bieten können.
Quellen: Der Regierende Bürgermeister – Senatskanzlei, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Tagesspiegel, B.Z., AG.URBAN, BSM mbH
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