Am südlichen Stadtrand von Berlin-Neukölln wächst mit den „Buckower Feldern“ ein neues Stadtquartier heran. Nun wurden sieben Wohnhäuser mit 158 Mietwohnungen des Büros Bollinger+Fehlig fertiggestellt – ein Projekt, das auf Vielfalt, Nachhaltigkeit und gemeinschaftliches Wohnen setzen will.

Buckower Felder im Januar 2025: Ein dem Straßenverlauf folgendes Gebäude markiert den Eingang zum Quartier; dahinter gruppieren sich verschiedene Wohnformen um gemeinschaftliche Grünflächen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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In Berlin-Neukölln schreitet der Ausbau des neuen Quartiers „Buckower Felder“ weiter voran. Im Auftrag der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND hat das Architekturbüro Bollinger+Fehlig (BFA) nun sieben neue Wohnhäuser mit insgesamt 158 Mietwohnungen fertiggestellt. Auf zwei Baufeldern am südlichen Stadtrand entstanden zudem 19 Gewerbeeinheiten auf einer Bruttogeschossfläche von rund 19.500 Quadratmetern.

Die Wohngebäude mit drei bis fünf Geschossen unterscheiden sich deutlich in ihrer Fassadengestaltung. Farbliche Akzente, unterschiedliche Materialien sowie gestaffelte Baukörperhöhen sollen zur architektonischen Vielfalt des Quartiers beitragen. Das Wohnangebot richtet sich an Familien, aber auch an Studierende und ältere Menschen.

Buckower Felder: Mischung aus Rückzugsräumen und Gemeinschaftsflächen

Laut Roger Bollinger, Geschäftsführer von BFA, stand bei der Planung besonders das Zusammenspiel von privatem Wohnen und gemeinschaftlich nutzbaren Bereichen im Vordergrund. Es sei Ziel gewesen, Rückzugsräume zu schaffen, ohne den Gedanken an ein gemeinsames Quartiersleben zu vernachlässigen. Auch die soziale Nachhaltigkeit war ein zentrales Element im Entwurf.

Ein markanter Bestandteil der Planung ist ein Gewerbehaus am Eingang des Quartiers. Dort sind unter anderem Arztpraxen, ein Café sowie Räume für Therapieangebote untergebracht. Weitere Einrichtungen wie eine Kindertagesstätte, eine Jugendfreizeiteinrichtung und barrierefreie Gemeinschaftsräume ergänzen das Angebot. Auch eine Mobilitätsstation ist Teil des Konzepts.

Städtebauliche Vermittlung und ökologische Ansätze im Neuköllner Neubauquartier

Das Quartier übernimmt eine städtebauliche Vermittlerrolle: Im Norden schließen sich zwölfgeschossige Bestandsbauten an, im Süden dominieren Einfamilienhäuser. Diese Übergangssituation spiegeln auch die Baukörper wider, die bewusst unterschiedlich proportioniert und gegliedert sind. Die eingesetzten Materialien, etwa strukturierte Putzfassaden, Sichtbeton oder Metall, sollen zu einer einfachen, aber differenzierten Gestaltung beitragen.

Das größere Stadtentwicklungsprojekt „Buckower Felder“ soll bis 2026 vollständig abgeschlossen sein. Insgesamt entstehen in dem Zuge rund 900 Wohnungen. Der ruhende Verkehr wird über zwei Quartiersgaragen organisiert, wodurch oberirdisch weitgehend autofreie Zonen entstehen. Ein Nahwärmenetz in Kombination mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern soll für eine weitgehend CO₂-neutrale Energieversorgung sorgen.

Modellquartier „Buckower Felder“: Geplante Gesamtfertigstellung 2026

Parallel zur Fertigstellung der BFA-Gebäude entwickeln weitere Akteure eigene Teilprojekte im Quartier. Die Bürgerstadt AG plant mit „Greenfields Buckow“ rund 100 Wohnungen in Holzbauweise, darunter auch Wohnraum für betreute Eltern mit Kindern oder Menschen mit Einschränkungen. Ein weiteres Vorhaben der Genossenschaft UCK Rot Buckow eG verfolgt das Ziel, gemeinschaftliches und nachhaltiges Wohnen über Generationen hinweg zu ermöglichen.

Die „Buckower Felder“ sollen langfristig als Modellquartier für eine nachhaltige und sozial ausgerichtete Stadtentwicklung stehen. Erste Wohnungen wurden bereits Ende 2024 bezogen. Während noch nicht alle Spielplätze und Grünflächen fertiggestellt sind, geben die bisherigen Entwicklungen einen Ausblick auf die künftige Gestaltung eines gemischten, zukunftsorientierten Stadtteils in Berlin-Neukölln.

Quellen: Bollinger + Fehlig Architekten Berlin, immobilienmanager, STADT UND LAND; Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bürgerstadt AG, GLS BANK, UCK Rot Buckow eG, DeO Deimel Oelschläger Architekten GmbH