Ein traditionsreicher Bau am Brauhausberg in Potsdam soll eine neue Zukunft erhalten: Das ehemalige Landtagsgebäude, zuletzt durch Leerstand, Vandalismus und einen Brand gezeichnet, wurde von der KW-Development übernommen. Noch befindet sich das Projekt in der Vorplanung – doch erste Ziele stehen fest.

Die KW-Development GmbH aus Potsdam hat das stark beschädigte, denkmalgeschützte ehemalige Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg von der Berliner Sanus AG übernommen, nachdem das ursprünglich zur städtebaulichen Entwicklung vorgesehene Areal zuletzt leer stand und zuvor zeitweise als Geflüchtetenunterkunft genutzt wurde. / © Foto: Wikimedia Commons, Charlotte Heineccius, CC BY-SA 4.0
© Foto: Wikimedia Commons, Charlotte Heineccius, CC BY-SA 4.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Wolfgang Pehelmann, Wiesbaden Germany, CC BY-SA 3.0 DE
Die KW-Development GmbH, ein Unternehmen der KWD-Gruppe aus Potsdam, hat das ehemalige Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg erworben. Wie das Unternehmen bestätigte, wurde der Kauf des denkmalgeschützten und schwer beschädigten Baus nun abgeschlossen. Das Innenministerium des Landes Brandenburg hatte bereits im März über den Weiterverkauf informiert, jedoch zunächst keine Angaben zum Käufer gemacht.
Die Immobilie war zuvor im Besitz der Berliner Sanus AG, die das Areal 2015 vom Landesfinanzministerium übernommen hatte. Ursprünglich war geplant, das Gelände städtebaulich zu entwickeln – ein Vorhaben, das letztlich nicht umgesetzt wurde. Zwischenzeitlich diente der Bau als Unterkunft für Geflüchtete, bevor er ab 2018 endgültig leer stand.
Landtagsgebäude auf dem Brauhausberg: Brand, Vandalismus und Verfall
Das Gebäude, 1899 als Offiziersschule errichtet und später unter anderem als SED-Parteizentrale sowie Sitz des Brandenburger Landtags genutzt, wurde in den letzten Jahren zunehmend zum Problemfall. Vandalismus, Witterungsschäden und schließlich ein Brand im August 2023, bei dem ein Seitenflügel teilweise einstürzte, verschärften den Verfall. Die Polizei geht weiterhin von Brandstiftung aus, die Ermittlungen zur Ursache dauern an.
Der charakteristische dunkelrote Klinkerbau, bekannt unter dem Spitznamen „Kreml“, hat für viele Potsdamerinnen und Potsdamer Symbolcharakter – für politische Geschichte wie auch für städtebauliche Versäumnisse. Mit dem Eigentümerwechsel verbinden sich nun neue Erwartungen.
Potsdamer „Kreml“: Denkmalgerechte Sanierung und Neubauten geplant
KW-Development hat mit den ersten Vorplanungen begonnen. Das Unternehmen betont, dass die denkmalgerechte Sanierung des Bestandsgebäudes im Zentrum der Überlegungen steht. Ergänzt werden soll das Vorhaben durch ein oder mehrere Neubauten auf dem Gelände. Konkrete Entwürfe oder Zeitpläne liegen noch nicht vor, da die Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden noch aussteht.
Man orientiere sich dabei auch an Beschlüssen der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung aus den Jahren 2014 und 2016, die städtebauliche Leitlinien für das Areal festlegen. Geschäftsführer Jan Kretzschmar bezeichnete das Gebäude als „Wahrzeichen von Potsdam“ – es dürfe nicht dauerhaft als Ruine bestehen bleiben. Als lokal verwurzeltes Unternehmen sehe man sich in der Verantwortung, das Gebäude wieder einer Nutzung zuzuführen.
Nutzungsmix bleibt offen: Langfristige Perspektiven für den Standort am Brauhausberg
Obwohl das Projekt noch am Anfang steht, sendet die Übernahme ein deutliches Signal: Der Brauhausberg soll wieder ein aktiver Bestandteil des städtischen Lebens werden. Der künftige Nutzungsmix bleibt offen, doch das Engagement eines erfahrenen Entwicklers in der Altbausanierung könnte neue Impulse für das prominente Grundstück bringen.
Die KW-Development GmbH, gegründet 2012, hat sich auf die Entwicklung von Stadtquartieren und die denkmalgerechte Sanierung spezialisiert. Inwieweit auch der „Kreml“ auf dem Brauhausberg nun davon profitieren wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Quellen: Immobilienmanager, Deal Magazin, RBB
Hoffentlich geht das jetzt gut aus. Gestern erst haben wir noch auf dem Turm der Garnisonskirche stehend darüber spekuliert, was nun endlich damit wird….