In der Rummelsburger Bucht wächst das Großprojekt „Ocean Berlin“ sichtbar in die Höhe. Der Neubau des Meeresparks schreitet zügig voran und die ersten oberirdischen Etagen lassen nun bereits die künftige Dimension des Gebäudes erkennen.

Die Arbeiten an der Rummelsburger Bucht laufen auf Hochtouren. Der Neubau schließt mittlerweile direkt an das bestehende Wohnhaus „An der Mole“ an. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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In der Rummelsburger Bucht schreitet der Bau des Projekts Ocean Berlin deutlich sichtbar voran. Seit Jahresbeginn hat sich auf der Baustelle einiges getan: Mehrere Etagen des Neubaus sind inzwischen errichtet und ragen über das Bodenniveau hinaus. Damit wird erstmals die spätere Dimension des Gebäudekomplexes deutlich.

Der Neubau schließt direkt an das bestehende Wohnhaus „An der Mole“ an, wodurch sich das neue Volumen klar im städtebaulichen Kontext abzeichnet.

Rummelsburger Bucht: Baufortschritt trotz komplexem Baugrund im Zeitplan

Wie die Verantwortlichen bereits im Januar 2025 erläuterten, war der Baugrund in diesem Bereich besonders herausfordernd. Der Standort liegt auf einem früheren Flussbett der Spree, was umfangreiche Vorarbeiten erforderlich machte. Insgesamt ruht die Fundamentplatte auf 480 Betonpfählen, die bis zu 32 Meter tief in den Boden reichen.

Trotz statischer Nachberechnungen und zusätzlichen Sicherheitszuschlägen sei der Bau im Plan, so Architekt Stefan Golmitz von SG+ Architekten Berlin damals. Auch vor Ort ist dieser Fortschritt inzwischen deutlich erkennbar: Die Baustelle wirkt strukturiert, und der Rohbau wird konsequent vorangetrieben.

„Ocean Berlin“: 35.000 Quadratmeter Nutzfläche für Aquarien, Hotel und Bildung

Das Gebäude wird nach Fertigstellung über rund 35.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verfügen. Die sieben oberirdischen Geschosse sollen eine Mischung aus öffentlichen und kommerziellen Nutzungen ermöglichen. Vorgesehen sind unter anderem Flächen für ein Hotel mit 167 Zimmern, betrieben von der Leonardo-Gruppe, sowie für die Ausstellung und Vermittlung mariner Themen.

Nach Angaben der Projektentwickler sollen durch das Vorhaben etwa 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Sowohl Ocean Berlin selbst als auch der Hotelbetrieb werden vor Ort Personal beschäftigen.

Coral World in Lichtenberg will für Schutz der Meere sensibilisieren, Petitionen und Proteste gegen das Projekt laufen weiter

Für die Konstruktion und Installation der großformatigen Glasaquarien wurde ein japanisches Unternehmen beauftragt, das auf komplexe Unterwasserarchitekturen spezialisiert ist. Angesichts der Erinnerung an den geplatzten AquaDom in Berlin-Mitte sei Sicherheit ein zentrales Planungsziel, heißt es aus Projektkreisen.

Ben Nun, Manager bei Coral World, betonte zuletzt die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Bildung im Konzept des Meeresparks. Die Besucher sollen nicht nur unterhalten, sondern auch für den Schutz der Meere sensibilisiert werden. Parallel dazu laufen jedoch weiterhin Petitionen wie die der Tierrechtsorganisation PETA, die sich vehement gegen das Projekt und die geplante Tierhaltung aussprechen und die grundsätzliche Vereinbarkeit eines solchen Vorhabens mit Tier- und Umweltschutz in Frage stellen.

Bis April 2026 soll das neue Aquarium an der Rummelsburger Bucht fertig sein

Im April 2024 war die Grundsteinlegung für das vieldiskutierte Projekt gefeiert worden. Insgesamt betreibt Coral World weltweit noch weitere fünf Aquarien dieser Größenordnung und hat sich das Ziel gesetzt, bereits im Frühling 2026 erste Touren im Rohbau durchzuführen.

Dann sollen Besucherinnen und Besucher eine Unterwasserwelt mit rund neun Millionen Litern Wasser, Korallenlandschaften und verschiedenen Fischarten erleben können – ein Projekt, das Wissenschaft, Technik und Erlebnis miteinander verbinden will.

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So soll das Gebäude nach Fertigstellung aussehen. / © Visualisierung: Ozean Berlin (CWB) GmbH

 

Quellen: Coral World International, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, Coral World Berlin GmbH, Keller Grundbau GmbH, comcepta Gesellschaft für strategische Kommunikation GmbH, Investitionsbank Berlin, PETA, Merlin Entertainments Gruppe