Die Werneuchener Wiese in Pankow verändert ihr Gesicht: Der neue Schulweg zur temporären Schuldrehscheibe ist nahezu fertiggestellt – doch für die neue Infrastruktur mussten Dutzende Bäume weichen. Der Radweg ist bereits größtenteils nutzbar, während sich andere Teile der Straße noch im Bau befinden.

Für die neue, fünf Meter breite Wegeverbindung an der Schuldrehscheibe in Pankow mussten 26 Eschen weichen – laut Bezirksamt soll sie den Schulweg sicherer und kürzer machen. Noch sind die Straßenarbeiten nicht vollständig abgeschlossen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Auf der Werneuchener Wiese in Berlin-Pankow ist der Wandel deutlich sichtbar. Wo bis vor kurzem noch eine dichte Baumreihe entlang der Kniprodestraße verlief, befindet sich nun ein breiter, fast fertiggestellter Schulweg. Die asphaltierte Verbindung führt in Richtung der temporären Schuldrehscheibe, die seit Sommer 2023 Schülerinnen und Schüler aus dem Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium beherbergt.

Funktionaler Umbau statt grüner Allee: Fünf Meter breiter Rad- und Fußweg in Pankow

Für die neue Wegeverbindung mussten 26 der 47 Eschen gefällt werden – eine Maßnahme, die im Vorfeld auf viel Kritik in der Nachbarschaft gestoßen war. Laut Bezirksamt sei der neue Zugang jedoch notwendig gewesen, um den Schulweg deutlich zu verkürzen, und einen sicheren Übergang für Radfahrende, Passantinnen und Passanten sowie Schulkinder zu schaffen.

Das auffälligste Merkmal der neuen Verbindung ist ihre Breite: Fünf Meter misst der kombinierte Rad- und Fußweg. Anstelle der gefällten Allee wurde eine funktionale Erschließung geschaffen – ohne Baumbestand, aber mit klarer Wegführung. Die Veränderungen fallen besonders auf, weil sich das Gebiet in direkter Nähe zum Volkspark Friedrichshain befindet und bislang als grüne Erholungsfläche genutzt wurde. Auch der früher provisorisch genutzte Supermarkt ist verschwunden, das Gelände wurde vollständig umgestaltet.

Gartendenkmal und Sportanlage: Was im Zuge der Neustrukturierung der Schulinfrastruktur entstand

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das sogenannte Gartendenkmal „Lenné-Meyer-Ehrenmal“, dessen Reaktivierung bereits seit 2021 schrittweise erfolgte. Nachdem die Anlage lange Zeit verwildert war, lädt sie mit Sitzgelegenheiten und Beeten mittlerweile wieder zum Verweilen ein – und die Schülerinnen und Schüler nutzen dies gern aus. Verschiedene Gedenk- und Informationstafeln erinnern dort an zwei bedeutende preußische Gartenkünstler, Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer.

Ein weiteres Element der neuen Schulumgebung ist der zugehörige Sportplatz. Dieser wurde inzwischen fertiggestellt und wird bereits von Schülerinnen und Schülern sowie Vereinen genutzt. Die Sportanlage ist Teil eines umfassenden Ausbaus der Bildungs- und Freizeitangebote im Bezirk und ergänzt die wenige hundert Meter entfernte neue Zweifeldhalle an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße. Auch sie entstand im Zuge der Neustrukturierung der Schulinfrastruktur in Prenzlauer Berg.

Schuldrehscheibe in Pankow ist für eine Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgelegt: Wie es weitergeht

Die Schuldrehscheibe selbst ist seit Sommer 2023 in Betrieb. Sie dient als temporärer Schulstandort für mehrere Schulen aus dem Bezirk und soll in Etappen etwa 800 Schülerinnen und Schüler aus drei verschiedenen Schulen aufnehmen, während die eigentlichen Räumlichkeiten saniert und erweitert werden. Der Gebäudekomplex wurde in modularer Holzbauweise errichtet und ist auf eine Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgelegt. Die Kosten sollten sich auf circa 32 Millionen Euro belaufen.

Eine der ersten Schulen, die vor knapp zwei Jahren einzog, ist das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium, das dort noch bis Ende 2025 untergebracht sein soll. Anschließend folgt dann voraussichtlich das Gymnasium am Europasportpark von Februar 2026 bis Februar 2029. Von April 2029 bis Oktober 2031 sollen die Kinder der Tesla-Oberschule und/oder der Kurt-Schwitters-Schule folgen.

Pankower Schulen: Sanierungsstau und Kosten sind beträchtlich

Durch die erheblichen Mängel ergeben sich für die Schulsanierungen Kosten von insgesamt 71,75 Millionen Euro. Dabei werden für das Gymnasium am Europa Sportpark 23,75 Millionen Euro eingeplant. Für das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium sind 21 Millionen Euro und für die Tesla-Schule 27 Millionen Euro veranschlagt.

Prenzlauer Berg: Für die neue Wegeverbindung mussten 26 der 47 Eschen gefällt werden – eine Maßnahme, die im Vorfeld auf viel Kritik in der Nachbarschaft gestoßen war. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Während einige Abschnitte des neuen Rad- und Gehwegs bereits abgeschlossen sind, befinden sich andere noch deutlich im Bau. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Das Ehrenmal für Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer an der Kniprodestraße kam in den vergangenen Jahren nur noch als unwirtlicher Ort daher. Nun wurde es schrittweise reaktiviert. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Der Bezirk Pankow übernahm die Aufwertung des Gartendenkmals, nachdem es in den vergangenen Jahren einen intensiven Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Zukunft der verwilderten Fläche gegeben hatte. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Der Sportplatz an der Schuldrehscheibe wird bereits von Schülerinnen und Schülern sowie Vereinen genutzt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Der Gebäudekomplex wurde in modularer Holzbauweise errichtet und ist auf eine Nutzungsdauer von 15 Jahren ausgelegt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Bezirksamt Pankow, Pro Kiez Bötzowkiez, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berliner Woche