An der Hohenstaufenstraße Ecke Lindauer Straße in Berlin-Schöneberg wurde 2020 ein Neubau vom Berliner Architekturbüro Heim Balp Architekten konzipiert. Die Planung sah vor, das sechsgeschossige Eckgebäude aus den 1950er Jahren mit einem siebengeschossigen Neubau zu verbinden. Nach der Fertigstellung des Neubaus sieht man nun eine offensichtliche Abweichung von der ursprünglichen Planung.
Aktueller Stand der Baustelle an der Lindauer Straße in Berlin-Schöneberg: Der unterschied zwischen Bestand und Neubau ist kaum noch sichtbar. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
An der Ecke Hohenstaufenstraße und Lindauer Straße in Berlin-Schöneberg entsteht seit 2020 ein Neubau, entworfen vom Berliner Architekturbüro Heim Balp Architekten. Geplant war, das sechsgeschossige Bestandsgebäude aus den 1950er-Jahren mit einem siebenstöckigen Neubau harmonisch zu verbinden. Nach Abschluss der Bauarbeiten zeigt sich jedoch deutlich, dass das realisierte Gebäude in wesentlichen Punkten von der ursprünglichen Planung abweicht.
Der ursprüngliche Planungsstand von Heim Balp sah vor, das ehemalige Eckgebäude aus den 50ern zu renovieren, jedoch sollte es in seiner Gestalt bestehen bleiben. Besonders markant stachen bei dem Eckgebäude die Eckbalkone ab dem ersten Obergeschoss heraus, sowie das schmale Flachdach, welches einen leichten Überstand hatte.
Bauprojekt an der Lindauer Straße in Berlin-Schöneberg: So sieht der Neubau mittlerweile aus
Die Fassade war, wie zu dieser Zeit typisch, schlicht in Weiß gehalten. Das Gebäude war horizontal gestaffelt und hatte große, quer liegende Fenster. Im Kontrast dazu sollte der Anbau hervorstehende, abgerundete Balkone bekommen sowie eine graue Putzfassade, die straßenseitig durch bronzegerahmte Fenster unterbrochen wird.
Außerdem sah die Planung vor, dass der Neubau eine Etage höher werden sollte als das Bestandsgebäude. Kurz vor Fertigstellung des Baus ist nun eine eindeutige Abweichung vom ursprünglichen Plan zu erkennen. Scheinbar haben sich Bauherr und Architekt dafür entschieden, die Gestalt des Eckgebäudes grundlegend zu verändern.
Eckgebäude an der Hohenstaufenstraße: Ursprüngliche Planungen wurden deutlich geändert
Das Bestandsgebäude wurde um eine Etage aufgestockt, sodass es jetzt genauso hoch ist wie der Neubau. Die oberste Etage hat jedoch keinen Eckbalkon bekommen und der leichte Dachüberstand ist auch verschwunden. Des Weiteren wurden die Balkongeländer durch die selben goldenen Geländer wie im Neubau ersetzt. Um den Bestand noch mehr an den Neubau anzugleichen, wurde das ganze Gebäude beige gestrichen. Der Übergang zwischen den Gebäuden ist optisch also kaum noch erkennbar.
Das Gebäude zeigt exemplarisch, wie stark sich die Umsetzung eines Projektes von der ursprünglichen Planung unterscheiden kann. Statt eines sichtbaren Kontrasts zwischen Alt- und Neubau wurde, durch einheitliche Farbgebung, ähnliche Materialien und durchgängige Designelemente, eine harmonische Einheit geschaffen.
© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: BauNetz-Architekten.de, Heim Balp Architekten, Architektur Urbanistik Berlin
Sehr schön