Mit „Haus 11“ hat die Berliner Polizei ein Ausweichquartier erhalten. Das neue Gebäude in der Charlottenburger Chaussee dient nicht nur der Überbrückung während Sanierungsarbeiten, sondern wird auch als logistische Drehscheibe genutzt.

Der Neubau an der Charlottenburger Chaussee dient als eines von drei dauerhaften Ausweichquartieren der Polizei Berlin. Er ermöglicht Sanierungen im Bestand, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. So sollen Sanierungsstaus langfristig abgebaut werden. / © Visualisierung: BIM

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In Berlin-Spandau hat die Polizei Berlin ein neues Multifunktionsgebäude bezogen: „Haus 11“ befindet sich auf dem Gelände der Charlottenburger Chaussee 67 und wurde von der landeseigenen BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH realisiert. Auf einer Fläche von rund 8.500 Quadratmetern soll der Neubau vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten – von Büroarbeitsplätzen über Schulungsräume bis hin zu Lager- und Technikflächen. Vor allem dient das Gebäude als dauerhaftes Ausweichquartier für die anstehenden Sanierungsarbeiten an den umliegenden Polizeigebäuden.

Die Polizei kann durch diese Lösung notwendige Erneuerungen im Bestand durchführen, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. Gleichzeitig übernimmt „Haus 11“ eine zentrale Rolle in der logistischen Infrastruktur der Hauptstadtpolizei. Es ist das dritte Gebäude dieser Art und Teil eines langfristigen Konzepts zur Reduzierung des Sanierungsstaus in sicherheitsrelevanten Einrichtungen.

Funktionale Übergangslösung und zentrale Logistik: Neubau in Spandau erhält politische Unterstützung

Innensenatorin Iris Spranger bezeichnete das Drehscheiben-Konzept als wichtigen Schritt für die zügige und effiziente Modernisierung von Bestandsimmobilien. Angesichts begrenzter finanzieller Spielräume sei es umso wichtiger, funktionale Übergangslösungen wie „Haus 11“ bereitzustellen. Auch Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik Meisel hob den Stellenwert des Neubaus hervor. Er ermögliche die Sanierung von drei Gebäuden auf dem Polizeigelände in der Charlottenburger Chaussee – künftig könnten Arbeits- und Lernumgebungen dort deutlich zeitgemäßer gestaltet werden.

Besonders hervorgehoben wurde das neue Service- und Logistikzentrum im Erdgeschoss des Gebäudes. Es dient der Ausstattung von Polizeianwärterinnen und-anwärtern und stellt sicher, dass Materialverwaltung und -ausgabe künftig digital ablaufen. Laut Slowik Meisel markiere dies einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Polizeiverwaltung.

Polizeigebäude in Spandau: 30 Millionen Euro für modulare Bauweise und zentrale Nutzung

Der Neubau von „Haus 11“ wurde mit einem Budget von rund 30 Millionen Euro umgesetzt. Nach einer Bauzeit von 19 Monaten konnte das rund 8.500 Quadratmeter große Gebäude planmäßig fertiggestellt werden. Es dient als dauerhaftes Ausweichquartier für anstehende Sanierungen auf dem Polizeigelände und wird künftig als logistische Drehscheibe innerhalb des rund 770.000 Quadratmeter umfassenden Liegenschaftsportfolios der Polizei Berlin genutzt.

Errichtet wurde der Neubau in modularer Systembauweise unter Verwendung vorgefertigter Stahlbetonelemente. Dieses Verfahren ermöglichte eine verkürzte Bauzeit und trägt zur Reduktion des Material- und Energieaufwands bei. Die energetische Ausstattung liegt rund 40 Prozent unter den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes. Ergänzend wurden eine Photovoltaikanlage, Dachbegrünung sowie ein Heiz- und Kühlsystem installiert, das auf Fernwärme und Wärmepumpentechnologie basiert.

Flexibles Nutzungskonzept für Verwaltung, Ausbildung und Logistik im Berliner Polizeibestand

Das Raumkonzept von „Haus 11“ umfasst Büro-, Lehr- und Lagerräume, Technikflächen, Waffenkammern sowie Sozialbereiche. Es ist für eine kombinierte Nutzung in Verwaltung, Ausbildung und Logistik ausgelegt. Der Standort in Spandau ist Teil einer Reihe baugleicher Ausweichquartiere, unter anderem in der Radelandstraße (Spandau) und in der Pankstraße (Mitte).

Ziel ist es, Sanierungen im Polizeibestand durch temporäre Verlagerungen effizienter umzusetzen, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Die Drehscheiben sollen dauerhaft zur Entlastung der bestehenden Liegenschaften beitragen.

Quellen: BIM, Polizei Berlin