Die Stadt Potsdam setzt sich für eine Senkung der Baukosten ein. Oberbürgermeister Mike Schubert schlägt vor, serielles Bauen und standardisierte Bauweisen nach Hamburger Vorbild auch in Brandenburg zu etablieren. Ein Pilotprojekt in Potsdam könnte zeigen, welche Maßnahmen zu erheblichen Einsparungen führen können.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert schlägt vor, Baukosten durch standardisierte und serielle Bauweisen um bis zu ein Drittel zu senken. / © Foto: Wikimedia Commons, Kasa Fue, CC BY-SA 4.0

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© Foto Titelbild: Landeshauptstadt Potsdam / Robert Schnabel

 

Die Stadt Potsdam hat das brandenburgische Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung darum gebeten, neue kostensparende Baukonzepte zu prüfen. Hintergrund ist eine in Hamburg durchgeführte Initiative für kostenreduziertes Bauen, die gezeigt hat, dass durch standardisierte und serielle Bauweisen die Baukosten um bis zu einem Drittel gesenkt werden können.

Oberbürgermeister Mike Schubert sieht darin eine Chance für Brandenburg, um die steigenden Baukosten und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu bewältigen. Er hat dem Ministerium konkrete Vorschläge unterbreitet, wie ähnliche Maßnahmen auch in Brandenburg umgesetzt werden könnten. Potsdam wäre bereit, als Pilotstadt für ein Modellprojekt zu dienen.

Vereinfachte Bauvorschriften und serielle Bauweisen: Das sind die Vorschläge für bezahlbaren Wohnraum

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählt die Vereinfachung von Bauvorschriften, etwa durch eine Anpassung der Stellplatzanforderungen, Abstandsflächen und Lärmschutzregelungen. Zudem soll das serielle und modulare Bauen gefördert werden, indem vorgefertigte Bauelemente genutzt werden, um die Bauzeit zu verkürzen und Genehmigungsprozesse zu erleichtern.

Ein weiteres zentrales Element ist die Kostensenkung durch Standardisierung. Hierbei könnten Typengenehmigungen für wiederholbare Baukonzepte eingeführt und Musterbaubeschreibungen genutzt werden, um Planungsverfahren zu beschleunigen. Gleichzeitig wird eine Optimierung der Förderstrukturen angestrebt, indem die Wohnraumförderung an innovative Bauweisen angepasst und flexiblere Förderkriterien ermöglicht werden.

Auch die digitale Planung und Zusammenarbeit soll verbessert werden. Die Nutzung digitaler Plattformen könnte Genehmigungsverfahren beschleunigen und die Koordination zwischen Bauwirtschaft und Verwaltung optimieren. Eine zentrale Koordinierungsstelle auf Landesebene könnte zudem dazu beitragen, erfolgreiche Beispiele und Best-Practice-Modelle aus anderen Städten schneller umzusetzen.

Steigende Kosten & komplexe Vorschriften: Wohnraummangel in Potsdam erfordert neue Lösungen

Die Stadt Potsdam steht vor großen Herausforderungen im Wohnungsbau. Steigende Baukosten, Fachkräftemangel und komplexe Bauvorschriften erschweren die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Besonders in der brandenburgischen Landeshauptstadt ist der Bedarf hoch. Ein Pilotprojekt nach dem Hamburger Vorbild könnte zeigen, welche Baumaßnahmen konkret zu Einsparungen führen und welche Standards überarbeitet werden sollten.

Die städtische Wohnungsgesellschaft ProPotsdam wird ein geeignetes Bauprojekt für das Modellvorhaben auswählen. Ziel ist es, die Hamburger Kriterien in einem realen Potsdamer Bauprojekt umzusetzen und damit eine Grundlage für zukünftige Bauprojekte in Brandenburg zu schaffen.

Potsdam als Pilotprojekt: Prüfung der Wohnbau-Förderung und weitere Schritte

Parallel zur Planung eines Pilotprojekts wird das Hamburger Modell in Potsdam umfassend analysiert. Die städtische Geschäftsstelle Wohnen prüft, inwieweit die Ansätze der norddeutschen Metropole auf die Bedingungen in Brandenburg übertragen werden können.

Zusätzlich fordert die Stadt eine Erhöhung der Fördermittel für den Wohnungsbau, um den Neubau bezahlbarer Wohnungen langfristig abzusichern. Oberbürgermeister Mike Schubert hat sich hierzu auch an den brandenburgischen Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Detlef Tabbert, gewandt.

Für eine Entlastung des Wohnungsmarkts: Perspektiven für kostengünstiges & nachhaltiges Bauen

Schubert betont, dass nicht der reine Neubau, sondern vor allem die Schaffung bezahlbaren Wohnraums im Fokus stehen müsse. Falls die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen in Brandenburg gelingt, könnten diese nicht nur den Wohnungsmarkt entlasten, sondern auch Impulse für die regionale Bauwirtschaft setzen.

Ob und in welcher Form das Ministerium die Vorschläge aus Potsdam umsetzt, bleibt abzuwarten. Die Diskussion über kosteneffizientes Bauen wird jedoch angesichts steigender Baukosten und des anhaltenden Wohnraummangels weiter an Bedeutung gewinnen.

Quelle: Pressemitteilung Landeshauptstadt Potsdam

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