In der Potsdamer Mitte wird die historische Ringerkolonnade erneut instand gesetzt. Neben restauratorischen Arbeiten an Skulpturen entstehen Schutzbeete, um das Denkmal dauerhaft besser zu sichern.

Die Ringerkolonnade überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt, verlor jedoch nach dem Abriss des Stadtschlosses ihre Funktion. Wegen baulicher Schäden wurden die Figuren in den 1970er Jahren zeitweise abgebaut und eingelagert, bevor eine umfassende Sanierung notwendig wurde. / © Foto: Wikimedia Commons, Steffen Kahl, CC BY-SA 2.0 DE
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Paul Korecky, CC BY-SA 2.0
© Foto: Wikimedia Commons, Steffen Kahl, CC BY-SA 2.0 DE
Seit dem 24. April 2025 laufen an der Ringerkolonnade in der Potsdamer Mitte Bauarbeiten. Zunächst erfolgte die Einrüstung, um restauratorische Arbeiten an zwei Putten durchführen zu können. Eine Figur erhält einen neuen Kopf, eine andere wird im Sockelbereich ausgebessert.
Ab voraussichtlich dem 12. Mai werden beidseitig der Kolonnade etwa 1,20 Meter breite Schutzbeete angelegt. Diese sollen das historische Bauwerk vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit schützen. Ein schmaler Streifen aus Betonplatten wird den Sockelbereich zusätzlich sichern. Die Beete erhalten eine Rasenkante aus Stahl oder Granit und werden mit einem Tiergartengitter eingefasst.
Vandalismusschäden führen zu Schutzmaßnahmen: 48.000 Euro für die Sicherung
Die Stadt reagiert damit auf wiederholte Beschädigungen an den Skulpturen der Kolonnade. Substanzverluste sowohl an originalen als auch an rekonstruierten Teilen machten die neuen Schutzmaßnahmen notwendig. Die Gesamtkosten der Arbeiten betragen rund 48.000 Euro, davon entfallen etwa 6.000 Euro auf die Restaurierung der Skulpturen.
Bereits in den vergangenen Jahren waren immer wieder Teile der Anlage restauriert worden. Seit Mai 2019 kehrten nach und nach Skulpturen wie Puttenpaare, Vasen sowie die Figuren Fechter und Schleuderer an ihren angestammten Platz zurück.
Von Friedrich II. bis heute: Die wechselvolle Geschichte der Potsdamer Ringerkolonnade
Errichtet wurde die Kolonnade zwischen 1744 und 1746 nach Plänen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff im Auftrag Friedrichs II. Sie verband einst das Stadtschloss mit dem Marstall und bildete die nördliche Grenze des Lustgartens. Charakteristisch sind die Ringerfiguren aus Sandstein zwischen den Säulen.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Kolonnade weitgehend unversehrt, verlor jedoch nach dem Abriss des Stadtschlosses ihre ursprüngliche Funktion. In den 1970er Jahren wurde ein Teil der Kolonnade provisorisch am Hafen neu aufgestellt. Erst 2016 kehrte sie nach umfassender Sanierung und Konservierung wieder an ihren historischen Standort in der Potsdamer Mitte zurück.
Potsdam: Restaurierung und schrittweise Rückkehr der Skulpturen
Seit 2015 wurden die historischen Elemente der Kolonnade umfassend restauriert und am ursprünglichen Standort wieder aufgestellt. Zunächst ohne die Skulpturen, die später schrittweise ergänzt wurden. Im Mai 2019 folgten erste restaurierte Puttenpaare und Vasen, 2021 kamen weitere Figuren hinzu. Im Juni 2024 wurden schließlich die letzten fehlenden Skulpturengruppen aufgesetzt.
Trotz aller Sanierungsmaßnahmen bleibt der Schutz der empfindlichen Sandsteinfiguren eine Herausforderung. Mit der aktuellen Initiative soll die historische Substanz besser vor künftigen Beschädigungen bewahrt werden.
Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Potsdamer Mitte