Das „Spandauer Ufer“, ein lang erwartetes Quartiersprojekt in Berlin-Spandau, soll nun endlich umgesetzt werden und Gewerbe, Wohnraum und Gastronomie vereinen. Erster Ankermieter im neuen Quartier soll die Hotelkette Hilton werden, der Baustart soll im kommenden Jahr erfolgen.

Hochhausquartier nahe der Spandauer Altstadt: So soll das Projekt „Spandauer Ufer“ in wenigen Jahren einmal aussehen. Im kommenden Jahr soll endlich der Baustart für das seit Jahren verzögerte Vorhaben erfolgen. / © Visualisierung: Spandauer Ufer GmbH & Co. KG

© Visualisierungen: Spandauer Ufer GmbH & Co. KG
Text: Björn Leffler

 

Seit vielen Jahren warten die Spandauerinnen und Spandauer darauf, dass das ambitionierte Projekt „Spandauer Ufer“ auf dem einstigen Postareal an der Klosterstraße, direkt neben der Dischingerbrücke, auch tatsächlich umgesetzt wird. Ab 1980 hatte die Deutsche Post auf dem Gelände eine weithin bekannte Zentrale in einem markanten Gebäude, bevor der Standort ab 1995 schrittweise geschlossen und zunehmend dem Verfall überlassen wurde.

Längst ist das einstige Postgebäude abgerissen, das Baufeld wurde freigemacht für das Bauvorhaben „Spandauer Ufer“, für das es bereits seit rund drei Jahren auch Baurecht gibt. Im August 2021 hatte die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Spandau den Weg für das geplante Gewerbequartier freigemacht.

Gewerbeprojekt „Spandauer Ufer“: Hotelkette Hilton wird Ankermieter im neuen Quartier

Doch seitdem ist auf dem Gelände nichts passiert, längst wurde kolportiert, dass aus den hochfliegenden Plänen wohl nichts mehr werden wird. Das Quartierskonzept des „Spandauer Ufers“ umfasst etwa 72.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und soll seinen Nutzern künftig eine vielseitige Mischung gesellschaftlich relevanter Funktionen bieten.

Dazu gehören nach Auskunft der Bauherren Flächen für die wirtschaftliche Entwicklung, Mietwohnungsbau, gastronomische Angebote, Nahversorgung, Praxisflächen sowie großzügige, öffentlich zugängliche Grün- und Aktivflächen. Nachhaltigkeit und Innovation sollen ebenfalls zentrale Aspekte des Quartiers sein. Neben der Stromerzeugung aus erneuerbaren Primärenergiequellen umfasst das Konzept ein Heiz- und Kühlsystem, das den Einsatz fossiler Brennstoffe weitgehend vermeiden soll.

Baustart 2025? Auch zwei Hochhäuser sollen zum Quartier „Spandauer Ufer“ gehören

Bislang war dieses Konzept, welches auch mehrere Hochhäuser umfasst, aber nicht über den Planungsstand hinausgekommen, doch nun gibt es sehr konkrete Fortschritte, wie Der Tagesspiegel sowie die Branchenmagazine hogapage und property magazine berichten.

Die Borealis Hotel Group (BHG) hat demnach einen Pachtvertrag über 20 Jahre für ein Hotel im geplanten Quartier nahe der Spandauer Altstadt abgeschlossen, in dem ein Hilton Garden Inn mit rund 267 Zimmern und 11.600 Quadratmetern Nutzfläche entstehen soll. BHG wird sowohl Pächter als auch Betreiber des Viersterne-Hotels.

Manuel Oltersdorf, Senior Development Manager und Prokurist bei Fay Projects, hebt die Vorteile des Standorts hervor, der eine besondere Lage am Wasser mit einer schnellen Anbindung an den ICE-Bahnhof Berlin-Spandau kombiniert, wodurch alle wichtigen Punkte Berlins rasch erreichbar seien.

Die Kette Woolworth, ein Lebensmittelversorger und ein weiteres Hotel sollen noch hinzukommen

Auch die Kette Woolworth soll in das Quartier „Spandauer Ufer“ ziehen. Woolworth hat einen Mietvertrag über eine Fläche von 1.685 Quadratmetern mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. Zusätzlich mietet ein Lebensmittelvollsortimenter eine Fläche von 1.500 Quadratmetern für eine Laufzeit von 15 Jahren. Auch ein weiteres Hotel soll noch hinzukommen.

Aktuell führen wir Gespräche mit Generalunternehmern für die Vergabe der Bauleistungen“, sagte Ralph Esser im Gespräch mit dem Magazin hogapage. „Wir sind zuversichtlich, im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten beginnen zu können, sofern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Finanzierungsumfeld bis dahin positiv entwickeln.

Von den rund 72.000 Quadratmetern Nutzfläche, die im Quartier entstehen sollen, sind immerhin knapp 6.000 für das Thema Wohnen vorgesehen. Nach Angaben der Projektverantwortlichen sollen im „Spandauer Ufer“ Mietwohnungen entstehen. Über die genaue Anzahl der Wohnungen ist bislang aber nichts bekannt.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Spandauer Ufer GmbH & Co. KG

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Quellen: Spandauer Ufer GmbH & Co. KG, Der Tagesspiegel, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, Deutsche Post, hogapage, Borealis Hotel Group (BHG), Fay Projects