Zwischen Windrädern, Schrebergärten und Dove-Elbe entsteht ein neues Quartier, nur eine knappe Viertelstunde vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Im idyllischen Georgswerder südlich der Elbe baut die SAGA-Genossenschaft momentan 58 öffentlich geförderte Wohnungen. Auch ein Café und eine Kita sind geplant.
Die SAGA realisiert in Georgswerder derzeit 58 öffentlich geförderte Wohnungen. Der Rohbau steht bereits. / Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Auf der Baustelle der SAGA in Georgswerder laufen derzeit die Bauarbeiten an den beiden geplanten Wohngebäuden am Niedergeorgswerder Deich 81. Der Rohbau ist weit fortgeschritten, die drei- bis viergeschossigen Baukörper stehen bereits in ihrer vollen Höhe. Ein Gerüst umgibt beide Häuser vollständig und bereitet die nächsten Bauphasen vor – insbesondere die Fassadenarbeiten. Geplant ist eine Verkleidung mit orangefarbenem Klinker.
Die Gebäude zeichnen sich durch eine klare, kubische Form mit flachen Dächern aus. Große Fensterflächen und zurückspringende Loggien sollen später für Offenheit und eine moderne Erscheinung sorgen. Der Bereich rund um die Gebäude auf dem knapp 5.000 Quadratmeter großen Grundstück ist noch weitgehend ungestaltet. Hier sollen Stellplätze für mehr als 140 Fahrräder und rund 20 Lastenräder entstehen.
SAGA baut 58 öffentlich geförderte Wohnungen in Georgswerder
Im vergangenen Jahr legte die SAGA gemeinsam mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und der IBA Hamburg den Grundstein für zwei Neubauten am Niedergeorgswerder Deich 81; im Frühjahr 2025 wurde das Richtfest gefeiert. Mit dem Abschluss des Rohbaus ist der Baufortschritt deutlich sichtbar – Fenster, Fassaden und Innenausbau folgen als nächste Schritte.
Die Gebäude werden über Blockheizkraftwerke beheizt, auf den Flachdächern sind Photovoltaikanlagen geplant. Alle Wohnungen erhalten einen Balkon oder eine Terrasse. Die Nettokaltmiete liegt bei 7,10 Euro pro Quadratmeter. Der Bezug ist laut SAGA für Anfang 2026 vorgesehen.
Ländliche Idylle im Neubaugebiet Kirchenwiese: „Zukunftsbilds Georgswerder 2025″ der IBA Hamburg
Das Bauvorhaben der SAGA befindet sich auf der rund 7 Hektar großen Kirchenwiese in Georgswerder, im Nordosten von Wilhelmsburg. Die Kirchenwiese ist ein zentrales Entwicklungsgebiet der IBA Hamburg. Sie liegt eingebettet zwischen der Rahmwerder Straße, dem Niedergeorgswerder Deich und der Straße Reitdeich. In dieser Umgebung dominieren Windräder und Schrebergärten das Landschaftsbild, manchmal blitzt die Dove-Elbe zwischen dem vielen Grün hindurch.
Ursprünglich handelte es sich um eine brachliegende Fläche, die im Rahmen des „Zukunftsbilds Georgswerder 2025“ für eine umfassende städtebauliche Entwicklung vorgesehen wurde. Mit dem Inkrafttreten des Bebauungsplans „Wilhelmsburg 97“ im Herbst 2020 wurde die rechtliche Grundlage für die Erschließung und Bebauung geschaffen. Auf dieser Basis begannen die Erschließungs- und Herrichtungsmaßnahmen, einschließlich der Herstellung neuer Straßen und Freiräume.
Neues Viertel mit zwei Kitas, Gaststätte „Kuperkrug“ und Elbinselschule
Direkt angrenzend an die SAGA-Neubauten, an der Straße Langenhövel, befindet sich die Kindertagesstätte „Deichpiraten“, die bereits seit 2014 besteht. Sie liegt neben der traditionsreichen Gaststätte „Kuperkrug“. Nur wenige Gehminuten entfernt hat im Herbst 2024 die dreizügige Grundschule „Elbinselschule“ an der Rahmwerder Straße wieder ihren Betrieb aufgenommen.
Hier baut der Hamburger Träger Kita Weltwissen GmbH eine weitere Kindertagesstätte, das 700 Quadratmeter große Grundstück ist bereits reserviert. Orangefarbene Geländer wurden inzwischen aufgestellt und zwei bemalte Netzstationen errichtet. Die Illustrationen greifen die Geschichte des Ortes auf – der historische Name „Ziegenbek“ steht dabei sinnbildlich für die Herkunft Georgswerders.
190 neue Wohneinheiten und Quartiersplatz in der Georgswerder Hövelsiedlung
Zwischen diesen Einrichtungen ist ein Quartiersplatz fertiggestellt worden. Er wurde als Treffpunkt für den Stadtteil konzipiert und verbindet Spiel-, Sport- und Aufenthaltsbereiche miteinander. Auch der Eingangsbereich der denkmalgeschützten Elbinselschule ist in die Gestaltung eingebunden. Klinkermauern mit integrierten Sitzbänken und robuste Gestaltungselemente greifen die architektonische Sprache der Umgebung auf und schaffen verbindende Strukturen im neuen Quartier.
Westlich der SAGA-Wohnungen vermarktet die IBA Hamburg Grundstücke für den Bau von Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Zusätzlich zu den beiden geplanten Gebäuden mit insgesamt 190 Wohneinheiten, darunter Reihenhäuser und Einfamilienhäuser, sind weitere Bebauungen geplant. Diese sollen den Wohnraum für unterschiedliche Zielgruppen erweitern und bieten eine Mischung aus gefördertem und freifinanziertem Wohnraum sowie Wohneigentum und Wohnungen in Baugemeinschaften. Drei Investoren übernehmen die Realisierung.
Inklusives Café „Onkel Georg“ als Tagesgeschäft mit Beratungsangeboten und Gastronomie
Parallel zur Wohnbauentwicklung präsentierte die Evangelische Stiftung Alsterdorf assistenz west gGmbH im Jahr 2020 die Idee für ein inklusives Café, das als Treffpunkt und Nahversorgungsangebot für das Quartier dienen soll. Geplant ist, das Café mit dem Namen „Onkel Georg“ im Erdgeschoss eines der beiden SAGA-Gebäude unterzubringen.
Unter der Leitung von Maren Voß soll es an Wochentagen geöffnet sein. Neben dem gastronomischen Angebot soll das Café nachmittags Raum für Beratungs-, Freizeit- und Bildungsangebote bieten. Die Stiftung übernimmt die Trägerschaft und will das Vorhaben als Beschäftigungsmaßnahme im Rahmen der Eingliederungshilfe realisieren.
Quellen: SAGA Genossenschaft, IBA Hamburg, Q8 Sozialraumorientierung
