In der Meraner Straße in Berlin-Schöneberg schreitet die Nachverdichtung der Wohnanlage „Am Mühlenberg“ sichtbar voran: Die Gewobag feierte am 5. Juni 2025 Richtfest für drei neue Gebäude mit 120 Wohnungen – 80 Prozent davon gefördert. Das Projekt will soziale Wohnraumversorgung mit nachhaltiger Stadtentwicklung vereinen.

Am 5. Juni wurde das Richtfest für drei Neue Wohngebäude „Am Mühlenberg“ in Berlin-Schöneberg gefeiert. Die drei Neubauten der Gewobag entstehen inmitten offener Grünflächen mit neuen Spiel- und Aufenthaltsbereichen. / © Foto: City Press GmbH
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© Visualisierung Titelbild: Davide Abbonacci
In der Meraner Straße in Berlin-Schöneberg wurde am 5. Juni 2025 das Richtfest für drei neue Wohngebäude gefeiert. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag setzt damit die Nachverdichtung der Wohnanlage „Am Mühlenberg“ fort. Die bestehende Bebauung aus den 1960er-Jahren wird renoviert und durch drei Neubauten ergänzt. Das Vorhaben ist Teil der Berliner Wohnraumoffensive.
Die Neubauten umfassen zwei zwölfgeschossige und ein achtgeschossiges Gebäude, die alle ein Y-förmiger Grundriss erhalten sollen. Insgesamt entstehen 120 Wohnungen mit einer geplanten Gesamtwohnfläche von rund 8.000 Quadratmetern. Die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2026 vorgesehen.
120 neue Wohnungen geplant: Großteil des Wohnraums wird gefördert und bleibt bezahlbar
Von den entstehenden 120 Wohnungen sollen rund 80 Prozent einer Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen. Damit fällt ein erheblicher Teil der neuen Wohneinheiten in den Bereich des geförderten Wohnungsbaus. Die Wohnungen werden gemäß dem Effizienzhaus-Standard KfW 55 errichtet.
Die Wohnungen selbst variieren in der Größe zwischen circa 43 und 85 Quadratmetern. Die Mietpreise sollen bei etwa sieben Euro pro Quadratmeter beginnen. Damit richtet sich das Angebot vor allem an Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.
Soziale Durchmischung im Fokus: Neue Wohnberechtigungsscheine erweitern Zugangsmöglichkeiten
Das Wohnungsangebot ist nicht nur für klassische WBS-Berechtigte (100/140), sondern auch für Haushalte mit leicht überdurchschnittlichem Einkommen zugänglich. Möglich wird das durch die Einbindung neuer WBS-Stufen (160 und 220), die der Berliner Senat eingeführt hat. So können künftig auch Zwei-Personen-Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von bis zu 3.465 Euro eine entsprechende Berechtigung erhalten.
Damit trägt das Bauvorhaben zu einer sozialen Durchmischung im Quartier bei. Ziel sei es, so die Gewobag, langfristig bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Lebensentwürfe zu schaffen.
Freiraumplanung und städtebauliche Einbindung: Neubauten ergänzen bestehende Anlage
Das Neubauvorhaben will sich in ein offenes städtebauliches Gefüge einfügen, das durch vorhandene Grünflächen und einen älteren Baumbestand geprägt ist. Die Erschließung erfolgt über bestehende Nebenstraßen. Die Außenräume werden im Zuge der Nachverdichtung überarbeitet und sollen unter anderem Spiel- und Aufenthaltsflächen umfassen.
Die vorhandenen Freiflächen werden angepasst, ohne das Gesamtbild des Quartiers grundlegend zu verändern. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität funktional zu ergänzen.
Mobilitätswende im Quartier: Fahrradstellplätze, E-Ladepunkte und barrierefreie Infrastruktur geplant
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Mobilität. Im gesamten Quartier werden 75 neue Fahrradstellplätze eingerichtet, darunter auch Plätze für Lastenräder. Für den motorisierten Individualverkehr entstehen barrierefreie Parkplätze sowie zwei neue E-Ladepunkte. Bestehende Stellplätze werden zudem aufgewertet.
Mit diesen Maßnahmen soll die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel attraktiver gestaltet werden. Die Gewobag verweist in diesem Zusammenhang auf die verkehrsgünstige Lage des Quartiers mit guter Anbindung an den ÖPNV.
Meraner Straße in Schöneberg: Neue Energiezentrale und modernisierte Hauseingänge entstehen
Parallel zum Neubau erfolgt eine umfassende technische Aufwertung der Bestandsgebäude. Im Fokus steht dabei die energetische Sanierung des Hauses Meraner Straße 33. Hier wird nicht nur der Eingangsbereich erneuert, sondern auch die gesamte Energieversorgung neu organisiert.
Die bestehende Energiezentrale wird zurückgebaut und durch eine moderne Anlage ersetzt, die künftig in den Untergeschossen der Neubauten untergebracht ist. Die Versorgung erfolgt über einen Fernwärmeanschluss mit einem vergleichsweise niedrigen CO₂-Ausstoß.
Nutzungserweiterung im Quartier: Gewerbeflächen und Tagespflegeeinrichtungen vorgesehen
Das Projekt unweit des Rudolph-Wilde-Parks und des Rathauses Schöneberg beinhaltet neben den reinen Wohnflächen auch zwei Gewerbeeinheiten sowie zwei Flächen, die für Kindertagespflege vorgesehen sind. Die zusätzlichen Funktionen sollen das Quartier beleben und die Nahversorgung sowie Kinderbetreuung verbessern.
Insbesondere für junge Familien oder berufstätige Eltern könnten die neuen Angebote im direkten Wohnumfeld einen Vorteil darstellen. Die gewerbliche Nutzung wird laut Gewobag in das Gesamtbild der Anlage eingebettet.
Quellen: Gewobag, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, kon-ii, ServicePortal Berlin
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