Im Spandauer Westen entsteht derzeit eine neue modulare Grundschule mit Platz für 432 Kinder. Das Projekt ist Teil der Berliner Schulbauoffensive und soll spätestens zum Schuljahr 2026/27 den steigenden Bedarf an Schulplätzen decken. Nun wurde Richtfest gefeiert.

Die Bauarbeiten für den Schulneubau in Staaken laufen bereits seit 2024. Bis 2026 Platz entsteht hier Platz für 432 Grundschulkinder. / © Foto: Bezirksamt Spandau
© Visualisierung: h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH
© Foto: Bezirksamt Spandau
In Staaken in Berlin-Spandau nimmt der Neubau einer dreizügigen modularen Grundschule konkrete Formen an. Am 15. Mai 2025 wurde das Richtfest für das Projekt gefeiert, das auf einem Grundstück zwischen Wiesenweg und Weidenweg realisiert wird.
Das Gebäude wird nach den Standards der Berliner Schulbauoffensive errichtet und soll bereits zum Schuljahr 2026/27 in Betrieb gehen. Mit rund 432 Schulplätzen reagiert das Projekt auf den steigenden Bedarf im Spandauer Westen – neue Wohnquartiere lassen die Schülerzahlen in der Region seit Jahren wachsen.
Hohe Standards in der Planung neuer Schulen: Lernen in Compartments als pädagogisches Konzept
Die neue Grundschule setzt auf das Compartment-Prinzip. Dabei gruppieren sich Stammklassen, Teilungsräume und ein zentrales Forum zu jeweils einem pädagogischen Cluster. Diese Struktur schafft Raum für Ganztagsangebote, Teamarbeit und inklusiven Unterricht.
Das Gebäude basiert auf einem modularen Typenentwurf für dreizügige Grundschulen mit Sporthalle, den Berlin an mehreren Standorten nutzt. Das Büro h4a Gessert + Randecker Architekten liefert die Planung für den viergeschossigen Neubau. Entlang der stark frequentierten Heerstraße sorgt eine klare und ruhige Fassadengestaltung mit großen Fensterflächen für helle, lichtdurchflutete Räume im Inneren. Auf der Rückseite öffnet sich die Schule zum Hof, wo geschützte Pausenbereiche und Freiflächen entstehen, die den Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Spielen, Lernen und Entspannen bieten sollen.
Schulneubau am Wiesenweg: Neue Sporthalle, Außenflächen und Schulgarten ergänzen Angebot
Zum Schulgelände gehört außerdem eine neue Dreifeldsporthalle mit Tribüne, Sportbüro und Aufenthaltszonen. Vereine können die Halle am Nachmittag und Abend nutzen. Auch draußen gibt es viel Platz: Lauf- und Sprungbahnen, eine Gymnastikwiese, ein Bolzplatz und ein Schulgarten ergänzen das Angebot.
Gleich nebenan steht die Kita „Wiesenweg“. Zusammen entsteht ein Bildungsband, das Kinder vom Vorschulalter bis zur Grundschule begleitet – mit kurzen Wegen und abgestimmten Konzepten.
Hoher Bedarf erfordert schnelle Lösungen: Kurze Bauzeit durch modulare Struktur
Das Vorhaben basiert auf dem Entwurf des Architekturbüros h4a Gessert + Randecker und ist Teil des landesweiten Typenbauprogramms für dreizügige Grundschulen. Die Umsetzung erfolgt durch die GOLDBECK GmbH, die im Rahmen eines Rahmenvertrags mit der Stadt Berlin für bis zu zehn Schulstandorte beauftragt wurde. Dank des Einsatzes industriell vorgefertigter Bauelemente, etwa Wände, Decken und Treppen, kann der Bau besonders effizient und innerhalb kurzer Zeit realisiert werden.
Insgesamt belaufen sich die Kosten des Schulneubaus auf 57 Millionen Euro. Zuständig für die Planung und Umsetzung ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die das Projekt im Auftrag des Bezirks Spandau steuert.
Stark befahrene Heerstraße: Verkehrssituation sorgte für Diskussionen im Kiez
Trotz der positiven Impulse für die Bildungsinfrastruktur sorgte das Projekt zu Jahresbeginn mit Blick auf die Verkehrssituation auch für kritische Stimmen. Der Spandauer Ortsteil Staaken wächst rasant, die Heerstraße ist schon heute stark belastet. Anwohnende befürchten, dass die Zahl der sogenannten „Elterntaxis“ mit dem Schulbetrieb weiter steigen wird. Während der Schulbetrieb 2026 starten soll, bleibt die Frage nach einer tragfähigen Verkehrslösung weiterhin offen.
Quellen: Bezirksamt Spandau, Tagesspiegel