Mit der Ansiedlung von Woolworth auf rund 2.400 Quadratmetern soll die Reaktivierung des Ring-Center III in Berlin-Lichtenberg weiter voranschreiten. Die Becken-Gruppe setzt ihre Multi-Tenant-Strategie konsequent um und erreicht nun eine Vermietungsquote von 75 Prozent.

Das Ring-Center III hat einen weiteren neuen Mieter gewinnen können. Damit sind bereits 75 Prozent der Flächen wieder belegt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Das Ring-Center III in Berlin-Lichtenberg erfährt eine deutliche Belebung. Nach dem Auszug von Galeria Karstadt Kaufhof im Jahr 2024 und einem temporären Leerstand gewinnt das Einkaufszentrum nun zunehmend neue Nutzende. Mit dem Abschluss eines Mietvertrags über 2.400 Quadratmeter mit dem Einzelhändler Woolworth ist ein weiterer Baustein der Revitalisierung gesetzt worden.

Die Becken-Gruppe, Eigentümerin des Areals, verfolgt eine gezielte Strategie zur Umnutzung der Bestandsimmobilie. Ziel ist eine vielfältige Mischung aus Einzelhandel, Fitness, Nahversorgung und möglicherweise weiteren gewerblichen Nutzungen. Die Übergabe der Woolworth-Fläche ist für das vierte Quartal 2025 vorgesehen.

Bezug Ende 2025: Woolworth ergänzt Nutzungsmix im Ring-Center III

Die neue Filiale von Woolworth wird im ersten Obergeschoss des Ring-Center III entstehen. Laut Unternehmensangaben war die unmittelbare Nähe zu bereits bestehenden Angeboten wie einem REWE-Markt im Erdgeschoss entscheidend für die Standortwahl. Auch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr über den benachbarten S- und U-Bahnhof Frankfurter Allee spielte eine zentrale Rolle.

Becken sieht in Woolworth einen wichtigen Baustein für die geplante Mischnutzung. Die langfristige Vermietung an den Einzelhändler werde laut Projektverantwortlichen einen Beitrag zur urbanen Nutzung und zur Belebung des Standorts leisten. Bereits zuvor wurden Flächen an den Nahversorger REWE und den Fitnessanbieter aGym vergeben.

Ring-Center III in Berlin-Lichtenberg: Multi-Tenant-Strategie setzt sich durch

Die Becken-Gruppe verfolgt bei der Umstrukturierung des Ring-Center III eine Multi-Tenant-Strategie. Jede Etage des Gebäudes soll flexibel nutzbar sein, wodurch eine widerstandsfähige Nutzungsmischung möglich wird. Insgesamt umfasst das Gebäude drei Etagen mit jeweils rund 2.500 Quadratmetern Mietfläche.

Mit den jüngsten Vermietungserfolgen ist mittlerweile rund Dreiviertel der ehemals leer stehenden Flächen belegt. Laut Projektleitung laufen parallel die Vorbereitungen für den individuellen Ausbau der Mietflächen. Dazu zählen unter anderem brandschutztechnische Anpassungen sowie der Rückbau nicht mehr benötigter Gebäudeteile.

Langfristige Perspektiven: Lichtenberger Hochhausprojekt in Planung

Neben der kurzfristigen Reaktivierung des Bestandsgebäudes arbeitet Becken auch an einem langfristigen Entwicklungsvorhaben. Geplant ist ein Hochhaus auf dem Grundstück, das die bestehende Bebauung ergänzen soll. Der Entwurf wurde zuletzt überarbeitet: Auf Empfehlung des Berliner Baukollegiums wurde die Höhe von ursprünglich 128 auf 100 Meter reduziert.

Das Hochhaus soll perspektivisch zusätzliche Nutzungen wie Büros oder öffentliche Einrichtungen integrieren. Jedoch reduziert es vorerst den Fortschritt beim Ring-Center III. Becken sieht in dem Projekt eine Chance zur städtebaulichen Aufwertung des Quartiers entlang der Frankfurter Allee. Das Bebauungsplanverfahren befindet sich aktuell in der finalen Vorbereitungsphase.

Neue Mieter im Ring-Center III: Städtebauliche Relevanz für Berlin-Lichtenberg

Die Reaktivierung des Ring-Center III wird auch auf politischer Ebene als bedeutender Schritt für den Bezirk Lichtenberg gesehen. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung begrüßen die neuen Nutzungsperspektiven. Laut Bezirksbürgermeister Martin Schaefer werde durch die Neubelegung ein Signal für den Standort gesetzt, der zuvor unter Leerstand gelitten habe.

Auch die Wirtschaftssenatorin des Landes Berlin, Franziska Giffey, hob in einer Stellungnahme hervor, dass die zukunftsorientierte Nutzung des Gebäudes zur Stabilisierung des Quartiers beitrage. Die Verbindung von kurzfristiger Reaktivierung und langfristiger Hochhausentwicklung ermögliche eine nachhaltige Entwicklung des Areals.

Quellen: Becken Hamburg, immobilienmanager.de