Seit mehr als drei Jahren ist die Hamburger S-Bahn-Station Holstenstraße eine Dauerbaustelle. Die Fertigstellung wurde mehrfach verschoben, zuletzt auf den Sommer 2025. Probleme bei der Beleuchtungsanlage, Materialengpässe und Fachkräftemangel verzögern das Projekt immer weiter.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Hinnerk11, CC BY-SA 4.0 

Eigentlich sollte die Modernisierung der S-Bahn-Station Holstenstraße längst abgeschlossen sein. Ursprünglich war die Fertigstellung für Ende 2023 geplant, dann wurde der Termin auf Frühjahr 2024 verschoben. Doch auch dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden. Jetzt gibt die Deutsche Bahn an, dass die Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer 2025 beendet werden sollen.

Ein wesentlicher Grund für die Verzögerung seien laut Bahn die Folgen der Corona-Pandemie sowie der Fachkräftemangel in der Baubranche. Es habe Schwierigkeiten gegeben, geeignete Bauunternehmen für die Arbeiten zu finden. Zudem seien nicht genug Sachverständige verfügbar, um die erforderlichen technischen Abnahmen rechtzeitig durchzuführen. Diese Probleme führten dazu, dass sich die Arbeiten über Jahre hinweg hinzogen.

Holstenstraße: Probleme mit der Beleuchtung verzögern die Fertigstellung

Ein weiteres Hindernis war die fehlerhafte Planung der neuen Beleuchtungsanlage. Laut einer Bahnsprecherin mussten die Pläne überarbeitet werden, was zusätzliche Zeit kostete. Erst wenn die neue Beleuchtung vollständig installiert ist, könnten die provisorischen Holzkabeltröge entfernt werden. Dies soll nach aktuellem Stand bis Juli 2025 erfolgen.

Auch andere Arbeiten sind bisher nicht abgeschlossen. Der Bodenbelag in der Personenunterführung muss komplett ausgetauscht werden, was ebenfalls noch mehrere Monate in Anspruch nehmen könnte. Zudem sind weiterhin Holzverkleidungen auf vielen Stützpfeilern des Bahnsteigs zu sehen, die erst entfernt werden können, wenn die abschließenden Malerarbeiten im Frühling stattfinden.

Aufzug an der S-Bahn-Station in Betrieb genommen, weitere Maßnahmen geplant

Trotz der anhaltenden Bauarbeiten gibt es zumindest eine positive Nachricht für Fahrgäste: Der neue Aufzug an der Station Holstenstraße ist seit Kurzem in Betrieb. Der vorherige Fahrstuhl war bereits im Frühjahr 2024 nach Vandalismus-Vorfällen für zwei Monate außer Betrieb gewesen, bevor er schließlich durch eine neue Anlage ersetzt wurde.

Damit verbessert sich zumindest die Barrierefreiheit am Bahnhof. Dennoch bleibt die Station in einem unfertigen Zustand. Insbesondere die lange Dauer der Baustelle sorgt für Kritik.

Frust über Sauberkeit und anhaltende Einschränkungen durch Baustellen

Neben den Verzögerungen bei den Bauarbeiten gibt es auch Beschwerden über den allgemeinen Zustand des Bahnhofs. Reisende kritisieren überquellende Mülleimer und herumliegenden Unrat. Die Deutsche Bahn erklärte auf Nachfrage des Hamburger Abendblatts, dass die Station täglich gereinigt werde. Zusätzlich würden bei Bedarf Hochdruckreinigungen durchgeführt, um Verschmutzungen zu beseitigen.

Die vielen Baugerüste und Absperrungen beeinträchtigen jedoch weiterhin den Verkehrsfluss am Bahnsteig. Gerade zu Stoßzeiten empfinden viele Menschen die Enge als störend. Immerhin sind laut Bahn einige Absperrungen bereits zurückgebaut worden, sodass zumindest mehr Platz auf dem Bahnsteig zur Verfügung steht.

Sanierung der Holstenstraße: Wird der neue Zeitplan eingehalten?

Sollte die Bahn ihren aktuellen Zeitplan einhalten, könnte die Sanierung der Holstenstraße im Sommer 2025 abgeschlossen sein – mehr als vier Jahre nach Beginn der Arbeiten. Ob es tatsächlich dabei bleibt oder ob weitere Verzögerungen auftreten, bleibt abzuwarten.

Die Hoffnung vieler Fahrgäste ist nun, dass die letzten Maßnahmen zügig vorankommen. Doch nach den bisherigen Erfahrungen bleibt Skepsis bestehen, ob die Deutsche Bahn den nun angekündigten Fertigstellungstermin auch wirklich einhalten kann.

Quellen: Hamburger Abendblatt

Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.