Im Treptower Park beginnen die letzten Bauarbeiten zur denkmalgerechten Sanierung. Die Maßnahmen sollen bis 2028 abgeschlossen sein und die Natur und Geschichte des Parks vereinen. Der von 1876 bis 1888 errichtete Treptower Park ist eine von nur vier Parkanlagen Berlins, deren Anlage zurück bis ins 19. Jahrhundert reicht.

Grünfläche mit langer Geschichte: Der Treptower Park im Bezirk Treptow-Köpenick, der noch bis 2028 saniert und umgebaut wird. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Text: Stephanie Engler

 

Die Sanierung des Treptower Parks, die seit 2009 im Gange ist, erreicht nun ihre letzte Phase. Seit dem 14. Oktober laufen die bauvorbereitenden Maßnahmen für den südlichen Teil des Parks rund um den Karpfenteich. Die Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Projekts, das darauf abzielt, die denkmalgerechte Wiederherstellung des Parks, der ursprünglich zwischen 1876 und 1888 nach den Plänen des Gartenarchitekten Gustav Meyer angelegt wurde, abzuschließen.

Parkbesucher müssen sich während dieser Arbeiten auf Einschränkungen einstellen. Wie das Straßen- und Grünflächenamt Treptow-Köpenick informiert, betrifft der letzte Bauabschnitt ausschließlich den Bereich südlich der Puschkinallee. In den kommenden Wochen werden zunächst vorbereitende Arbeiten durchgeführt, bevor im November die eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Diese umfassen Wegebau, Rodungs- und Pflanzarbeiten, die im Einklang mit den Denkmalschutz- und Naturschutzbehörden koordiniert werden.

Zur nachhaltigen Aufwertung kommen historische Wegverbindungen und heimische Vegetation

Ziel der Sanierung ist es, den landschaftlichen Charakter der ursprünglichen Parkanlage hervorzuheben und eine nachhaltige ökologische Aufwertung zu erreichen. Dabei sollen standort- und gebietstypische Vegetationen mit historisch nachweisbaren Arten bepflanzt werden. Zudem ist geplant, historische Wegverbindungen wiederherzustellen und vorhandene Asphaltwege durch wassergebundene Wegdecken zu ersetzen.

Die geplanten Maßnahmen umfassen eine Fläche von rund 61.000 Quadratmetern im südlichen Teil des Parks. Dazu gehört das Aufbrechen von etwa 10.000 Quadratmetern Asphalt, das Anlegen von 40.000 Quadratmetern neuen Rasenflächen sowie das Fällen von 36 Bäumen. Gleichzeitig werden 103 neue Bäume gepflanzt, 15.000 Quadratmeter Gehölzflächen gerodet und heimische Gehölze nachgepflanzt. Zusätzlich sollen 50 Sitzbänke und 40 Mülleimer installiert werden.

Treptower Park: Fortschritt der Sanierungsarbeiten schreitet voran – Fertigstellung bis 2028

Der letzte Bauabschnitt des Treptower Parks wird voraussichtlich bis 2028 abgeschlossen sein. Die Wege im westlichen Bereich sollen bis Ende 2025 fertiggestellt werden, während die Arbeiten im östlichen Bereich Mitte 2026 abgeschlossen sein sollen. Die Rodungs- und Pflanzarbeiten werden in den kommenden beiden Wintern durchgeführt. In dieser Zeit werden Teile des Parks möglicherweise nur eingeschränkt zugänglich sein.

Die Kosten für den letzten Bauabschnitt belaufen sich auf mehr als sieben Millionen Euro, die 2023 vom Straßen- und Grünflächenamt gesichert wurden. Dieses Vorhaben wird durch das Berliner „Programm für Nachhaltige Entwicklung 2 (BENE 2)“ gefördert, das Mittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung sowie aus dem Land Berlin einbezieht.

Treptow: Verbesserte Aufenthaltsqualität und Besucherlenkung durch Sanierung erwartet

Treptow-Köpenicks Grünflächenstadträtin Claudia Leistner äußerte sich positiv über das Projekt und bezeichnete den Treptower Park als eine der schönsten Grünanlagen im Bezirk. Die Sanierung soll nicht nur die Aufenthaltsqualität im südlichen Teil des Parks erhöhen, sondern auch zur Attraktivität der gesamten Parkanlage beitragen.

Der Bezirk erhofft sich von den umfangreichen Sanierungsarbeiten eine gleichmäßigere Verteilung der Besucher, die momentan stark auf den nördlichen Teil der Parkanlage fokussiert sind. Der von 1876 bis 1888 errichtete Treptower Park ist eine von nur vier Parkanlagen Berlins, deren Anlage zurück bis ins 19. Jahrhundert reicht. Unter anderem ist dies auch beim Volkspark Friedrichshain der Fall.

Treptower Park: Sowjetisches Ehrenmal wurde von 1946 bis 1949 errichtet

Der Treptower Park breitet sich zwischen dem S-Bahnhof Treptower Park und den Ringbahngleisen im Norden, dem Plänterwald im Süden und dem Treptower Hafen an der Spreeseite aus. Der Park zählt zu den größten, bekanntesten und beliebtesten Parkanlagen der Stadt. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde er vor allem durch das gigantische sowjetische Ehrenmal, welches von 1946 bis 1949 auf Geheiß der russischen Militäradministration auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern auf der ehemaligen Spiel- und Sportwiese errichtet wurde.

Dieses Ehrenmal liegt im Herzen des Parks und ist bis heute das herausstechende Charakteristikum, das den Rest der Parkanlage dominiert.
Dennoch ist der Park gleichzeitig ein großartiges Freizeit- und Erholungsgebiet, mit weiträumigen Wald- und Wiesenflächen, breiten Gehwegen und einer großartigen Lage direkt am Wasser, die im Sommer zur Abkühlung und Bootsfahrten auf dem Wasser einlädt und einen wunderschönen Blick auf die Rummelsburger Bucht bietet.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Quellen: Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung, Bezirksamt Treptow-Köpenick, Berliner Morgenpost

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2 Comments

  1. Jonathan 25. Oktober 2024 at 18:45 - Reply

    Und wann wird das Herzstück des Parks wiederhergestellt? Ohne Spielplatz ist der Park doch Herzlos.

  2. Philipp 28. Oktober 2024 at 15:05 - Reply

    Man sollte dieses widerliche Soviet Mahnmal abreißen und durch das Hermanns Denkmal aus dem Teutoburger Wald ersetzen. Dann würde dies wenigstens mal ein wenig Aufmerksamkeit bekommen und dieses Land würde nicht immer nur seiner Tiefpunkte sondern auch seiner Helden gedenken..

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