Das Rathaus Köpenick hat nach mehrjähriger Sanierung seinen Betrieb wieder aufgenommen. Seit Februar 2022 wurde das denkmalgeschützte Gebäude umfassend modernisiert. Der Umzug der Verwaltungseinheiten ist nun in vollem Gange – mit Folgen für den Bürgerservice.

Drei Jahre lang wurde das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Rathaus Köpenick saniert. Die Arbeiten umfassten zahlreiche bauliche und technische Maßnahmen. / © Foto: Wikimedia Commons, Yolo, CC BY-SA 3.0

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Mehr als drei Jahre war das Rathaus Köpenick, ein historisches Verwaltungsgebäude im Zentrum der gleichnamigen Altstadt, aufgrund umfassender Sanierungsarbeiten geschlossen. Seit Februar 2022 wurden dort umfangreiche Maßnahmen zur Ertüchtigung des Brandschutzes und zur Modernisierung der technischen Infrastruktur durchgeführt. Die Rückkehr der Mitarbeitenden des Bezirksamts Treptow-Köpenick in ihre Büros markiert nun das Ende dieser Phase.

Der Wiedereinzug erfolgt schrittweise. Bereits Mitte Mai begannen erste Verwaltungseinheiten mit dem Umzug vom Interimsstandort in Adlershof zurück nach Köpenick. Insgesamt sollen rund 250 Mitarbeitende sowie etwa 40 Nachwuchskräfte in den kommenden Wochen ihre neuen Arbeitsplätze im sanierten Rathaus beziehen.

Rathaus Köpenick: Veränderte Öffnungszeiten und eingeschränkter Bürgerservice während der Umzugsphase

Die Verlagerung der Ämter wirkt sich spürbar auf den Bürgerservice aus. Mehrere Verwaltungseinheiten bieten im Zuge des Umzugs zeitweise keine Sprechstunden an. So bleibt das Schulamt bis zum 21. Mai nur per Telefon und E-Mail erreichbar. Auch das Stadtentwicklungsamt stellt bis Ende Mai seine Beratungsangebote ein. Erst ab dem 2. Juni soll der reguläre Betrieb im Rathaus Köpenick wieder aufgenommen werden.

Die Rückkehr erfolgt nach einem festen Zeitplan. Einzelne Bereiche wie das Standesamt oder die Abteilung für Stadtentwicklung ziehen gestaffelt um. Der Bürgermeister selbst wird sein neues Büro voraussichtlich erst im Juni beziehen, da bisher nicht alle vorgesehenen Räume bezugsfertig sind. Die Uhr im Rathausturm, die seit Beginn der Bauarbeiten stillstand, soll ebenfalls im Juni wieder in Betrieb genommen werden.

Drittes Bürgeramt geplant: Neueröffnung im sanierten Gebäude offen

Noch offen ist, wann das Bürgeramt im Rathaus Köpenick seine Arbeit wieder aufnimmt. Zwar zieht das zuständige Amt für Bürgerdienste Anfang Juni zurück in die Altstadt, ein konkreter Termin für die Eröffnung steht jedoch noch aus. Die Behörde gab an, dass sich die Einrichtung des Bürgeramts aktuell noch in der Gründungsphase befinde, so die Berliner Morgenpost.

Parallel zum Neubeginn in Köpenick sollen die bisherigen Standorte der Bürgerämter in Adlershof und Schöneweide bestehen bleiben. Der Interimsstandort in Adlershof soll dauerhaft als drittes Bürgeramt im Bezirk fungieren. Diese Entscheidung wurde bereits im vergangenen Jahr getroffen, um das Angebot an Verwaltungsdienstleistungen zu erweitern.

BVG-Baustelle vor dem Rathaus stellt zusätzliche Herausforderung dar

Der Neustart des Verwaltungsbetriebs fällt mit einer weiteren baulichen Herausforderung zusammen: Direkt vor dem Rathaus erneuert die BVG derzeit die Straßenbahngleise in der Straße Alt-Köpenick. Diese Baustelle wird voraussichtlich bis September bestehen bleiben und könnte insbesondere für mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher den Zugang erschweren.

Auch im benachbarten Luisenhain finden derzeit Bauarbeiten an den Elektroleitungen statt. Trotz dieser Einschränkungen plant der Bezirk eine offizielle Eröffnungsfeier für das sanierte Rathaus. Ein genauer Termin wurde bislang nicht bekannt gegeben.

Sanierung Rathaus Köpenick: Modernisierungen sichern den Fortbestand des historischen Gebäudes

Die Sanierung des zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Rathauses umfasste zahlreiche bauliche und technische Maßnahmen. Dazu zählten unter anderem die Installation einer neuen Brandmeldeanlage, die Einrichtung barrierefreier Sanitäranlagen, der Einbau neuer Aufzüge sowie die Erneuerung der IT-Infrastruktur. Insgesamt wurden rund 122 Kilometer neue Datenleitungen verlegt.

Auch der Innenausbau wurde umfassend modernisiert: Neue Teeküchen für die Mitarbeitenden, renovierte Bodenbeläge, neue Türen und frische Anstriche sorgen für zeitgemäße Arbeitsbedingungen. Die bisher ungenutzten Dachräume dienen künftig als Archivflächen. Mit dem Abschluss der Arbeiten wurde nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Funktionalität des Rathauses nachhaltig verbessert.

Quellen: Berliner Morgenpost, Bezirksamt Treptow-Köpenick